Rezension
varietyvor 15 Jahren
Ich versuche hier zu begründen, weshalb es von mir "bloss" vier Sterne kriegt. Kein einfaches Unterfangen. Daniel Pennac leidet, wie so viele Lehrkräfte, darunter, dass er bei gewissen Themen zu weit ausholt und sich wiederholt. Ausserdem scheinen sich einige seiner Rezepte zwar für ihn als tauglich erwiesen zu haben, ich persönliche zweifle daran, dass eine Mehrheit im Schulzimmer sie persönlich umsetzen kann, so dass es auch für sie stimmt. Beispiele? Das Auswendiglernen von teilweise hoch komplexen Texten, die täglich aufgesagt werden müssen; die Liebe zu allen Schüler/innen; das bewusste Abgrenzen zwischen Arbeit und Leben abseits der Schule (gut geschildert von einer Lehrerin im Buch) usw.! Gut gemeinte Ratschläge, die aber unter die Räder kommen, wenn einzelne Elemente nicht mitspielen. Glücklicherweise erzählt Pennac auch von einigen seiner wenigen Niederlagen, denn ansonsten verkäme er zum absolut übermenschlichen Pauker. Trotz allem sollte sein Buch Pflichtlektüre (nicht nur) für alle angehenden Pädagogen sein - egal ob auf Deutsch oder in der Originalsprache Französisch.