Daniel Sand

 3,8 Sterne bei 79 Bewertungen

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Neue Rezensionen zu Daniel Sand

Fantastische Welt mit kreativen Wesen und Ideen aber leider auch mit Schwächen

In „Nur schweben ist schöner“ lernen wir die Stadt Sehralt Serkastan (peinlich lange habe ich gebraucht, um zu kapieren, dass es sehr alt Serkastan bedeutet…), hier herrscht Königin (oder der von ihr bevorzugte Titel Schwester) Liebwelt mit ihrem Expertenrat. Die Stadt in eine sehr moderne Stadt, in der Gleichberechtigung und Gewaltfreiheit hochgeschrieben wird. Ebenso verfügt es seit neuestem über Dosenverbindungen und soll schon bald auch einen Schwebhafen sein Eigen nennen. Genau hier beginnt der Konflikt: Es herrscht Vollbeschäftigung, die angeheuerten Zyklopen als Gastarbeiter scheinen den Bewohnern aber auch nicht so richtig zu gefallen.

Im folgenden will ich auf die für mich positiven und negativen Aspekte der Geschichte eingehen:

+ Insgesamt bietet das Buch eine faszinierende und kreative Welt. Hier merkt man, dass der Autor seine Welt sehr detailliert entworfen hat und sich wirklich viele Gedanken gemacht hat. Alles passt gut zusammen. Besonders gut haben mir die Kreaturen gefallen: Ich lese wirklich viel Fantasy und habe hier ganz viele neue Wesenheiten kennenlernen dürfen, diese sind ebenso wie die Welt durchdacht mit all ihren Vor- und Nachteilen. Besonders hervorzuheben Günter der Sandgolem und McRakel, eine zeitlose Nebelwolke mit Identitätskrise.

+ Schreibstil erinnert mich an die Scheibenweltromane an der sich der Würfelplanet sicher auch orientieren will. Auch wenn es nicht die Meisterschaft von Terry Prattchet erreicht, ist viel Witz in der Geschichte und ich musste mehr als einmal schmunzeln.

+ Die Geschichte greift wichtige Themen, wie Gewalt, Krieg, Gleichberechtigung und Fortschritt /moderne Kommunikation an. Man realisiert noch einmal, was mit uns und unserer Kommunikation passiert, wenn wir nicht face-to-face gegenüberstehen. Mimik, Gestik und Nuancen im Tonfall können nicht mitgeteilt werden. Wer hat es nicht schon erlebt, dass die eigene WhatsApp-Nachricht falsch verstanden wird.

+ Die Charaktere fand ich überwiegend witzig, trotzdem glaubwürdig und schön herausgearbeitet. Die bereits genannten Günter und McRakel waren meine Highlights.

+ Dies war mein erster Roman des Würfelplaneten und ich konnte mich sehr gut orientieren. Ich habe die Strukturen kenngelernt und verstanden und auch Wesen wurden erklärt. Hier haben die Fußnoten sehr dazu beigetragen.

- Leider gab es bei den Erklärungen Wiederholungen, die ich auch als Erstleser nicht gebraucht hätte und mich eher irritiert haben.

- Einige Abschnitte, wie z.B. die Erzählungen über zwei Touristen, erscheinen überflüssig und tragen wenig zur eigentlichen Geschichte bei. Diese Passagen wirken eher wie Füllmaterial und lenken vom Hauptplot ab. Einige solcher Szenen beleuchten zwar die Welten- und Gesellschaftsstruktur, ziehen die Geschichte aber sehr in die Länge. So könnte die erste Hälfte (vor, während und die erste Zeit nach dem Bau des Schwebhafens) um einen Großteil gekürzt werden. Das hat es für mich t.w. anstrengend gemacht dranzubleiben. Immer wieder habe ich das Buch zur Seite gelegt und etwas anderes (spannenderes) gelesen.

- Gerade die Königin unter den Charakteren für mich nicht durchgängig gut gelungen. Ich habe bis zum Ende ihre Rolle als Herrscherin nicht nachvollziehen können. Ihre Ziele und Ideen ja, aber ihre Aktionen bleiben mir leider unklar.

- Die Darstellung von Gewaltfreiheit und Gleichstellung ist ebenfalls problematisch. Es bleibt unklar, wie der Autor tatsächlich zu diesen Themen steht, da die Gleichstellung teilweise ins Lächerliche gezogen wird und Gewalt eingesetzt wird, um die Situationen zu „lösen“.

Insgesamt bietet das Buch eine fantasiereiche Welt mit toll herausgearbeiteten Wesen. Leider möchte der Autor etwas zu viel unterbringen, wodurch sich das Buch in die Länge zieht und Spannung verloren geht.

Sehr langatmige Geschichte

"Nur Schweben ist schöner: Wieder ein Roman vom Würfelplaneten (Abenteuer vom Würfelplaneten)" von Daniel Sand ist eine Fantasygeschichte. Ich musste diese leider nach mehreren Versuchen abbrechen. Ich habe über die Hälfte des Buches gelesen und konnte irgendwie nicht warm werden. Es ist sehr langatmig und mir fehlt der rote Faden und etwas Spannung. Die Fußnoten haben mich sehr gestört. Es hat den Lesefluss gestört. Ich bin normalerweise niemand der Bücher abbricht, daher tut es mir auch leid. Ich kann das Buch leider nicht weiterempfehlen. 

Humorvolle Fantasy

Ich habe bereits die zwei ersten Bände der Würfelplanet-Reihe von Daniel Sand gelesen, und das sollte eigentlich schon für sich bzw. für den Autor sprechen. Fantasy gibt es bekanntlich reichlich auf dem Buchmarkt, aber Humor ist in diesem Genre (meiner Wahrnehmung nach) zumindest im deutschen Sprachraum eher selten. Bei Sands Büchern dagegen ist der Humor das hervorstechende Merkmal. Die Vermutung liegt nahe, dass die Bücher von Terry Pratchett dabei eine Inspirationsquelle waren, insbesondere natürlich die Scheibenwelt-Romane.

Dass die Würfelwelt, auf der die bisher drei Bücher der Reihe spielen, immerhin sechs Seiten hat statt nur einer (wie eben die Scheibenwelt), bedeutet leider nicht, dass Sands Bücher sechsfach so gut sind wie die von Pratchett. Um mal bei dem meinem Eindruck nach negativsten Punkt anzufangen: Den Büchern fehlt Tempo. Ich glaube, man könnte den gleichen Plot auf der Hälfte des Raumes erzählen, und dadurch würde das Buch sehr gewinnen. Denn der Plot ist eigentlich originell und gelungen: Anders als beim zweiten Buch knüpft Sand diesmal beim Vorgänger an, doch erzählt er eine ganz eigenständige Geschichte, die man auch ohne Vorkenntnisse verstehen kann - nicht zuletzt dank der Fußnoten …

Haupt-Schauplatz ist wieder Sehralt Sehrkastan, eine Residenzstadt auf dem Würfelplaneten; dessen Königin Liebwelt ist wieder eine der Hauptfiguren. Es geht (unter anderem) um den Bau eines Schwebhafens, eine Art Flughafen, der die Entwicklung von Stadt & Reich ankurbeln soll. Daneben kommt noch ein bedingt seriöser Telekommunikations-Unternehmer vor; der Detektiv Perlkowski (samt Schatten) tritt wieder auf - und selbstverständlich jede Menge Fabelwesen. Insbesondere wären die Zyklopen zu nennen, die den Schwebhafen erbauen und betreiben sollen. Neu ist der Kai-Kult samt seinem Chef-Priester.

Auf den Plot gehe ich nicht im Detail ein; er ist tatsächlich ziemlich komplex, wenn auch nicht kompliziert. Auch hier gibt es Längen, die man hätte vermeiden können; die Problematik jener 'Dosen-Telefonie' war mir als Leser recht rasch klar, doch dauerte es arg lange, bis die Protagonisten das Problem erkannten. Dieser Handlungsstrang endet dann freilich schon etwa in der Mitte des Buches und ist für den Rest des Plots kaum noch von Belang.

Abgesehen davon, bieten Plot und Personal dem Autor reichlich Gelegenheit zu satirischen Spitzen. Insbesondere werden offenbar Fanatismus und Xenophobie aufs Korn genommen. Man wundert sich als Leser manchmal über die Beschränktheit der Figuren, doch aktuell muss man wohl sagen, dass hier nicht über Gebühr übertrieben wird …

Insgesamt gesehen also auch angesichts eventueller Schwächen eine lohnende Lektüre. Ich hoffe auf mehr Romane von der Würfelwelt! An einigen Stellen gibt es ja diesmal Hinweise auf die anderen Seiten jener Welt; hoffentlich wird das in weiteren Büchern vertieft - wenn möglich in etwas weniger epischer Breite!

Gespräche aus der Community

Königin Liebwelt will ihre Stadt Sehralt Serkastan zu einer Metropole machen. Also muss ein Schwebhafen her, den die Zyklopen bauen sollen. Gleichzeitig wirbt ein Prophet für seine Religion, in deren Mittelpunkt ein Regentropfen steht. Es kommt zum Konflikt zwischen ihm und den Zyklopen, der die Stadt in den Abgrund zu stürzen droht. Und dabei müsste doch jemand die ersten Reisenden begrüßen...

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Letzter Beitrag von  TharielVerlag

Vielen Dank für Deine sehr ausführliche und interessante Besprechung. Sowohl die positiven wie negativen Aspekte können wir gut nachvollziehen. Mit den besten Grüßen zum Wochenende, das Thariel Team.


Treubarth war einst ein gefeierter Drachentöter, aber die Zeiten haben sich geändert. Heute wird er dafür als Tierquäler geächtet. Mit seiner Heimatstadt geht es gleichzeitig bergab, da sie von einer Übermacht belagert wird. Die Königin erinnert sich in dieser Situation an Treubarth. Gelingt es ihm, die Gefahr abzuwehren? Und sind das tatsächlich Drachen über den Gipfeln?

134 BeiträgeVerlosung beendet
Immergrinss avatar
Letzter Beitrag von  Immergrins

Douglas Adams, echt? - Toll! - Weiß du noch, was dich darauf gebracht hat?

Treubarth war einst ein gefeierter Drachentöter, aber die Zeiten haben sich geändert. Heute wird er dafür als Tierquäler geächtet. Mit seiner Heimatstadt geht es gleichzeitig bergab, da sie von einer Übermacht belagert wird. Die Königin erinnert sich in dieser Situation an Treubarth. Gelingt es ihm, die Gefahr abzuwehren? Und sind das tatsächlich Drachen über den Gipfeln?

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S
Letzter Beitrag von  sverli

Ich habe das Buch nun auch endlich beendet. Ich muss leider sagen,, dass es mich nicht überzeugen konnte und es sich ziemlich zäh zog. Daher auch die erst so späte Rückmeldung. Hätte ich es nicht hier gewonnen, hätte ich es wohl vorzeitig abgebrochen.

Die Rezension folgt in Kürze.

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