Rezension zu "Beziehungsgestaltung in psychiatrisch-psychotherapeutischen Behandlungen (Fachwissen)" von Daniel Sollberger
‚Die therapeutische Beziehung ist [...] nicht nur die Grundlage für eine Behandlung, sondern selbst das Mittel.‘ (Seite 7)
Daniel Sollberger thematisiert in seinem Buch wichtige Aspekte rund um die therapeutische Beziehung. Initial geht er auf Erstkontakt und frühe Beziehungsaufnahmen ein (z.B. Vertrauensbildung, Therapievereinbarungen, Krisensituationen), im weiteren Verlauf auf Therapieprozesse und deren Strukturierung (z.B. therapeutisches Bündnis, Rollenidentität, drohende Therapieabbrüche, Schweigen, Zwangssituationen, Sexualisierung, suizidale Krisen, Triangulierung, Lügen und Misstrauen).
Im Abschnitt ‚Therapieabschluss‘ setzt sich Sollberger mit ausgewählten psychischen Störungen auseinander (Depressionen, Zwangsstörung, Bulimia nervosa, Traumafolgestörungen, Borderline-Persönlichkeitsstörung, narzisstische Persönlichkeitsstörung, psychotische Störungen) und schreibt über Entlassung aus der Behandlung, Patientenverfügungen, Therapieabbrüche sowie Beziehungsbeendigung.
Sollberger bietet in seinem Buch sehr spannende und wichtige Impulse, thematisiert relevante Aspekte der Therapiebeziehung, beantwortet sehr spezifische Fragen, z.B. was bestimmte Themenbereiche angeht und bzgl. bestimmter psychischer Störungen.
Inhaltlich empfand ich das Buch als sehr gelungen und sehr hilfreich, sprachlich habe ich nur schwer Zugang gefunden. Die Ausführungen sind bisweilen philosophisch und oft psychodynamisch geprägt, was mir beim Lesen gewisse Probleme bereitet hat, so dass ich das Buch nur langsam und abschnittsweise lesen konnte, immer wieder Pausen machen musste.
‚One of the most formal and at the same time one of the most intimate of human relationsships.‘ (Seite 48)