Daniel Woodrell

 3,9 Sterne bei 184 Bewertungen
Autor von Winters Knochen, Der Tod von Sweet Mister und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Daniel Woodrell wurde 1953 in Springfield/Missouri geboren und wuchs in St. Louis und Kansas City auf. Als 17jähriger verließ er die Highschool um sich den Marines anzuschließen, wurde aber kurz darauf wegen Drogenkonsum wieder entlassen. Nach seiner Militärzeit besuchte er die University of Kansas und bekam ein Stipendium an der Iowa Writers School. Sein Romandebüt »Cajun Blues« erschien 1986. Für seinen Roman „Tomato Red“ erhielt er 1999 den Preis des amerikanischen P.E.N., im gleichen Jahr wurde sein Werk „Wer mit dem Teufel reitet“ verfilmt. Daniel Woodrell lebt mit seiner Frau, der Schriftstellerin Katie Estill, in Missouri.

Alle Bücher von Daniel Woodrell

Cover des Buches Winters Knochen (ISBN: 9783453436459)

Winters Knochen

 (91)
Erschienen am 10.09.2012
Cover des Buches Der Tod von Sweet Mister (ISBN: 9783453410602)

Der Tod von Sweet Mister

 (34)
Erschienen am 11.11.2013
Cover des Buches In Almas Augen (ISBN: 9783453437913)

In Almas Augen

 (27)
Erschienen am 13.07.2015
Cover des Buches Tomatenrot (ISBN: 9783954380602)

Tomatenrot

 (10)
Erschienen am 25.01.2016
Cover des Buches Im Süden (ISBN: 9783453436701)

Im Süden

 (8)
Erschienen am 12.11.2012
Cover des Buches Zum Leben verdammt (ISBN: 9783954380947)

Zum Leben verdammt

 (6)
Erschienen am 20.08.2018
Cover des Buches John X. (ISBN: 9783499226489)

John X.

 (0)

Neue Rezensionen zu Daniel Woodrell

Cover des Buches Winters Knochen (ISBN: 9783453436459)
engineerwifes avatar

Rezension zu "Winters Knochen" von Daniel Woodrell

Wenn der Satz "Keine Macht den Drogen" plötzlich eine ganz neue Bedeutung bekommt ...
engineerwifevor 2 Jahren

Mit „Winters Knochen“ von Daniel Woodrell hatte ich mal wieder ein altes Schätzchen aus den Tiefen meines Stapels ungelesener Bücher gezogen auf das ich richtig Lust hatte. Ich selbst hatte einige Jahre in Missouri gelebt und war mit dem im Klappentext genannten eisigen uns schneereichen Winter bestens vertraut. Wenn kalt, dann richtig kalt! Während ich mich damals selbst eher in konservativen Kreisen ohne nennenswerten Drogenkonsum bewegte, war ich doch neugierig auf die wohl bevorstehenden Erlebnisse der jungen Ree Dolly, die ganz offensichtlich in einem weit weniger kuscheligen Elternhaus aufgewachsen war als ich selbst. Sehr bildhaft beschreibt der Autor gleich zu Anfang die Umgebung mit den halbverfallenen Häusern, Mobile Homes, ausgedienten Autowracks und verwilderten Gärten „out in the middle of nowhere“. Doch diese Umgebung scheint für Dee im Moment das kleinste Problem zu sein, denn sie muss ihren Vater finden, der einen wichtigen Gerichtstermin nicht versäumen darf um der verbliebenen Familie nicht das Dach über dem Kopf nehmen zu lassen. Die gefährliche Suche beginnt und bringt Dee mehr als einmal an ihre Grenzen und in Lebensgefahr …


Während ich zu Anfang des Romans noch an den Beschreibungen der riesigen Familie Dolly, von denen alle ihre Finger in zwielichtigen Geschäften zu haben schienen, klebte, merkte ich doch recht schnell, dass der Roman in eine Atmosphäre abdriftete, mit der ich so gar nicht klar kam. Drogen und brutale Gewalt gegenüber allem und jedem dominierte die Zeilen und ich ertappte mich dabei, wie ich schlussendlich nur noch quer las. Würden die Männer der allmächtigen Dolly Familie in Missouri lesen, hätte sie vielleicht Freude an der Story gefunden. Ich hingegen war enttäuscht und vergebe leider auch nur zwei von fünf Sternen. 

Cover des Buches Der Tod von Sweet Mister (ISBN: 9783453410602)

Rezension zu "Der Tod von Sweet Mister" von Daniel Woodrell

Außergewöhlich mit Nachhall
Ein LovelyBooks-Nutzervor 6 Jahren

Sweet Mister, so wird der dreizehnjährige Shug Akins von seiner Mutter Glenda genannt. Glenda hängt an der Flasche. Sie trinkt den lieben langen Tag ihren > Tee <, ein Gemisch aus Rum & Cola. Shugs Vater Red, drangsaliert seine Familie mit unberechenbarer Gewalt.

Gemeinsam leben sie im Süden von Missouri, in einem Haus umgeben von den begrabenen Toten ihrer Gemeinde. Shug hilft seinem Vater bei diversen Einbrüchen und seiner Mutter bei der Instandhaltung des Friedhofs. Alles läuft seinen seinen Weg, ohne Aussicht auf Besserung der Lage.

Bis zu dem Tag als Jimmy Vin Pearce, in seinem grünen Thunderbird auftaucht. Für Glenda ist er das Ticket in eine bessere Welt. Ihre Zukunft. Doch sie hat die Rechnung ohne Red und Shug gemacht. Emotionen und Gewalt kochen eine schaurige Suppe.

Fazit :

Daniel Woodrell zielt in seinem Roman nicht auf die Gewalt hin, sondern richtet den Blick punktiert auf Situationen und Momente. Ohne Schnörkel, eher subtil sind die Protagonisten coloriert. Gekonnt werden einzelne Szenen mit emotionaler Tiefe gespickt. Ein schmales Buch mit gerade mal 185 Seiten, dass einen bleibenden Eindruck hinterlässt. Leseempfehlung !

Cover des Buches Zum Leben verdammt (ISBN: 9783954380947)
Schurkenblogs avatar

Rezension zu "Zum Leben verdammt" von Daniel Woodrell

Brutale, düstere, blutige Revolverstory!
Schurkenblogvor 6 Jahren

Man sagt, hinter jeder Lüge steckt ein Fünkchen Wahrheit. Und vielleicht gehört zu einem richtig guten Roman auch ein Funke Realität. Denn real ist der Hintergrund zu „Zum Leben verdammt“, der sich um den Sezessionskrieg der Vereinigten Staaten von Amerika dreht. Dieses brutale Stück Zeitgeschichte zeigt nämlich Daniel Woodrell in diesem Buch. Und dabei geht es nicht zimperlich zu, denn die Revolverstory ist durchsiebt von Kugeln und durchtränkt mit Blut.

Beinahe fängt die Geschichte idyllisch an. Missouri im Jahr 1861, zwischen Hügeln und Tälern, Hickorywäldchen und Hornsträuchern reiten ein paar Jungs mit ihren Pferden umher und atmen frischen Frühlingsduft. Doch das hält nur wenige Zeilen an, dann geht es schon zur Sache, genauer gesagt zu einer Pappel, wo kurz darauf ein Strick mit 13 Wicklungen einen erhängten Familienvater baumeln lässt.

Die Jungs sind nämlich alles andere als junge Reiter, die die Gegend genießen. Die Jungs stecken in yankeeblauen Tarnuniformen und kämpfen unter dem Banner der Schwarzen Fahne für eine Rebellengruppe namens First Kansas Irregulars. Denn hier in Missouri herrscht Krieg. Die Männer des Nordens kämpfen gegen die Männer des Südens.
Ein Mann des Südens ist auch der Ich-Erzähler Jake Roedel, der blindlings seinem Fastbruder Jack Bull folgt.

Es folgt eine Geschichte des Krieges, der Gewalt, der Unmenschlichkeit, des Misstrauens, des Blutes. Freunde werden zu Feinden, Frauen zu Witwen und Kinder zu Waisen. Einen Hauch Menschlichkeit gibt es in Form von Briefen, die Roedel bei sich trägt und seinen Rebellenmitgliedern vorliest. Ein paar geschriebene Worte der Sehnsucht, der Hoffnung, die dieses Gemetzel kurz innehalten lässt, bevor es weiter geht in die nächste Stadt, zum nächsten Blutrausch.
Diese Gewaltspirale steigert sich immer mehr und artet schließlich aus. Irgendwann stellt sich die Frage, wofür man überhaupt kämpft. Ob dieser Kampf jemals ein Ende finden kann. Ob es Freiheit wirklich gibt. Irgendwo. Weiter weg.

Woodrell hat hier ein Stück Zeitgeschichte beeindruckend in eine fiktionale Geschichte verarbeitet, die nüchtern erzählt ist, aber gerade dadurch nachdenklich macht. Wie sinnlos Krieg ist, wird hier bildhaft gezeigt. Es ist kein Wohlfühlroman, sondern eine Revolvergeschichte der Antihelden. Aber die ist richtig gut erzählt. Lesetipp!

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