Rezension
Ein Buch, das wahrlich unter die Haut geht. Der Roman erzählt aus der Perspektive des jungen Shug, der seinen Vater zwar hasst, zugleich sich aber auch (noch) nicht gegen ihn wehren kann. Woodrell zeichnet ein sehr knappes, aber dafür sehr schmerzvolles Bild über Shug, seine Eltern und diese herunter gekommene Gegend ohne Zukunftsperspektiven und Fluchtmöglichkeit. Nicht nur für Shug, sondern auch die Mutter, die sich zunächst mit ihrer Situation abgefunden hatte, ist Jimmy Vin Pearce ein Licht am Horizont. Doch schätzt diese beispielweise den Einfluss des Vaters auf Shug komplett falsch ein. So schlägt die Hoffnung in bittere Enttäuschung um. Diese Sprache ist eindeutig und ebenso schonungslos. Wenn die Situation ist der Ozark-Region wirklich so ist, versteht man warum es kein Happy-End gibt und geben kann.
“Sweet Mister” ist übrigens der Kosename, den sich Glenda bezeichnenderweise für ihren Sohn ausgedacht hat. Er passt haargenau, betrachtet man den Verlauf und den Ausgang der Geschichte.