Cover des Buches Lügenkind (ISBN: B01BNTBNUC)
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Rezension zu Lügenkind von Daniela Arnold

Ein nervliches Wrack...

von parden vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Trotz der Kürze des Buches blieben keine Fragen offen - dennoch konnte mich der Thriller nicht in allen Aspekten überzeugen...

Rezension

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pardenvor 9 Jahren
EIN NERVLICHES WRACK...

Anna ist ein nervliches Wrack. Seit einem traumatischen Erlebnis in ihrer Kindheit ist sie nicht mehr dieselbe. Obwohl sie sich an kaum noch etwas von den damaligen Ereignissen erinnern kann, führt Anna seither ein Leben auf Sparflamme. Als ihr Vater stirbt, beschließt sie, an den Ort des Geschehens zurückzukehren: nach Finstersee auf Usedom. Wie ihr Vater ihr kurz vor seinem Tod geraten hat, versucht sich Anna dort den Erinnerungen zu stellen, doch rasch kommen ihr Zweifel: kann sie ihrer Wahrnehmung überhaupt noch trauen? Oder beginnt sie nun auch noch unter Wahnvorstellungen zu leiden? Eine zunehmende Anhäufung seltsamer Vorfälle lassen sie allmählich an ihrem Verstand zweifeln. Doch dringender denn je will Anna ergründen, was damals wirklich geschah - auch wenn sie das in eine immer größere Gefahr bringt...

Ein flott zu lesender Thriller ist 'Lügenkind', der einen bereits vom Prolog an mitten ins Geschehen wirft. Gespannt kann der Leser verfolgen, wie sich Anna zunehmend an die damaligen Geschehnisse erinnert und versucht, Zusammenhänge und Hintergründe zu erfassen. Mit Anna zweifelt man an dem, was man glauben kann und was nicht, und besonders die eingeflochtenen mystischen Aspekte lassen den Zweifel noch ansteigen. Während einige Erinnerungslücken geschlossen werden, tun sich gleichzeitig neue auf, und bis etwa zur Hälfte des Buches steigt die Verwirrung und Ungewissheit, in welche Richtung die Geschichte nun driftet.

Bis dahin hat mir das Buch richtig gut gefallen, denn die Fragezeichen im Kopf wurden immer größer, immer gespannter war ich auf die schlussendliche Auflösung. Da ich ursprünglich andere Erwartungen hatte, war ich dann aber von der tatsächlichen Auflösung eher enttäuscht. Auch wenn die Spannung am Ende noch einmal anstieg, konnte mich das Geschehen letztlich leider nicht wirklich überzeugen. Ich kann die Gründe hierfür allerdings nicht näher ausführen, weil ich sonst zu viel verraten würde.

Anna als Hauptcharakter blieb für mich zudem ein wenig blass, und die Rolle des 'nervlichen Wracks' wirkte auf mich in der Summe auch etwas überstrapaziert. Mir fiel es daher schwer, Anna wirkliche Sympathie entgegen zu bringen, auch wenn die Verunsicherung durch das kindliche Trauma und die aktuellen Ereignisse auf der Insel sicher nachvollziehbar war.

Insgesamt ein interessanter Plot, eine vielversprechende Idee, die letztlich in eine Richtung abbog, die mir persönlich nicht so sehr zusagte. Aber es wird Fans dieser Ereignisse geben, da bin ich mir sicher.


© Parden
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