„Tödliche Bewegung“ von Daniela Frenken ist ein spannender, unblutiger Krimi mit viel Privatsphäre. Es ist dies bereits der 6. Fall mit Kathi Wällmann als Protagonistin.

Worum geht es?
Nach einem Kuraufenthalt ist Kathi voller Tatendrang, ihr Leben nach der Scheidung neu zu gestalten. Dazu gehört auch, Sport zu betreiben, u.a. im Turnverein. Nicht nur die ungewohnte körperliche Anstrengung macht Kathi den Einstieg schwierig, sondern auch die Spannungen innerhalb der Vereinsmitglieder. Als es schließlich zu einem tödlichen Unfall kommt, vermutet Kathi, dass es sich um Mord gehandelt haben könnte und beginnt nachzuforschen.

Da ich bereits den vorhergehenden Band kannte, fand ich mich sehr rasch innerhalb Kathis Umfeld zurecht, bin aber überzeugt, dass man auch als Quereinsteiger problemlos in die Geschichte und den Personenkreis hineinfindet.

Der Schreibstil ist flüssig, die Sprache ist eher einfach, schnörkellos, umgangssprachlich, was in den Dialogen authentisch und aus dem Leben gegriffen wirkt. Die nur nummerierten Kapitel ohne Orts- oder Zeitangaben haben eine angenehme Länge. Obwohl das Buch 2022 erschien und die Handlung in der Gegenwart spielt, blieb Corona unerwähnt.

Kathi steht im Mittelpunkt der Handlung, als Ermittlerin, aber auch ihr Privatleben. Sie ist eine sympathische Protagonistin mit den üblichen Sorgen und Problemen einer Alleinerzieherin mit drei Kindern, ihre Stärken und Schwächen, Ecken und Kanten kristallisieren sich gut heraus. Aber auch die Wesenszüge aller anderen für den Fall relevanten Personen sind gut herausgearbeitet, während in Bezug auf das äußere Erscheinungsbild vieles der Fantasie des Lesers überlassen bleibt. Das kleinstädtische Zusammenleben und die Vereinstätigkeit sind anschaulich geschildert, mit allen Vor- und Nachteilen, also sowohl die guten nachbarschaftlichen Kontakte wie auch das grassierende Gerüchtewesen.

Der Spannungsaufbau ist exzellent gelungen. Der Kreis der Verdächtigen und die möglichen Motive nehmen zu, je mehr Kathi recherchiert. Als Leser hat man reichlich Gelegenheit, eigene Theorien zu entwickeln und mitzurätseln – bis letztlich nach einem packenden Showdown ein völlig unerwarteter Täter entlarvt und eine schlüssige Lösung des Falles präsentiert wird.

Mir hat auch dieser Band fesselnde Lesestunden beschert, ich wollte das Buch kaum aus der Hand legen. Schon jetzt freue ich mich auf Kathis nächsten Fall und bin neugierig, welche privaten Wendungen auf sie zukommen.