Rezension zu Tote Straßen von Daniela Herbst
Rezension zu "Tote Straßen" von Daniela Herbst
von Malibu
Rezension
Malibuvor 11 Jahren
Mögen wir nicht alle die Stille? Immer herrscht "Lärm" um uns rum, es gibt eigentlich keinen Augenblick, in dem es einmal wirklich still ist - es sei denn, wir schlafen. Selbst dann machen die Gedanken weiter und erzeugen Lärm in den Träumen. Doch was, wenn es wirklich ganz still wird? Unheimlich still? In dem gruseligen Roman von Daniela Herbst nimmt die Stille alles ein.... Sarah erwacht völlig orientierungslos, halbnackt und völlig verstört in einer ausgestorbenen Stadt wieder. Hier begegnet sie keiner Menschenseele, nur der unendlichen Stille und ungeheuren, monströsen Dingen - oder entspringen diese nur ihrer Fantasie? Völlig verängstigt wagt sie sich aus dem Schutz der Mülltonnen und wagt die ersten Schritte in die verlorene Stadt, in der niemand haust. Es scheint ihr Höllentrip zu werden. Doch, das was ihr bevorsteht, kann sie nicht wissen - er wartet auf sie und er will sie nie mehr gehen lassen... Völlig unerwartet tauchte ich in die Welt des Horrors ein. Die Geschichte packt einen ab der ersten Zeile, sie verzehrt einen regelrecht. Man ist sofort bei Sarah, man hat so ziemlich alles deutlich vor Augen. Den Leser überzieht eine leichte Gänsehaut, Schauer jagen einem über den Rücken. Man überlegt die ganze Zeit, was hier wohl vorgeht. Träumt Sarah nur oder wurde sie in eine trostlose Welt des Horrors hineinkatapultiert? Spätestens wenn man richtig angefangen hat zu lesen, lässt der Horror einen nicht mehr los. Man sieht sich selbst in der Person von Sarah, was würde man an ihrer Stelle tun? Sie reagiert ziemlich selbstbewusst, sehr mutig in so einer Situation. Zeitgleich wird hier noch von einem Arzt in einem Krankenhaus erzählt - was hat das alles miteinander zu tun? Man ahnt es schon halb, aber es kommt doch anders. Die Autorin führt den Leser geschickt in eine Welt voller Horror, wie wir sie uns nur in unseren kühnsten Träumen ausmalen würden. So etwas verfolgt einen normal nur in den Träumen oder in Horrorfilmen - oder eben in guten Horrorbüchern! Für einen kurzweiligen, schaurigen Abend alleine vor dem Kamin im Flackern des Feuers eine gute Auswahl an Lektüre. Momente des Gruselns sind eingeplant - für schwache Nerven aber nicht unbedingt etwas!