Cover des Buches Gegen einsam (ISBN: 9783854526797)
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Rezension zu Gegen einsam von Daniela Meisel

Rezension zu "Gegen einsam" von Daniela Meisel

von Wir-Lesen vor 12 Jahren

Rezension

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Wir-Lesenvor 12 Jahren
Meine Meinung hat sich über die 216 Seiten des Buches gewandelt. Zuerst war ich wirklich nicht begeistert. Bis Kapitel 11 des ersten Abschnitts habe ich gebraucht um überhaupt auseinander zu halten wer da eigentlich gerade in der „Ich-Form“ von sich redet. Ich hatte keinen Plan. Ab Kapitel 12 hatte ich dann endlich den Dreh raus, dass ich wenigstens wusste von wem ich gerade etwas lese. Vielleicht wäre es besser gewesen statt Kapitelnummern immer den Namen desjenigen, der gerade in der „Ich-Form“ erzählt drüber zu schreiben. Wäre für den Leser einfacher gewesen. So richtig angetan war ich aber auch nicht. Manuel und Maja sind eigentlich total langweilige Typen. Also nicht nur eigentlich, sondern sie sind langweilig. Sie sind wie du und ich, ihnen passiert nichts wirklich spannendes. Leider sind sie vor meinem geistigen Auge auch blass geblieben. Ich hatte keinerlei Vorstellung von ihnen. Vielleicht ist das aber auch gut so, denn so bleiben sie eben Typen wie der Leser selber auch einer ist. Ich denke mal, dass Viele von uns ein ähnlich ereignisloses Leben führen. Das führte aber bei mir dazu, dass ich von dem Buch nicht gefangen genommen wurde. Ich will nichts lesen über Leute, die ein ebenso langweiliges Leben führen wie ich selber. In Büchern muss etwas passieren. Irgendetwas ... Bei Maja war es dann aber so, dass sie mich nach und nach in ihren Bann zog. Sie führt nur oberflächlich betrachtet ein ereignisloses Leben. Eigentlich hat sie sehr viel, nämlich eine gute Freundin, Maria, und ein etwas ungewöhnliches, aber lustiges Hobby, bewerben für WG-Zimmer“. Außerdem hat sie ein gutes Herz. Manuel blieb mir das ganze Buch über unsympathisch. Er hat ein Hobby, das einfach nur strange ist und hat bis auf Maja keine Sozialkontakte. Er ist einfach ein komischer Typ, der mir nicht liegt. Maja liegt aber schon etwas an ihm und so bleibt man unweigerlich dabei, wie sie versucht ihm zu helfen ein besseres Leben zu führen. Mit allem, was sie tut wird sie sympathischer. Sie hat viele Facetten in sich, die sie liebenswert machen. Und sie ist stark. Sie beginnt ihr eigenes Leben zu verändern, als sie merkt, dass es sie nicht erfüllt. Das ganze Buch ist trotzdem irgendwie merkwürdig, aber gut merkwürdig. Es berichtet über das langweilige, völlig normale Leben zweier Menschen und dennoch entwickelt es über die Strecke Tiefe. Die Idee, wie Maja und Manuel dazu kommen sich näher kennen zu lernen geht ans Herz und auf Seite 91/92 musste ich ein paar Tränen vergießen, da mich Majas Ansprache so gerührt hat. Auch das Ende hat mich überzeugt. Ich habe mir etwa im letzten Viertel angefangen Gedanken zu machen, wie die Autorin die Geschichte wohl zu ende führt und hatte einen Verdacht, von dem ich dachte „bitte nicht!“. Zum „Glück“, wenn man hier von Glück sprechen darf, kam alles ganz anders. Und es wurde gut gelöst. Ein Ende, das dem Buch nicht das nimmt, was es ausmacht. Da dieses Buch relativ viel vor sich hin plätschert und von seinen Wendungen/ kleinen Höhepunkten lebt kann ich leider nicht wirklich in die Tiefe gehen. Man verrät sofort ziemlich viel von der Geschichte, wenn man versucht zu begründen warum einem das Buch trotz seiner ganzen Langweiligkeit gefällt. Ich kann euch nur empfehlen es zu lesen und euch selbst ein Urteil zu bilden. Yvonne aus dem Team von Wir Lesen
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