In einer Fabrik gibt es viele blaue Plüschpferde, die miteinander sprechen können. Sie liegen auf einem riesigen Stapel, aber eines ist besonders: Es trägt sein Namensschild auf dem Rücken und nicht am Bein wie die anderen. Dieses besondere Pferd steht im Mittelpunkt der Geschichte. Die Näherin erzählt ihm von ihrer Schwester Li, die Pferde liebt und ihr eigenes Plastikpferd überallhin mitnimmt. Das weckt im blauen Pferd den Wunsch, für jemanden genauso wichtig zu sein wie Lis Pferd für sie.
Die Reise des blauen Pferdes beginnt auf einem riesigen Containerschiff, und schließlich landet es in einem Regal eines Spielzeuggeschäfts. Dort wird es von einem kleinen Mädchen als Geschenk für einen Jungen gekauft. Auf der Geburtstagsparty ist das blaue Pferd schon voller Vorfreude darauf, Teil im Leben eines Kindes zu werden. Doch als der Junge die Geschenke achtlos zur Seite wirft, weil er sich etwas anderes gewünscht hat, landet das blaue Pferd auf einem Müllstapel und soll entsorgt werden. Wird es doch noch sein Glück finden?
Meine Meinung:
Dieses Buch lässt einen intensiv mit dem Spielzeug und seinen Erlebnissen mitfühlen und regt dazu an, über Themen wie Massenproduktion, Konsum, unterschiedliche Lebensrealitäten und mehr zu sprechen. Es bietet viele Ansätze für Gespräche: Warum hat die Näherin nachdenkliche Augen? Warum sieht sie ihre Schwester Li nur selten, weil sie kaum freibekommt? Das Buch zeigt auch Kinder, die ständig neue Spielzeuge wollen und sich um sie streiten, und andere, die mit ihrem einzigen, aber bedeutungsvollen Spielzeug zufrieden sind. Auf der Geburtstagsfeier wird schnell klar, dass der Junge trotz vieler Geschenke und Kuchen unglücklich ist, weil sein größter Wunsch, der nichts mit materiellen Dingen zu tun hat, unerfüllt bleibt.
Dieses Buch bietet reichlich Gesprächsstoff, weshalb ich denke, dass es eher für Schulkinder geeignet ist. Der Text ist relativ lang, und die Themen sind, meiner Meinung nach, recht komplex.