Cover des Buches Elsa P. (ISBN: 9781549579844)
A
Rezension zu Elsa P. von Daniela Schneiderheinze

Ein spannender und humorvoller Debütroman

von anna_m vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Ein wirklich tolles Debüt, mit Spaß und Spannung!

Rezension

A
anna_mvor 7 Jahren
Ein spannender, humorvoller und auch überraschender Debütroman


In Berlin wird eine alte Frau, Elsa P., ermordet und die Kommissare Kevin (eigentlich Chantal) Latzke und Köpke stehen vor einem Rätsel. Da hilft es ihnen auch nicht, dass Kevin über ihren Vater eine direkte Verbindung in die Rechtsmedizin hat, denn die mit Chemikalien übergossene Leiche zersetzt sich zusehends zu einer undefinierbaren Suppe. Rund um die Tote herum wurden mehrere Gegenstände platziert, denen anscheinend eine besondere Bedeutung zukommt. Es beginnt die klassische, solide Ermittlungsarbeit zweier liebenswerter Kommissare.


Nach den Befragungen der Nachbarn und der Durchsuchung der Wohnung des Opfers steht auch bald ein erster Tatverdächtiger fest, doch nicht nur die Kommissare, sondern auch die Leser, zweifeln an seiner Schuld. Geschickt gesetzte Hinweise und Indizien lassen so manchen Zeugen verdächtig erscheinen. Das größte Rätsel bleibt jedoch Elsa, das Opfer selbst!


Der Wunsch des Rätsels Lösung zu erfahren erhält die Spannung über das gesamte Buch, so dass es schwer fällt, es aus der Hand zu legen. Aufbrausende Anwälte, Kleinverbrecher und immer wieder die Nachbarn mischen mit, in einem undurchschaubaren Spiel rund um die Identität der Toten. Der eher elegante, durch und durch organisierte Köpke und die eigenwillig gekleidete Kevin lassen uns an ihren Ermittlungen teilhaben und gehen dabei teils sehr methodisch vor, sodass man auch gleich etwas über das gekonnte präsentieren von Ergebnissen lernen kann. Letztendlich liegt die Lösung des Rätsels in der Frage nach der ewigen Jugend.



Das Cover des Romans, ein tief roter Blickfang, irgendwo zwischen sterilem Leichensack und dessen Teppichvariante à la Mafia, die man aus Comics kennt, machte mich auf das Buch aufmerksam. Auch der Klappentext macht neugierig und fordert sogar den Leser heraus: „Geschichtsliebhaber können herausfinden oder gar wissen, was hier erstunken und erlogen ist oder, was der Wahrheit entspricht.“ Der Debütroman von Daniela Schneiderheinze überzeugt durch dezente Gesellschaftskritik, eine Prise Humor und spannende Ermittlungsarbeit, gepaart mit originellen Recherchen zu unerwarteten Themen.


Ich musste mich erstmal an die Ermittlerin Kevin gewöhnen, die ja eine Frau ist. Die Beschreibung der Kommissare fließt nach und nach in den Text ein und wird mit der Zeit immer natürlicher. Zuerst wirken die Beschreibungen von Kevin noch etwas verkrampft, was aber auch an ihrer wirklich ausgefallenen Art liegt. Man weiß nie, worauf man sich gefasst machen muss. Ihre Gedanken und kleine Einblicke in ihr Familienleben ermöglichen es, gesellschaftspolitische Themen anzusprechen. Manchmal könnten diese noch direkter mit dem Fall verwoben sein, da das Familienleben und die Ermittlungsarbeiten sonst wie zwei separate Blöcke nebeneinander stehen, aber dieser Eindruck entsteht zum Glück nur sehr selten. Ein leichter Hang zur Umgangssprache und eine teils eigenwillige Kommasetzung stören den Lesefluss in keiner Weise. Da es ein Selfpublish-Projekt ist, sollte man bedenken, dass eventuell kein professioneller Lektor vor der Veröffentlichung alle Fehler gefunden und ausgebessert hat.



Ich würde die Autorin auf jeden Fall wieder lesen und mich freuen, die ermittelnden Kommissare erneut zu treffen.
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