Daniela Schwaner

 4,3 Sterne bei 3 Bewertungen
Autor*in von Der Tote in der Buchhandlung, Ein gutes Alibi und weiteren Büchern.

Lebenslauf

Geboren 1971, im Wuppertaler Stadtteil Barmen aufgewachsen und zur Schule gegangen. Ab 1991 Studium der Anglistik/Amerikanistik/Germanistik an der BUGH Wuppertal. Während der Studienzeit war sie Mitglied einer Theatergruppe, mit der sie Auftritte in Wuppertal und London hatte. Schon immer liebte sie es zu schreiben und schloss sich an der Uni dem „After Twelve Crime Fiction Club“ an, wo sie kriminalistische Kurzgeschichten in englischer Sprache verfasste. Nachdem sie einige Jahre im benachbarten Hessen verbracht hat, lebt Daniela Schwaner heute mit ihrem Mann in Wuppertal.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Daniela Schwaner

Cover des Buches Der Tote in der Buchhandlung (ISBN: 9783945763315)

Der Tote in der Buchhandlung

(2)
Erschienen am 07.11.2018
Cover des Buches Ein gutes Alibi (ISBN: 9783945763896)

Ein gutes Alibi

(1)
Erschienen am 23.07.2020
Cover des Buches Stille Wasser sind tot (ISBN: 9783968470429)

Stille Wasser sind tot

(0)
Erschienen am 13.04.2023

Neue Rezensionen zu Daniela Schwaner

Cover des Buches Der Tote in der Buchhandlung (ISBN: 9783945763315)
heinokos avatar

Rezension zu "Der Tote in der Buchhandlung" von Daniela Schwaner

heinoko
Vergnügliche Spannung

Da sind sie wieder, die bereits liebgewonnenen Akteure aus dem früher erschienenen Roman "Ein gutes Alibi",  wie z. B. Kriminalhauptkommissar Carsten Kantner, seine Schwester Buchhändlerin Sophie Liebermann, die im übrigen erst im letzten Drittel des Buches zu ihrer vollen Form aufläuft, und noch ein paar andere Personen. Es ist wohltuend, diesen bereits vertrauten Menschen erneut zu begegnen. Dass allerdings der "Professor", ein etwas anderer Obdachloser ohne Namen, den man ebenfalls aus Band 1 kannte, ausgerechnet in der Buchhandlung von Sophie Liebermann ermordet wird, stimmt traurig. Auch ihm hätte man ein Weiterleben in Wuppertal gegönnt. Überhaupt Wuppertal: Ausnahmsweise ohne Regen, aber mit Schnee und vor allen Dingen bergig, und ein Ort, der immer irgendwie anstrengend ist. Das finden auch die Ermittler der Kripo Wuppertal, als bereits am nächsten Tag die nächste Leiche gefunden wird. Und auch das ist nicht die letzte Leiche. Was haben die Toten gemeinsam oder gibt es gar keinen Zusammenhang? Gibt es einen oder mehrere Täter? Alles bleibt lange Zeit unklar, verworren, spannend.

 Dieses Buch gefällt mir ganz erheblich besser als Band 1. Mir kommt es so vor, als habe sich die Autorin mit "Ein gutes Alibi" erst einmal "warmgeschrieben", um nun mit Band 2 einen richtig, richtig gut geschriebenen Krimi vorzulegen unter Nutzung ihrer gesamten ihr zur Verfügung stehenden Schreibklaviatur. Das Lokalkolorit ist perfekt getroffen und stimmig dargestellt. Die Akteure sind nicht mehr so plakativ und lieblos überzeichnet wie in Band 1, sondern aus sehr viel wohlwollenderer Sicht beschrieben, d. h. was in Band 1 mitunter befremdlich böse war, ist hier eher vernüglich zu lesen. Die Handlung bleibt für den Leser lange Zeit undurchsichtig und damit spannend. Besonderen Spaß machten mir persönlich die Dialoge, die sehr viel direkten oder versteckten Witz enthalten. Ich hatte öfters die Wunschvorstellung, es sollte ein Hörspiel geben, um mit verteilten Rollen den Dialogen in ihrem Humor noch mehr Gewicht zu geben.

Der Beginn und das Ende des Buches sind die einzigen Passagen, die  ich persönlich für misslungen halte. Warum die dort geschilderten und durchaus bedeutsamen Szenen aus den Augen eines Kauzes geschildert werden, und zwar eines Kauzes, der merkwürdigerweise sehr kindische Begriffe für seine Beobachtungen wählt, bleibt mir unverständlich.

Mag sein, dass es etwas zuviel an gebrauchten Taschentüchern gibt und etwas zuwenig an Empathie, dafür jedoch gibt es vor allen Dingen in der zweiten Buchhälfte weiter ansteigende Spannung und viel Humor und Situationskomik. Kurzum: Ein Buch, das fesselt und zum Lachen bringt. Was will man mehr.

Cover des Buches Ein gutes Alibi (ISBN: 9783945763100)
heinokos avatar

Rezension zu "Ein gutes Alibi" von Daniela Schwaner

heinoko
Regen, Treppen, Mord und Bosheit

Nein, zur Feindin möchte ich die Autorin nicht haben!  Dazu jedoch später mehr.

Natürlich regnet es bereits zu Beginn der Geschichte heftig. Was wäre ein Wuppertal-Krimi ohne Regen.  Beyenburg, ein idyllisches Örtchen mit Kloster und Stausee, am äußersten östlichen Rand von Wuppertal gelegen, bietet das malerische Umfeld für eine ganz und gar nicht malerische Geschichte: In der Grundschule von Beyenburg wird der Schulleiter  Karl Goebel  in seinem Büro tot aufgefunden. Kriminalkommissar Kantner nimmt die Ermittlungen auf, und das Buch bevölkert sich zusehends mehr und mehr mit möglichen Verdächtigen, die sehr detailreich mit all ihren persönlichen Unzulänglichkeiten geschildert werden. Dann wird eine zweite Leiche gefunden, eine Kollegin von Karl Goebel. Es wird immer verwirrender. Das Buch mäandert sich, in kurze Kapitel zerschnitten, geschickt  durch die Geschichte. Alle Beteiligten lügen, an jeder Ecke meint der Leser, den Schlüssel zur Lösung aller Dinge gefunden zu haben, um dann doch feststellen zu müssen, dass er in die Irre geführt wurde.  Mit viel Spannung setzt man die Kapitelschnippsel zusammen und muss tatsächlich bis zum Ende lesen, bis auch das letzte Puzzleteilchen eingesetzt werden kann.

Die Autorin schafft es, trotz der Komplexität der Handlung stets den Spannungsbogen bis zum Ende  gleichmäßig hoch zu halten, auch wenn der Leser mitunter verwirrt ist bei der Fülle der vorkommenden Personen. Sie schreibt sehr lebendig, zeichnet farbig und eindrücklich die Geschehnisse. Auch der Humor kommt nicht zu kurz, jedenfalls der ganz spezielle raue Wuppertaler Humor. Besonders schön finde ich persönlich, dass es alle beschriebenen Orte genau so gibt. Krimis mit Lokalkolorit haben stets einen besonderen Charme.

Tja, und jetzt komme ich wieder zum Anfang zurück: Als Leser sucht man in jedem Buch Identifikationsfiguren, denen man sich mit Sympathie nähern möchte. Daniela Schwaner jedoch beschreibt ihre Personen allesamt bloßstellend, auf ihre negativen Seiten reduziert, mit einem geradezu sezierenden Blick, so dass man mit den handelnden Personen fast Mitleid haben möchte und sich fragt, welche versteckten Aggressionen in der Autorin stecken. Hoffentlich genug, um noch so manchen weiteren guten Krimi zu schreiben…

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