In dem Buch Sara Grey von Daniela Sturm geht es um die junge Sara, welche durch einen tragischen Flugzeugabsturz ihre Eltern verliert und deswegen zutiefst verstört ist. Dass sie zu ihrem Onkel, welcher für sie ein völlig Fremder ist, ziehen muss, verbessert die ganze Situation nicht. Auch ihr nerviger neuer Nachbar Jack macht ihr zu schaffen. Sara zieht sich immer mehr von der Welt zurück, sie meint, sie habe es nicht verdient zu leben, jetzt da ihre Eltern tot sind. Sie gibt sich selbst auf und versucht mehrfach sich umzubringen. Kann ihr noch geholfen werden?
Die Charaktere in diesem Buch sind meiner Meinung nach sehr gut ausgearbeitet, Sara zum Beispiel. Man fühlt mit ihr mit, leidet mit ihr und möchte ihr dabei auch so gern helfen. Man sieht die Welt aus ihren Augen, mit ihrem Schmerz und betet einfach nur, dass ihr Onkel und Jack ihr doch noch helfen können. Auch die Schreibweise ist ziemlich angenehm, nicht zu übertrieben und zu überladen mit Gefühl. Denn dass macht diese Buch auch aus. Die Gefühl, vor allems Saras Schmerzen und ihr Leiden sind immer wohlportioniert und nie zu überladen dargestellt, sodass man nicht der Meinung ist, Sara jammert einfach nur. Für weniger ist mehr ist dies hier wohl das beste Beispiel.
Das Cover ist bei dieser Edition sehr schön, obwohl es auch ziemlich düster ist. Jedoch dürfte es manche Leute abschrecken, weil durch das Cover nur das Düstere und nicht das zutiefst Ergreifende der Geschichte vermittelt wird.
Meiner Meinung nach ist Sara Grey eines der wenigen Jugendbücher, in denen ernsthaft das Thema Verlust, aber auch Selbstmordgedanken behandelt werden. Natürlich spielen aber auch Liebe und Hoffnung eine tragende Rolle. Sara Grey ist für alle zu empfehlen, die mal eine etwas ernsthaftere Lektüre wollen, aber nicht gleich zu den Erwachsenenbüchern greifen wollen.
Daniela Sturm
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Sara Grey - Sonderedition
Sara Grey No.1
Neue Rezensionen zu Daniela Sturm
Die Grundidee fand ich eigentlich schlüssig: die 17-jährige Sara verliert ihre Eltern und ihre ganzes Leben wird von einem Tag auf den anderen umgekrempelt. Sie kommt damit nicht zurecht, verhält sich den meisten Menschen gegenüber feindselig, weil sie Niemanden an sich heranlassen will, und entwickelt eine Essstörung.
Leider fand ich das Buch dann recht sperrig zu lesen. Zum Einen ist Sara wirklich extrem patzig, unfreundlich und unhöflich zu so ziemlich JEDEM, was es schwierig macht, sich mit ihr zu identifizieren oder sie sympathisch zu finden. Ja, so soll sie sich wohl nur verhalten, um den Schmerz in ihrem Inneren zu verbergen - aber sie ist schon in der ersten Szene unangebracht rüde und aggressiv zu den Polizisten, die an ihrer Tür klingeln, bevor sie überhaupt weiß, dass ihre Eltern tot sind. Dadurch gewinnt man eher den Eindruck, dass ihre Persönlichkeit grundsätzlich so zickig und selbstbezogen ist.
** Achtung, hier wird schon viel von der Handlung verraten! **
Die Essstörung kommt ziemlich überraschend. Ja, Sara überlegt zwischendurch *einmal*, dass sie abnehmen will, um anziehender zu wirken - aber danach wird darauf nicht mehr eingegangen, bis sie gegen Ende des Buches plötzlich zusammenbricht und sich im Krankenhaus herausstellt, dass sie lebensgefährlich abgemagert ist.
Da das Ganze aus Saras Perspektive geschrieben ist, hätte das auf jeden Fall schon vorher zur Sprache kommen müssen, um glaubwürdig zu sein! Sie erwähnt auch mit keinem Wort, dass sie sich selbst verletzt, und doch hat sie dann im Krankenhaus auf einmal den ganzen Körper voller Wunden und Narben.
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Mir fehlt in diesem Buch hauptsächlich eine glaubwürdige, nachvollziehbare Charakterentwicklung. Ich habe nicht das Gefühl, Sara wirklich zu kennen, und dadurch fällt es mir auch schwer, mehr als nur vages Mitleid mir ihr zu empfinden.
Der Schreibstil ist zum Teil übertrieben jugendlich, was mich ziemlich gestört hat. Ich kenne niemanden in meinem Alter, der so redet.
Sara ging mir von Anfang an auf die Nerven. Sie ist oberflächlich, eingebildet und zickig. Dazu wirkt sie mit ihrem "Jungs-sind-blöd-Getue" wie eine Zwölfjährige. Sara ist ziemlich unfreundlich zu ihrem Onkel und den anderen Leuten aus dem Dorf, das sie liebevoll Kuhkaff nennt. Dabei haben sie ihr gar nichts getan und dann wundert sie sich, dass die Leute auch unfreundlich zu ihr sind. Ich war froh, dass der zweite Teil der Geschichte auch aus der Sicht von anderen Personen erzählt wird.
Durch die kleine Seitenzahl gibt es kaum Ausführungen. Es wäre schöner, wenn die Geschichte ein paar mehr Seiten hätte und damit ein bisschen ausführlicher erzählt werden würde.
Das Ende kam ein bisschen plötzlich.
An sich ist die Idee gut, jedoch mangelt es an einer guten Umsetzung und sympatischen Charakteren.
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