Cover des Buches Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien / Elbenfürstin (ISBN: 9783742703125)
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Rezension zu Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien / Elbenfürstin von Daniela Zörner

Elbengesang

von Veronika_Baerenfaenger vor 6 Jahren

Kurzmeinung: Schicksalspfade der Halbelbin Lilia

Rezension

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Veronika_Baerenfaengervor 6 Jahren

Man braucht ein paar Seiten, um zu erfassen, was die Autorin da erzählt. Man merkt erst nach und nach, dass es sich um eine Lebensgeschichte handelt. Die Geschichte von Lilia Joerdis van Luzien, eine Halbelbin. Lilia ist der Mensch und Joerdis die Elbe, eine ganz besondere Elbe, denn Joerdis ist die Elbenfürstin.

Die Idee gefällt mir persönlich sehr gut.

Gleich zu Beginn landen wir erst einmal 44 Jahre in der Vergangenheit, Lilias Vergangenheit.
Auch wenn ich durchaus nachvollziehen kann, dass in den 60er Jahren auf dem Land, in winzigen Dörfern, recht ärmliche Verhältnisse geherrscht haben, so fühlte ich mich dennoch mit den Beschreibungen mehr im Mittelalter. Die Kräuterhexe gehört dann aber eindeutig zu mittelalterlichen Mythen. Die erfinderische Freiheit des Fantasygenres gestattet aber solche Darstellungen.

Als wir dann in der heutigen Zeit angekommen sind, wird alles recht normal. Lilia (wir wissen ihren wirklichen Namen eigentlich nicht) ist eine Mittvierzigerin, die offensichtlich recht lange allein in Berlin lebt.
Hier beginnt es, und es könnte nicht schöner sein, als mit einem Buch. Einem ganz besonderen Buch, dass sich so ganz klamm heimlich in ihr Leben schlich. Dann war es da, oder war es nur in ihrem Kopf. Mit diesem Buch schleichen sich die Elben in ihren Kopf und man kann im Laufe der Geschichte immer mehr 'hören' wie sie (kursiv) singen.

Ja, aus der namenlosen Erzählerin wird mittels eines Wunsches, schön, reich und gesund zu sein, über Nacht Lilia. Wir werden Zeugen einer starken Veränderung, denn von ihrem bisherigen Leben bleibt am Ende nichts. Sie bekommt von den Elben ein wundervolles Leben und viel Geld, mit dem sie auch viel Gutes tun kann.

Allerdings hat man nach und nach das Gefühl, dass alles aus ganz bestimmten Gründen geschieht.

Als sie dann die Aufgabe bekommt, eine Kriminalkomissarin zu überzeugen, dass sie in der Lage ist, alte Fälle aufzuklären, weil sie so was ähnliches wie "hellsehen" kann, geht mir das an manchen Stellen etwas zu schnell. Zu wenige Fragen, zu wenig Zweifel. Das liegt abermals im schriftstellerischen Freiraum, den das Genre gestattet. Also alles eigentlich halb so wild. Und während Lilia lernt und alle Anweisungen befolg, entstehen so nach und nach Zweifel beim Leser.

Der ewige Kampf, Gut gegen Böse. Die Dämonen scheinen irgend etwas auszuhecken, oder warum mehrt sich ihr abscheuliches Tun? Lilia folgt anfänglich, entwickelt aber doch nach und nach ihren eigenen Kopf.

Als sie Alexis begegnet hat man das Gefühl, dass es gleich kracht und merkt recht schnell, dass da noch mehr kommt. Er könnte durchaus ein Anker sein, der Lilia erdet, ein väterlicher Freund, und diesmal ein ehrlicher Freund.

Fazit

Die Geschichte der Lilia Joerdis van Luzien, Band 1, die Elbenfürstin ist genau das, was ihr Titel verspricht. Eine fantastische Geschichte über die Wandlung einer Frau. Wir erfahren viel über die Güte ihrer Seele und wir spüren die heranwachsenden Zweifel. Meinen die Elben es wirklich so gut mit ihr? Warum soll sie immer wieder 'gehorchen'? 'Weder Lilias menschlicher Seelenteil, noch ihr Herz wollen sich unterwerfen.'

Unterwerfen? Waren die Elben etwa doch nicht die engelsgleichen guten Wesen in diesem Spiel? Nun, wer bei dieser Geschichte ein Abenteuer sucht, sucht vergeblich. Wer sich aber auf die Geschichte einlässt erfährt und erfühlt sehr viel von Lilia, denn Joerdis schläft noch.

Als im allerletzten Satz des letzten Kapitels Joerdis zum ersten Mal mit ihr spricht, wäre ich vor Neugier auf den zweiten Teil fast geplatzt.

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