Smartphones sind aus unserem Leben nicht mehr wegzudenken, vor allem nicht für die Digital Natives, also diejenigen, deren ganzes Leben sich um die Bits und Bites dreht. Eine typische Vertreterin der „Generation Smartphone“, die 25-jährige Jessica Jaensch aus Berlin, hat die Autorin von „Blackcouch.com“ zur Hauptperson ihres Romans gemacht. Also wieder mal eines der unzähligen Berlin-Bücher? Nein, die Handlung könnte auch in jeder anderen deutschen Großstadt spielen, wo es genügend Gleichgesinnte und eine ausgeprägte Partyszene gibt. Denn angesagte Locations sind Jessica und ihren Freundinnen ziemlich wichtig. Wie das funktioniert, miteinander Cocktails zu schlürfen, zu quatschen, zu lachen und gleichzeitig eingehende Mails zu lesen und zu beantworten, schildert die Autorin anschaulich, spannend und mit viel Tempo. Da wünscht man sich, mit Jessica und ihrer Clique an einem Tisch zu sitzen.
Dass es in dem Roman aber nicht nur um das Lebensgefühl der Mittzwanziger gehen kann, wird schon auf den ersten Seiten des Buches klar. Daniela Zörner mischt die Handlung mit Datenblöcken, mit Informationsschnipseln, die eine fiktive Firma namens „Data Control Corporation“ aus der Datenflut abfischt. Bald schon steht fest: Was Jessica und ihre Freundinnen an digitalen Spuren hinterlassen, wird gesammelt – und die Rechnung ist verdammt teuer.
Auf der 400 Seiten langen Strecke bis zum Showdown schafft es die Autorin, das digitale Grauen allmählich in Jessicas Leben hineintröpfeln zu lassen. Aus grenzenlosem Spaß wird ein Albtraum im Wachzustand – so spannend erzählt wie ein Krimi. Wer nach der Lektüre sein Smartphone mit anderen Augen sieht, muss sich nicht wundern.