Inhalt:
Vicky Tancredi reist nach Neuseeland, um dort nach 19 Jahren ihren Vater zu treffen und Antworten zu bekommen. Doch leider kommt sie zu spät. Nach und nach erfährt sie allerdings, warum ihr Vater sie und ihre Mutter im Stich ließ und dass er kein so boshafter Mann war, wie sie glaubte. Behilflich bei der Suche nach Antworten ist ihr James, der unbekannterweise eine Verbindung zu Mikes Vergangenheit darstellt. Denn Mike ist damals nicht ohne Grund aus Neuseeland geflohen. Und derselbe Grund hat ihn später plötzlich zurückgeführt…
Schreibstil:
Die Erzählung springt in der Zeit. Es beginnt 1982 als Mike Neuseeland mit seinen Eltern verlassen muss und da bekommt man auch schon eine Ahnung warum. 2016 kommt Vicky in Moananui an. Ein Handlungsstrang spielt in der Gegenwart, einer in der Vergangenheit. Zum Schluss liest man noch etwas aus dem Memoiren von Mike, zwischendrin aus dem Tagebuch von Nile. Dieser Stil frischt die Geschichte ein wenig auf, es wird Spannung aufgebaut. Denn hat man das eine große Geheimnis gelüftet, ahnt man recht schnell, dass das noch nicht alles war. Die ganze Auflösung bekommt der Leser am Ende. Die Erzählungen aus der Vergangenheit sind aus der Ich-Perspektive von Mike und Nile geschrieben. Man hat dadurch einen sehr tiefen Einblick in deren Gefühlswelt.
Meine Einschätzung:
Das Grund-Thema des Buches wird recht schnell verraten, jedoch führt dennoch ein langer Weg zum großen Ganzen der Umstände. Die Autorin hat es sehr spannend geschildert und vor allem die Gedanken, Gefühle und innere Zerrissenheit der Jungs sehr wiedergespiegelt. Man konnte deren Angst herauslesen.
Die Kulisse Neuseeland war für mich eher zweitrangig, denn bis auf bestimmte Gesetzeslagen hätte die Handlung überall spielen können. Speziell neuseeländisch war eigentlich gar nichts im Buch, außer die Kiwi-Plantage, die man nicht überall findet.
Die Autorin hat ein sehr spezielles Thema aufgegriffen und dieses sehr gut in Szene gesetzt. Die Entwicklungen, Probleme, Sorgen und Ängste waren nachvollziehbar, authentisch, höchst dramatisch. Der kleine Nebenstrang von Vicky und James brachte nochmal etwas mehr Drama, aber auch Romantik in die Story. Ich hätte gern noch eine positive Wendung für Maggie erlebt, die zwar eine wichtige Schlüsselrolle spielte, dafür aber sehr wenig Zeit im Buch bekam. Alles in allem ein spannendes Buch mit viel Tiefgang.