Cover des Buches Survive the night (ISBN: 9783407747310)
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Rezension zu Survive the night von Danielle Vega

Freundschaften zwischen Alkohol, Drogen und Partys ...

von Unzertrennlich vor 8 Jahren

Kurzmeinung: Alkohol, Drogen, Wahn ... Und ganz viele Tode ...

Rezension

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Unzertrennlichvor 8 Jahren

Schreibstil


Danielle Vega kannte ich bereits aus einer Leserunde zu ihrem Buch "Die Unbarmherzigen" und dort konnte sie mich vollkommen für sich gewinnen. Ich mochte ihre rechte brutale und "unbarmherzige" Erzählweise. Sie kennt keine Tabus und hat ein enormes Tempo vorgegeben. Umso mehr habe ich mich auf ihr neues Buch gefreut. Schon allein das Cover von "Survive the Night" hat mich überzeugt. (Ja, ich steh auf pink und Totenköpfe! :P)


Der Einstieg ins Buch hat mir gut gefallen. Es geht gleich mit der Charakterisierung der einzelnen Personen los, was der Autorin überaus gut gelungen ist. Mit Casey konnte ich mich gleich identifizieren und Danielle Vega spricht hier Themen wie Alkohol-, Drogen- und Tablettensucht an. Dabei kann sie sich sehr gut in ihre jugendlichen Charaktere hineinversetzen.


Ich muss hier dennoch gleich zu Beginn sagen, dass mich "Survive the Night" nicht zu 100% überzeugen konnte. Die Geschichte ist durchaus spannend, doch ich habe mir viel mehr erwartet. Ich wurde beim Lesen doch in eine Welt hineingezogen, die einfach nichts für mich ist.


Charaktere


- Casey -


Casey ist gerade aus der Entzugsklinik gekommen, als sie wieder einen Strudel aus Adrenalin, Alkohol, Drogen und Partys gerät. Ich habe sie zu Beginn als sehr schwachen Charakter kennengelernt, der sich sehr leicht leiten lässt und einfach nur "cool" sein möchte. Dabei verliert sie sich jedoch selbst aus den Augen.


Casey steht stellvertretend für viele Jugendliche, die sich im Rausch doch gerne mitreißen lassen und die Kontrolle über sich verlieren. Ich mochte Casey, so viel steht fest, aber dennoch hat mir bei ihrer Entwicklung etwas gefehlt.


- Shana -


Shana ist das typische "Wild Girl" mit pinken Haaren und einer Sucht nach Abenteuern. Dass sie ihre Freunde dabei gefährdet, merkt sie überhaupt nicht. Als Charakter fand ich Shana originell und interessant. Die Autorin charakterisiert hier einen gebrochenen Jugendlichen und zeigt dabei doch verschiedene Seiten auf. Mitgefühl mit Shana empfand ich teilweise. Ich denke, es gibt immer verschiedene Auslöser für solche Probleme und ich will hier Shana nicht verurteilen.


- Sam -


Sam ist Caseys (Ex-)Freund. Oder so ähnlich! ;) Die Entwicklungen zwischen Sam und Casey liefen mir ein wenig zu schnell ab. Erst war es mir ein wenig zu kühl, dann ein wenig zu kitschig und übereilt. Sam selbst lernen wir aber nur oberflächlich kennen, was ich ein wenig schade fand. Ich finde, zum Ende hin bleiben bei ihm noch einige Fragen auf.


Meine Meinung


Die Story hat mich gleich zu Beginn mit sich gerissen. Casey empfand ich als spannenden und interessanten Charakter. Es gibt immer wieder Rückblicke zu ihrer Zeit in der Entzugsklinik oder den Monaten und Tagen davor. So fügt sich nach und nach zusammen, wie sie zu dem geworden ist, der sie jetzt ist. Thematisch wird dieses Buch besonders Jugendliche ansprechen, da Danielle Vegas doch knallhart und ohne Tabus alles niederschreibt.


Ich war gespannt, was genau sich hinter "Survive the Night" verbirgt, doch ich muss gestehen, dass ich letztendlich enttäuscht war. Ein Strudel aus Partys, Alkohol und Drogen hat mich mit sich gerissen und leider ist das alles eine Welt, in die ich nicht so gerne abtauchen möchte. Ich bin weder ein Partymensch, noch kann ich dieses ganze Drumherum so recht verstehen. Aus diesem Grund war die Atmosphäre des Buches nicht meins.


Zwar ändert sich das Szenario noch, doch ich habe auch hier mehr erwartet. Es geht zwar so spannend zu, dass man immer wissen möchte, wie es weitergeht, doch trotzdem hat mir die ganze Verfolgungsjagd durch den Untergrund nicht so recht unterhalten wollen. Action, Tode und Brutalitäten sind in diesem Buch vorhanden, doch mir fehlte das Besondere, das ich in "Die Unbarmherzigen" so gemocht hatte.


Auch würde ich das Buch nicht so recht als "Psychothriller" bezeichnen. In erster Linie ist es doch ein Jugendroman, der schocken und aufrütteln will. Mit Stephen King würde ich das Buch auch nicht vergleichen. Das ist wahrlich zu hoch gegriffen!


Das Ende von "Survive the Night" war für mich schnell zu erahnen. Es lässt Spielraum, selbst nachzudenken und eigentlich mag ich das in Büchern, doch diese "Auflösung" ist schon aus zig Filmen und Büchern bekannt und mein Kopf wollte nicht länger darüber nachdenken. Zwar waren die Konflikte der einzelnen Personen spannend, aber die Verfolgungsjagd hat mir bei leider kaum echten Nervenkitzel erzeugen können.


Fazit


Für mich war "Survive the Night" eine gute Unterhaltung, doch ich habe mehr erwartet. Es ist ein Buch, das ich sofort nach dem Zuschlagen wieder vergessen habe, da die Geschichte mich nicht so recht packen konnte. Einzig die Konstellation Shana - Casey - Sam fand ich wirklich interessant!

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