Diese Auseinandersetzung mit der tragischen Gestalt seines Vaters hat mir einiges abverlangt, irritiert mich und die aufgeweichte Realitätswahrnehmung erschwert die Lektüre zusätzlich. Durch manche (fast schon neurotisch-zwanghafte) Passagen wie eine Aufzählung von einigen Hundert Adjektiven oder extrem lange Sätze mit Hunderten Wörtern (einer hat fast 300!) habe ich mich regelrecht gequält, weil ich sie unbedingt verstehen wollte. Man kann sie aber vielleicht auch einfach überlesen. Viel störender ist die starke Kodierung, denn für meinen Geschmack ist einfach zuviel in Andeutungen verschlüsselt und in Fetzen zerrissen. Auch sind mir die religiösen Aspekte zu fremd, um sie voll zu durchdringen. Auf mich wirkt das Buch etwas überfrachtet und zu 'verkopft'. Dieses Buch braucht Leser, die einen sehr ähnlichen Erfahrungshorizont haben oder aber die bereit sind, sich sehr intensiv mit einem Autor zu beschäftigen.
Rezension zu "Garten, Asche" von Danilo Kis