Daniëlle Hermans

 3,2 Sterne bei 9 Bewertungen
Autor*in von Das Tulpenvirus.

Lebenslauf

Daniëlle Hermans, geboren 1963 in den Niederlanden, studierte Freie Künste an der Universität Utrecht. Sie arbeitet freiberuflich als Communication Consultant und lebt in Bilthoven. Als sie »Das Tulpenvirus« schrieb, wusste sie nicht, dass ihr Roman durch die Vorgänge an den Finanzmärkten ungeahnte Aktualität erhalten sollte. Die Rechte am Tulpenvirus sind in zahlreiche Länder verkauft, unter anderem in die USA, nach Italien und Spanien. Zurzeit arbeitet Daniëlle Hermans an ihrem zweiten Roman.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von Daniëlle Hermans

Cover des Buches Das Tulpenvirus (ISBN: 9783492502863)

Das Tulpenvirus

 (9)
Erschienen am 01.10.2019

Neue Rezensionen zu Daniëlle Hermans

Cover des Buches Das Tulpenvirus (ISBN: 9783492502863)
Bellis-Perenniss avatar

Rezension zu "Das Tulpenvirus" von Daniëlle Hermans

Ein Krimi mit Schwächen
Bellis-Perennisvor 2 Monaten

Gleich vorweg, ich liebe Tulpen und das Cover, das eine verwelkende Tulpe zeigt, hat mich voll angefixt. Ich habe schon einige historische (Kriminal)Romane zur Tulpenmanie gelesen. Daher wollte ich mir dieses als Thriller bezeichnete Buch nicht entgehen lassen. Vor allem der Titel kann auf zwei Arten interpretiert werden: Zum einen als ansteckende Krankheit, wenn es um Gier geht und zum anderen verursacht(e) ja das Tulpenmosaikvirus, die unverwechselbare Zeichnung der Semper Augustus.  

Worum geht’s? 

Wie unschwer zu erraten ist - um Tulpen, genauer gesagt um die Semper Augustus, eine rot-weiß geflammte Tulpe, die während der Hochzeit der Tulpenspekulation um 1637 Höchstpreise erzielte. Für eine einzige Zwiebel dieser besonderen Tulpe wurden rund 10.000 Gulden bezahlt und das in einer Zeit, in der das Jahreseinkommen eines Handwerkers 250 Gulden betrug. Die Geschichte der als „Tulpenwahn“ bekannte Spekulationsblase, die im Februar 1637 plötzlich platzt und Abertausende in den Ruin treibt, ist hier sehr gut recherchiert und beschrieben. 

Der zweite Handlungsstrang, spielt in der Gegenwart. Mehrere Personen werden grausam ermordet. Zunächst ist das Motiv unklar, kristallisiert sich aber als Jagd nach der angeblich letzten Zwiebel, der als ausgestorben geltenden Tulpensorte, heraus. Wie man weiß, ist das Klonen von Pflanzen oder Lebewesen längst möglich. Doch ist das „Wiederbeleben“ der Semper Augustus das einzige Motiv? Wenn es gelänge, Millionen von geklonten BLumenzwiebel zu erzeugen, verlöre die kostbare Tulpe nicht an Wert, wenn Hinz und Kunz eine solche besäßen?  

Meine Meinung: 

Es sind schin zahlreiche Bücher über den Tulpenwahn geschrieben worden, historische (Kriminal)Roman und aktuelle Krimis. Dieser hier ist leider in der Umsetzung nicht so toll gelungen. Der historische Teil hat mir ganz gut gefallen, denn er gibt Hinweise auf die politischen Gegebenheiten in Europa. Es tobt der Dreißigjährige Krieg (1618-1648), der ganze Landstriche Europas verwüstet. Die Herrscher brauchen Geld. Was liegt daher näher, als die Euphorie und die Gier rund um die Tulpen auszunützen und gleichzeitig religiöse Botschaften zu verbreiten?  

Der zweite Handlungsstrang, der in der Gegenwart spielt ist für mich persönlich eher unausgegoren. Es scheinen Anleihen an Dan Brown oder James Bond genommen worden zu sein. Eine Schnitzeljagd um eine vertrocknete und verschimmelte Tulpenzwiebel aus dem 17. Jahrhundert sowie sinistre Kräfte, die nach der Weltherrschaft streben, dafür aber jede Menge Geld brauchen. Da kommt die Legende um die Semper Augustus und deren „Wiederauferstehung“ gerade recht. Ähnliches kann man, besser erzählt, schon woanders lesen. 

Auch die Charaktere erscheinen ziemlich blass. Keine hat mich so richtig fasziniert. Für mich entbehrlich ist die halb-romantische Nebenhandlung der Dreiecksgeschichte Emma/Alec/Damian, weil sie auf mich ein wenig unterentwickelt wird. Auch die Ermittler von Scotland Yard, Wainwright und Dawn, stolpern irgendwie nur halbherzig durch die Story.  

Wer, so wie ich, sich für Tulpen und ihre spannende Geschichte interessiert, wird wohl auf andere Bücher wie  Jörg Kastners "Tulpe des Bösen", „In Zeiten des Tulpenwahns“ (Susanne Thomas), „Tulpengold“ (Eva Völler) oder „Tulpenfieber“ von Deborah Moggach zurückgreifen müssen. Wer sich an wunderschönen Fotos erfreuen will, dem seien „Tulpen“ von Jane Eastoe und das gleichnamige Buch von Peter Arnold ermpfohlen.

 Fazit:

Es gibt bessere Krimis zum Tulpenwahn, daher kann ich hier leider nur knappe 3 Sterne geben.

 

Cover des Buches Das Tulpenvirus (ISBN: 9783866122260)
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Rezension zu "Das Tulpenvirus" von Daniëlle Hermans

Rezension zu "Das Tulpenvirus" von Daniëlle Hermans
Anahidvor 14 Jahren

Frank Schoeller ist tot. Grausam gefoltert und tot wird er von seinen Adoptivsohn Alec gefunden. Kurz vor seinem Tode konnte Frank ihn noch anrufen und auch noch etwas zu ihm sagen. Der Tote selbst hatte ein altes Buch in der Hand und deutete auf eine Jahreszahl. Doch was hat das zu bedeutet? Handelte Frank mit Aktien? MIt Antiquitäten aus dem 1700 Jahrhundert. Alec gerät ins Zweifeln und nach der Beerdigung macht er sich auf, zusammen mit seinem Freund Damian und deren Frau Emma, den Mörder zu finden. Die Spur führt in das Jahr 1636. Damals brach das Tulpenfieber in ganz Holland aus. Auch damals geschah ein schrecklicher Mord, der für viele Menschen Armut bedeutete… Wie passen diese beide Morde zusammen?

Ein Thriller über Tulpen? Nachdem ich aus der Verliebtheit durch das Cover aufgewacht war, war ich doch etwas skeptisch. Wäre das Thema nicht zu trocken? Wo würden Spannung und Dramatik bleiben? Aber meine Bedenken waren völlig haltlos. Gleich im ersten Kapitel tauchen wir ein in die Welt von Alkmaar im Jahre 1636. Ein schreckliche Mord passiert und sofort war ich hellwach. Warum wurde er umgebracht, wer war er?

Die Kapitel, die in der Vergangenheit spielen, treiben die Geschichte jeweils in die richtige Richtung und den Leser ins Verderben. Denn nach diesem Kapitel hat man das Gefühl einen Schritt weiter zu sein, während die Ermittler und der Neffe in der Jetztzeit immer zwei Schritte zurück machen, wenn es um den Ermittlungsstand geht. Ich geriet förmlich in einen Tulpen-Sog! Die geschichtlichen Passagen sind gut in die Geschichte integriert und fallen dadurch nicht besonders heraus. Ich mag es nämlich nicht, wenn ich das Gefühl haben, mir wird etwas mit erhobenen Zeigefinger beigebracht.

Und die Dinge, die man erfährt sind wirklich interessant. Da werden Preise genannt, die Tulpen Sorten erklärt oder die Herkunftsgeschichte erläutert. Wusstet ihr, dass die Tulpe aus Asien kommt? Dass die schönsten Tulpen mit Muster eigentlich an einer Krankheit leiden, die das Muster hervorruft? Ich wusste es nicht und bin nun schlauer und neugieriger auf die Tulpengeschichte.

Später im Roman verdichten sich die Hinweise und eine neue Figur taucht auf: Tara. Leider ist Tara schuld, dass ich einen Buchpunkt meiner Bewertung abziehe! Sie sollte eine egoistische Ziege sein, aber leider sind ihre Beweggründe zu wenig ausgefeilt und ihr Charakter bleibt sehr flach. Schade, denn im Gegensatz dazu hat mir Alec sehr gut gefallen und auch alle anderen Charaktere waren gut. Wahrscheinlich hätte man aus dem Buch noch mehr raus holen können, wenn es 100 Seiten länger gewesen wäre.

Alles in allem ein gut geschriebenes, historisch belegtes, spannendes Buch, dass mir Lust auf mehr Geschichte über die sagenumwobenen Tulpen gemacht hat. Aber damit keine Zweifel aufkommen, ich würde eher sagen es ist ein Krimi, kein Thriller. Die Ermittlung und auch die Beweise die Auftauchen sind eher eines Krimis würdig.

Cover des Buches Das Tulpenvirus (ISBN: 9783866122260)
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Rezension zu "Das Tulpenvirus" von Daniëlle Hermans

Rezension zu "Das Tulpenvirus" von Daniëlle Hermans
Bellexrvor 15 Jahren

Hintergrund des Thrillers ist zum einen die Tulpenmanie im 17. Jahrhundert und hier speziell die Hintergründe zum plötzlichen Zusammenbruch des Handels. Zum anderen gelten das 17./18. Jh. als Zeitalter der Aufklärung, des freien Denkens und Handelns, auch in Glaubensfragen und dies spielt eine nicht unerhebliche Rolle in dem Roman. Daniëlle Hermans hat es geschickt verstanden, um diese äußerst interessanten Themen einen rasanten Thriller zu stricken.
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Ihre Story spielt in 2 Zeitebenen. Einmal in der niederländischen Stadt Alkmaar im Jahr 1637 sowie im heutigen London und den Niederlanden. Die Geschichte aus dem 17. Jahrhundert hat eine Schlüsselrolle im Thriller und erklärt mehr oder weniger die Beweggründe bzw. das Motiv für die Morde. Allerdings bekommt der Leser diese Geschichte immer nur häppchenweise zur Verfügung gestellt und die Wechsel sind dramaturgisch clever gelegt, sodass die Spannung durchweg sehr hoch gehalten wird.
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Obwohl es anfangs ziemlich viele Wechsel bei den einzelnen Erzählsträngen gibt und die Kapitel durchgängig sehr kurz gehalten sind, ist man sehr schnell von der Geschichte gefangen, was auch dem schnörkellosen Schreibstil der Autorin zu verdanken ist. Die Story ist von Anfang an logisch umgesetzt und äußerst spannend und rasant inszeniert, sodass wirklich zu keinem Moment des Buches Längen aufkommen.
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Ihr Protagonist Alec Schoeller ist ein angesehener Maler, der völlig unbedarft in diese Geschichte hineingeraten ist. Seine anfängliche Hilflosigkeit und Trauer wegen seinem Onkel und der Zorn auf die Täter sowie seine Entschlossenheit, diese letztendlich zu schnappen und hinter das Geheimnis des Mordes zu kommen, stellt D. Hermans sehr realistisch und einfühlsam dar. So ist einem Alec Schoeller sofort sympathisch und man kann sich gut in ihn hineinfühlen. Auch bei den restlichen Akteuren des Thrillers schafft es Daniëlle Hermans mühelos, ihre Charaktere lebendig und facettenreich zu beschreiben.
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Alles in allem ein wirklich gelungenes Debüt, das alles hat, was ein guter, spannend erzählter Thriller haben muss. Eine klare Leseempfehlung.

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