Ich mag Charakterdarsteller mit Charaktergesichtern. Das war noch was damals, mit Wesley Snipes, Bruce Willis und Hugh Grant. Ich kann diese ganzen Goslings, Hemsworthes und Cumberbatches einfach nicht auseinander halten...
Der Name Danny Trejo sagt vielleicht nicht jedem etwas, doch dieses Gesicht vergisst man nicht. Bekannter ist er unter dem Namen eines seiner dargestellten Charaktere - Machete. Und das ist er mit Leib und Seele, ein Charakterdarsteller. Seine Hollywoodkarriere begann aufgrund einiger Zufälle mit Statistenrollen, in denen er sein Talent und seine Liebe zur Schauspielerei entdeckte. Aufgeschrieben von Donal Logue beschreibt Danny Trejo, wie geehrt er sich durch all das fühlte und noch immer fühlt. Doch das ist die zweite Hälfte des Buches.
Der beliebte, sympathische Mexikaner hat nicht bloß eine Verbrechervisage, er hat eine beachtliche kriminelle Vergangenheit. Mehrere Jahre in seiner Jugend und seinem jungem Erwachsenenleben verbrachte er in verschiedenen Einrichtungen und Gefängnissen, bereits als Kind konsumierte er Drogen, dealte und wurde auf alle möglichen Arten straffällig und zwar nicht zu knapp. Als ihm schließlich nach einem Aufstand in einer Haftanstalt die Todesstrafe droht wendet er sich probeweise Gott zu. Was als eine Art Wette beginnt ist seine Abkehr von allem, was ihm schadet. Er wird clean und der Zufall rettet ihm den Hals. Trejo, der stets hilfsbereit Schwächeren Mitinsassen gegenüber war (gegen eine Aufwandsentschädigung versteht sich), engagiert sich nach seiner Entlassung aufopferungsvoll in der Suchthilfe.
Es ist keine "Geschichte wie im Film", es ist Realität. Ein Schwerverbrecher, der früher oder später irgendwann im Knast draufgegangen wäre, hat einen Sinn in seinem Dasein gefunden. Er ist ein anderer Mensch geworden, kein Engel sondern ein guter Mensch. Wie er heute über die ersten 25 Jahre seines Lebens spricht ist erschütternd, welche Normalität Gewalt, sein Misstrauen Frauen gegenüber und die Zustände in Haft hatten. Ein beeindruckender Weg, ein toller Mann!