Cover des Buches Achtung Familienfeier - Betreten auf eigene Gefahr (ISBN: 9783981701616)
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Rezension zu Achtung Familienfeier - Betreten auf eigene Gefahr von Dany R. Wood

Schreiend komisch, mir aber zu konstruiert.

von LiberteToujours vor 8 Jahren

Rezension

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LiberteToujoursvor 8 Jahren
Von Berlin zurück in die saarländische Kleinstadt zu ihrer Familie. Für Eva ist das immer Stress. Sie hat keine Lust mehr, allein, als Single, aufzutauchen. Als ihr im Zug dann Sandro begegnet, kommt ihr eine durchschlagende Idee. Warum sollte sie den Schauspieler denn nicht dafür bezahlen, ihren Freund zu spielen, wo er ihr doch sowieso gefällt? Vielleicht entwickelt sich daraus ja sogar noch etwas mehr..


Eva als Protagonistin wirkt zwar sympathisch, aber für mich nicht wirklich glaubwürdig. Ich nehme ihr das einfach nicht ab, dass sie SO verzweifelt ist, einen völlig fremden Menschen zu bezahlen, den eigenen Freund zu spielen. Das würde ich keinem Menschen abnehmen. Den Part kann ich aber verschmerzen. Bei humoristischen Romanen muss man manchmal einfach ein bisschen vom Glaubwürdigen weg, um die Geschichte in Gang zu bringen.
Dass sie Sandro dann aber die ganze Geschichte über noch hinterher läuft, konnte ich beim besten Willen nicht mehr nachvollziehen. Der war zwar durch und durch authentisch, aber eben auch ein Ekelpaket erster Güte. Arrogant, von sich selbst überzeugt und eigentlich nur heiße Luft. Wer will sowas denn ernsthaft als Freund haben? Eva ist mir letztendlich also schlicht zu naiv. Da war ich ja mitten in der Pubertät schon abgeklärter als sie als erwachsene Frau.

Ausgebügelt hat das für mich die Oma der Familie. Ist in solchen Romanen ja oft so, dass die irgendwie spleenig und jung geblieben sind - so auch hier. Aber auch, wenn hier ein Klischee bedient wird, ist es einfach super gemacht. Über die Dame konnte ich durchaus das eine oder andere Mal Tränen lachen. Man muss sich das nur mal vorstellen - die alte Omi, auf dem Trampolin, dass es zum Geburtstag kam. Und dann.. nein, zu viel verrate ich euch nicht. Nur so viel : Natürlich geht es schief. Aber auf eine kolossal komische Art und Weise.

Für mich, als ehemalige Saarländerin waren auch die ganzen Anekdoten eine wundervolle Sache. Sie sind halt doch ein eigenwilliges Völkchen und ein bisschen anders. Wood hat das wundervoll auf seine Zeilen gebannt. Jeder, der schon einmal hier war, wird ein bisschen Heimweh bekommen - und alle anderen hoffentlich das Bedürfnis, dieses schöne Fleckchen Erde einmal zu besuchen.

"Achtung Familienfeier" ist komisch, und erfüllt damit vollständig seinen Zweck. Für mich war es nur einfach manchmal ein bisschen zu viel des Guten. Über manche Dinge konnte ich einfach nicht lachen, weil sich einfach zu viele Zufälle angesammelt haben, um authentisch zu wirken. Dennoch hat mir der Roman ein paar schöne Stunden beschert.
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