Cover des Buches Rebecca (ISBN: 0380778556)
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Rezension zu Rebecca von Daphne Maurier

Rezension zu "Rebecca" von Daphne du Maurier

von 100Buecher vor 12 Jahren

Rezension

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100Buechervor 12 Jahren
Ich bin ja ein kleiner Hasenschiss, wenn´s gruselig wird und dieses Buch lässt in so viele pechschwarze seelische Abgründe blicken, dass ich es Nachts nicht gelesen habe. Ganz besonders dazu beigetragen hat Mrs. Danvers, die alte Psychopathin, die schon in ihrem allerersten Auftritt mit ihrer lieblichen Erscheinung besticht: "groß und hager, gewandet in tiefes schwarz, deren tiefliegende Augen ihr das Aussehen eines Totenkopfes gaben." Na super, auf die Bekanntschaft könnte ich auch verzichten. Dass sie allerdings so vollkommen ungestraft die neue Mrs. de Winter terrorisieren darf, nehme ich Maxim de Winter echt übel. Fairerweise erfährt er allerdings auch nichts davon, denn seine junge Frau kriegt vor lauter Schüchternheit den Mund nicht auf. Außerdem will sie ihn ja nicht beunruhigen.. Puh.Und außerdem finde ich dass sie, dafür dass sie ja "so in love" ist, ihre Ansicht manchmal reichlich komisch. . "As I sipped my cold tea, I thought with a tired, bitter feeling of despair that I would be content to live in one corner of Manderley and Maxim in the other as long as the outside world should never know. If he had no more tenderness for me, never kissed me again, I believe I could bear it, if I were certain, that nobody knew of this." Was ist das denn? Raus da und kämpf, Mädchen! . Allerdings dürfen wir nicht vergessen, dass wir uns in England (Gute Manieren über alles!) und in den 30ern befinden. Ein Skandal konnte da schnell mal die gesellschaftliche Stellung und alle Hoffnung auf ein erfolgreiches Leben kosten. Und unsere Heldin ist sowieso nicht so die Rebellin. Sie lässt einfach alles mit sich machen und nimmt es denn auch hin, dass ihr Mann sich kaum um sie kümmert. Ehrlich gesagt ist mir die junge Dame erst mal ziemlich auf den Keks gegangen. Ich wüsste aber auch nicht genau, wie ich reagieren würde wenn die Haushälterin ankommt und mir anbietet, an den Kleidern der toten Frau meines Mannes zu riechen, die sie "nie gewaschen hat und die noch genauso riechen, wie an dem Abend bevor Mrs. de Winter starb." Brrr. Die Situation spitzt sich immer mehr zu, die junge Braut beginnt sowohl an ihrem Verstand als auch an ihrer Ehe zu zweifeln. Seltsame Zwischenfälle häufen sich und Maxim geht immer mehr auf Abstand. Bis etwas passiert, dass die junge Ehe auf eine Kraftprobe stellt und die Braut vor der Wahl steht zu zerbrechen oder ungeahnte Kräfte zu mobilisieren. . Mein Fazit: Die Geschichte ist meisterhaft erzählt und obwohl gar nicht soo viel passiert, ist es von der ersten bis zur letzten Seite packend. Ich musste es für die Uni zwischendurch ein paar Tage weglegen, als ich ungefähr in der Mitte angekommen war und war dann drei Tage lang total hibbelig. Wieder mal merke ich, was für eine gute Idee das Projekt 100Bücher war, denn mit dem Cover hätte ich das Buch normalerweise nicht mal angefasst!
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