Zeichnungen
Die Zeichnungen Schmitts, in der Realität schwarz/weiß und in Traumsequenzen und denen des Übernatürlichen in Farbe, sind traumhaft verspielt und einfach nur wunderschön anzusehen; ich war wahrlich begeistert! 😍 Auch die enthaltene Kurzgeschichte von Lovecraft, »Das merkwürdige hochgelegene Haus im Nebel«, ist wunderschön illustriert. Die äußerliche Ähnlichkeit des Protagonisten zum damaligen Meisterautor des Horrors bringt jedoch die ein oder andere Schwierigkeit mit sich, die ich im Fazit erläutern werde.
Fazit
Wer sich mit H.P. Lovecraft nicht beschäftigt hat, so wie ich vor der Lektüre des Comics, wird diesen uneingeschränkt genießen können. Er ist kreativ und besticht mit unvergleichlichen Illustrationen, lässt uns abtauchen in eine Welt, in der die Grenzen zwischen Realität und Traum verwischen.
Wer jedoch ein paar Artikel zu Lovecraft, seinem Leben und seinen Einstellungen kennt, wird hier ein Problem entdecken. Der Protagonist soll den damaligen Autor selbst darstellen, erkennbar u. a. an seinem Äußeren und seinem Namen - denn Lovecraft wohnte seinerzeit in Providence, auf der Insel Rhode Island. Problem ist nun aber die Namenswahl einer Figur, die den Antagonisten verkörpert (mehr erzähle ich nicht, um nicht zu spoilern). Dieser ist nämlich hebräisch. Wer nun weiß, dass Lovecraft seinerzeit ein großer Antisemit und Rassist war, merkt also schnell, dass es keine gute Wahl war, den Antagonisten des Protas aka Lovecrafts so zu nennen; ich hoffe sehr, dass es unbewusst war. Dies hinterlässt einen arg faden Beigeschmack; hätte der Comic doch eine großartige Möglichkeit dargestellt, kritisch mit seinen Ansichten umzugehen. Schade, da die Zeichnungen wirklich toll sind.