Viel Lärm gab es damals, als der Film erschien. Meisterwerk, Mickey Rourke in der Rolle seines Lebens, ein schonungsloser Bericht und so weiter. Erst 2015 habe ich diesen Film angeschaut. Schon zu Beginn hat der Film mich gepackt, obwohl ich überhaupt kein Fan vom wrestlen bin. Ich muss zugeben, dass ich frühere Filme von Mickey Rourke gesehen habe, aber seine Wandlung nicht so toll fand und auch nicht mehr darauf geachtet habe, was er macht. Jetzt war ich doch neugierig. Vor allem weil eine meiner Lieblingsschauspielerinnen Marisa Tomei (Oscar als beste Nebendarstellerin für Mein Cousin Vinnie) in dem Film mitspielt. Randys Zeit als Wrestler sind eigentlich vorbei und er tingelt durch kleine Showkämpfe, gibt Autogrammstunden für eine Handvoll Leute und bringt oft kaum das Geld für die Miete im Trailerpark auf. Er träumt von seinen alten Erfolgen, aber sein Körper ist geschunden und von den Narben der Kämpfe gezeichnet. Die Narben seiner Seele trägt er auch nach außen und Rourke überzeugt durch eine Mimik die Angst macht, die leidet, hofft, bangt und doch immer wieder entgleist. Nach einem Showkampf erleidet er einen Herzanfall und soll eigentlich nicht mehr kämpfen. Geht das? Er versucht ein normales Leben zu führen und wieder Kontakt zu seiner Tochter aufzunehmen. Zuspruch findet er bei der Stripperin Pam. Auch sie ist mit über 40 Jahren schon über den Zenit hinaus und glaubt doch noch an das große Geld und Erfolge. Sie verschweigt ihren Sohn, denn das passt nicht in das Bild einer Stripperin. Beide sind am Scheideweg und sind doch schon einen Schritt weiter gegangen. Wo führt es Beide hin? Der Film hat mich wirklich bewegt und Mickey Rourke hat seinen Golden Globe als bester Hauptdarsteller sehr verdient und auch den BAFTA und dann auch noch die Oscarnomminierung. Marisa Tomei wurde für diese Rolle zu recht mit vielen Nomminierungen belohnt, unter anderem für den Oscar. Sie überzeugt mit innerer Zerissenheit, sie ist sexy, zerbrechlich und man will sie einfach in den Arm nehmen und wie Ray sagt, so auf der Straße mit Jacke und ganz normal ist sie viel schöner. Marisa Tomei ist eine unterschätzte Schauspielerin, die allein für ihre Nebenrolle in in the bedroom für 9 verschiedene Preise nomminiert wurde. Mickey Rourke glänzt wirklich, aber es war doch nur ein kurzes aufbäumen. Wie bei Ray?
Alle Bücher von Darren Aronofsky
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Black Swan, Limitierte Auflage, 1 Blu-ray + 1 DVD + 1 Audio-CD + Digital Copy
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Neue Rezensionen zu Darren Aronofsky
Rezension zu "Black Swan, Limitierte Auflage, 1 Blu-ray + 1 DVD + 1 Audio-CD + Digital Copy" von Darren Aronofsky
AngelsammyDer Regisseur Darren Aronofsky ist ein bedeutender Regisseur, der schon mehrere wichtige Werke gedreht hat. Requiem for a dream mit Jared Leto und Jennifer Connelly ist zum Beispiel von ihm, das kongenial umgesetzt worden ist und auf dem gleichnamigen Buch von Hubert Selby, Jr. beruht. Pi ist ebenfalls ein großartiger Film aus dem frühen Ouevre. Ein hochbegabter Mathematiker verliert sich darin zunehmend selbst.
Was verbindet diese beiden Filme mit Black Swan? Man könnte sie Aronofskys erste abgeschlossene Trilogie der Dekompensation, der Psychosen und des Wahnsinns nennen.
Requiem for a Dream zeigt auf welch grausigen Konsequenzen Drogen - und Pillensucht zeitigen, inklusive Wahnvorstellungen. In "Pi" kippt die Genialität des Mathematikers in eine massive Psychose um. So kommen wir nun zu "Black Swan".
Nina Sayers, eine junge, äußerst ehrgeizige Balletttänzerin, Mitglied einer Tanzkompanie, strebt nach Höherem. Sie lebt bei ihrer Mutter ( Barbara Hershey ), die zur Überbehütung neigt und stellvertretend durch Nina ihre eigenen unerfüllten Träume leben will. Denn sie wird nicht müde zu betonen, daß ihr als Ballerina eine große Karriere beschieden gewesen wäre, hätte sie sie nicht wegen Nina unter - und abbrechen müssen. Sie war "nur" eine unter vielen der Kompanie gewesen und es nie ins ersehnte Rampenlicht gebracht.
So wurde eben Nina, in bester Eiskunstlaufmutter - Manier von klein auf auf Ballett konditioniert. Lebt also Nina überhaupt ihren eigenen Traum, ihre Wünsche und Sehnsüchte?
Der französische Choreograph und Kompaniechef Thomas ( Vincent Cassel ) sägt den bisherigen Star Beth ( Winona Ryder ) ab. Er möchte die neue Saison mit seiner ganz eigenen Interpretation von "Schwanensee" eröffnen und braucht eine neue Primaballerina für die Schwanenkönigin.
Zuerst denkt Nina, sie hätte es bei ihm verzeiht, weil sie zu brav ist für den Part der Doppelrolle, der den Schwarzen Schwan verkörpert, aber zu ihrer eigenen Überraschung bekommt sie ihre große Chance.
Gleichzeitig mit dem Auftauchen Lilys ( Mila Kunis ), einem neuen Mitglied der Kompanie, häufen sich ebenso unerklärliche Vorkommnisse. Nicht nur, daß Beth vorgeblich mit voller Absicht vor ein Auto läuft und schwerverletzt wird, nein, Nina scheint Wahnvorstellungen zu entwickeln, sieht sich selber gedoppelt wie einen eineiigen Zwilling unerwartet an den merkwürdigsten Orten. Spielt ihr jemand übel mit? Begehrt Lily ihre Rolle, weil sie expressiver und passionierter, ja, erotischer tanzt?
Denn Nina steht unter enormem Druck, der sowohl von Thomas als auch ihrer eigenen Mutter ausgeht. Thomas unterstellt ihr, daß sie für den Schwarzen Schwan zu brav auftrete, nicht verrucht und verführerisch genug sei und ihre Mutter will endlich einen Stellvertretererfolg erleben. Obendrein bemerkt Nina noch andere beunruhigende Veränderungen ... Was geht da nur vor sich?
Ein zunächst ruhiger Erzählton, der aber schnell ins Unheimliche kippt, mit beängstigenden Szenen, die zum Teil durch schnelle Schnitte / Gegenschnitte das unerklärliche Grauen sowohl für Nina als den Zuschauer steigert zeichnen unter anderem diesen Film aus.
Aber nicht nur das. Man wird im Unklaren gelassen, was nun wirklich geschieht, was Traum ist oder eventuell Wahnvorstellung? Die Bilder besitzen eine ausdrucksstarke Wucht, vor allem zum Finale hin, beim Auftritt des Schwarzen Schwans auf der Bühne.
Das Ende ist bewußt offen, so daß man eben nicht weiß, wie es weitergehen würde. Natalie Portman liefert eine meisterliche Leistung ab, in ihrer fragilen Variabilität. Verletzlich, dann irritiert, verwirrt, verrucht, beklommen, sich unwohl fühlend, das ganze Repertoire starker Emotionen spiegelt sich hervorragend in ihrem Antlitz. Barbara Hershey als manipulierende Mutter und Vincent Cassel als Trigger einer nicht vorherzusehenden Kettenreaktion geben ebenfalls eine impressive Performance.
Licht und Schatten sind ebenso grandiose Stilmittel als großartiger Support des Psychothrillers. Aber Peter Tschaikowskis Schwanensee ist ebenso ein klandestiner Hauptdarsteller.
Wußtest du, daß das Ballett "Schwanensee" 1877 am Moskauer Bolschoi - Theater uraufgeführt wurde und bei Kritik und Publikum gnadenlos durchfiel? Erst nach Tschaikowskis ( 1840 - 1893 ) Tod wurde das Stück zu einem Klassiker. Unfassbar, oder?
Außerdem lernte bei den Dreharbeiten Natalie Portman ihren späteren Lebensgefährten und Vater ihres späteren Kindes kennen. Er ist ihr Choreograph gewesen, der französische Balletttänzer Benjamin Millepied. (Originellerweise heißt Millepied übersetzt: Tausendfuß! 😄 ) Paßt auch wieder wie das Tutu zum Spitzentanz! 😀
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