Dashiell Hammett

 4 Sterne bei 273 Bewertungen
Autor von Der Malteser Falke, Der dünne Mann und weiteren Büchern.
Autorenbild von Dashiell Hammett (©kein Urheberrecht mehr)

Lebenslauf

Dashiell Hammett war ein amerikanischer Schriftsteller und gilt als Begründer des amerikanischen Kriminalromans. In seinen Kriminalromanen beschrieb er den amerikanischen Privatdetektiv als Antihelden. Er wuchs im US-Bundesstaat auf und verließ mit 13 Jahren die Schule. Danach wurde er nach ein paar Aushilfsjobs Angestellter der Detektivagentur Pinkerton. Nach dem ersten Weltkrieg wurde Hammett 1922 Schriftsteller. Er starb 1961 in New York. Postum fungierte er als Namensgeber für den spanischen Premio Hammett und nordamerikanischen Hammett Prize, ihres Zeichens Literaturpreise für Kriminalliteratur.

Alle Bücher von Dashiell Hammett

Cover des Buches Der Malteser Falke (ISBN: 9783257240719)

Der Malteser Falke

(83)
Erschienen am 21.12.2010
Cover des Buches Der dünne Mann (ISBN: 9783257240757)

Der dünne Mann

(32)
Erschienen am 21.12.2010
Cover des Buches Rote Ernte (ISBN: 9783257240733)

Rote Ernte

(26)
Erschienen am 21.12.2010
Cover des Buches Der gläserne Schlüssel (ISBN: 9783257240726)

Der gläserne Schlüssel

(22)
Erschienen am 21.12.2010
Cover des Buches Der Fluch des Hauses Dain (ISBN: 9783257240740)

Der Fluch des Hauses Dain

(16)
Erschienen am 21.12.2010
Cover des Buches Das Haus in der Turk Street (ISBN: 9783257209143)

Das Haus in der Turk Street

(9)
Erschienen am 01.05.2000
Cover des Buches Das Dingsbums Küken (ISBN: 9783257209150)

Das Dingsbums Küken

(8)
Erschienen am 28.04.2000

Neue Rezensionen zu Dashiell Hammett

Cover des Buches Rote Ernte (ISBN: 9783257240733)
P

Rezension zu "Rote Ernte" von Dashiell Hammett

Pascal_Maess
Peaceville ist der Star

Nach mehreren Romanen von Ross Macdonald war Rote Ernte von Dashiell Hammett ein ziemlicher Bruch – und das meine ich nicht negativ, sondern wörtlich. Hammett ist wild. Sehr wild. Von der ersten Seite an fühlt man sich wie im wilden Westen – nicht nur wegen der permanenten Action, sondern auch wegen der Sprache: roh, lakonisch, voller Slang. Das muss man nicht unbedingt mögen, aber es passt zu 100 % zu diesem Buch. Es erzeugt ein starkes, atmosphärisches Bild.

Was dabei hervorragend funktioniert, ist das Setting: eine schmutzige, korrupte, abgegrenzte Stadt, in der niemand rein oder raus kommt, ohne sich die Finger schmutzig zu machen. Peaceville ist für mich der eigentliche Hauptcharakter – dreckig, marode, verloren.

Der namenlose Protagonist dagegen bleibt seltsam unnahbar. Ich konnte keine echte Verbindung zu ihm aufbauen – im Vergleich etwa zu Denny Malone aus Don Winslows Corruption fehlte mir diese emotionale Tiefe. Auch andere Figuren bleiben eher schemenhaft. Das scheint beabsichtigt zu sein, denn im Vordergrund steht weniger der Mensch als die Bewegung – und die ist heftig: Schüsse, Leichen, Gewalt, Verrat. Man hat kaum Luft zum Durchatmen.

Was mir allerdings gefehlt hat, war ein Gefühl echter Ermittlungsarbeit. Der Detektiv stellt Verbindungen her – aber man als Leser bekommt kaum mit, wie. Vieles wirkt einfach „da“, nicht erarbeitet oder hergeleitet. Der Plot wirkt beinahe wie ein Vorwand, um noch mehr Korruption, Blut und Kugeln unterzubringen.

Rückblickend wird aber klar: Genau das wollte Hammett. Nicht die emotionale Tiefe eines Ermittlers zeigen – sondern die brutale, zynische Welt, in der er sich bewegt. Rote Ernte ist kein klassischer Krimi – es ist ein Feldzug gegen eine Stadt. Kein Whodunit, sondern ein „How deep is the rot?“

Insgesamt ein wuchtiger, kompromissloser Klassiker, der ein Genre definiert hat – aber für mich persönlich bleibt Hammett als Autor eher eine historische Figur. Als Leser, der stärker mitfühlt als mitfiebert, bevorzuge ich die ruhige, besonnene Ermittlungsweise eines Ross Macdonald deutlich.

Cover des Buches Der gläserne Schlüssel (ISBN: 9783257240726)
Aurelios avatar

Rezension zu "Der gläserne Schlüssel" von Dashiell Hammett

Aurelio
„Hammett gab den Mord den Leuten zurück, die Grund haben zu morden, und nicht nur da sind, um eine Leiche zu liefern.“ (Raymond Chandler)

In einer Stadt irgendwo in den Vereinigten Staaten von Amerika engagiert sich Parteichef Paul Madvig für die Wiederwahl von Senator Henry. Verliebt in Henry's Tochter Janet kommt dem Machtpolitiker das Verhältnis zwischen seiner eigenen Tochter Opal und Taylor, dem Sohn des Senators, äußerst ungelegen. Sein engster Vertrauter Ned Beaumont, der sich selbst als Spieler und Schmarotzer eines Politikers bezeichnet, findet nach einem Besuch Madvigs beim Senator dessen Sohn tot auf der Straße vor. Von Madvig zum Sonderbeauftragten der Oberstaatsanwaltschaft ernannt beginnt Beaumont mit den Nachforschungen. Dabei nimmt er auch Madvigs ärgsten Widersacher, den skrupellosen Nachtclubbesitzer Shad O'Rory ins Visier. Wiederholt tauchen anonyme Briefe auf, die Madvig des Mordes bezichtigen. Madvigs Zukunft steht auf dem Spiel. Beaumont erwägt, sich von ihm zu trennen.

Dashiel Hammetts vierter Kriminalroman erschien 1931 in der amerikanischen Originalausgabe ‚The Glass Key’. Der Autor zählt zu den frühen Vertretern des Subgenres ‚Hardboiled Detective’. Ungeschönt beschreibt er die verfilzten gesellschaftlichen Strukturen in einem von Korruption und Gewalt geprägten Umfeld zur Zeit der Prohibition. Die Frontlinien zwischen Spielern und Gegenspielern sind unscharf gezogen. Die Charaktere weisen allesamt menschliche Schwächen in unterschiedlichen Schattierungen auf. Die Ermittlungsmethode Ned Beaumonts besteht im Wesentlichen darin, die Verdächtigten aufzusuchen um sie mit dem Ziel, den Täter aus der Reserve zu locken, mit den ihm bekannten Fakten zu konfrontieren. Dabei kommt es immer wieder zu überraschenden Wendungen oder brenzligen Situationen. Wo die Handlung in diesem kurzweiligen Krimi letztendlich hinführt, zeigt sich erst am Schluss.

Cover des Buches Der Malteser Falke (ISBN: 9783311120216)
aus-erlesens avatar

Rezension zu "Der Malteser Falke" von Dashiell Hammett

aus-erlesen
Zeitlos bis in alle Ewigkeit

Es wäre ein Frevel all die wunderbaren Worte, die jemals zu diesem Klassiker geschrieben wurden, noch einen Satz (zum Inhalt) hinzuzufügen. „Der Malteser Falke“ ist nun mal das Nonplusultra der Kriminalliteratur. Sam Spade ist das, was man bis in die heutige Zeit (der Roman wurde 1930 geschrieben, feiert also bald sein Centennial) als Urtyp des Schnüfflers bezeichnet. Wenn er Nerven zeigt, dann niemals nach außen hin. Und wenn er es doch einmal tut, dann immer (!) aus Berechnung. Er lässt sich täuschen, Frauen lassen ihm manchmal keine andere Wahl, doch wenn er sie durchschaut, dann hat das Schätzchen ein für allemal ihre Trümpfe ausgespielt.

Lockt man ihn auf eine falsche Fährte, streift er den Schlamm der falschen Spur großzügig und rotznäsig am feinsten Teppich des Täuschers ab. Großmaul und coole Socke mit blitzgescheitem Verstand. So wollen alle sein, so ist es aber nur einer. Und gerade der ist nicht einmal echt. Sein geistiger Vater Dashiell Hammett war selbst Detektiv, Privatermittler, Schnüffler bei Pinkerton. Acht Jahre lang. Die Lehrjahre waren so fruchtbar, dass seine zweite Karriere als Schriftsteller seinen Namen bis heute erschallen lässt. Leider war sein politisches Engagement und die damit verbundene Hetze und Zensur der McCarthy-Ära auch sein Todesurteil.

„Der Malteser Falke“ – eine Skulptur, die mehr verbirgt als sie preisgibt, eine Fälschung, Lug und Trug, Lügen über Lügen, Mord und Verrat – ist das prallste Krimipaket, das man erwerben kann. So echt kann das wahre Leben gar nicht sein. Hat man erst einmal kapiert, das eine Wendung im Roman lediglich eine Wendung ist, kommt man so richtig in Fahrt beim Lesen. Das Blondchen und der gerissene Hehler, der Auftraggeber und die ahnungslosen Cops spielen mit Spade Tennis, dass ihm die Schädeldecke platzt. Doch es ist der Ball, der die Punkte liefert! Sam Spade ist, nachdem sein Compagnon das Zeitliche segnen musste, zum Einzelkämpfer geworden. Das war er vielleicht schon immer. Doch die aktuelle Situation fordert den ganzen Spade. Gesetzestreue – pah! Sch… drauf! Die eigene Haut muss gerettet, um nicht zu Grabe getragen zu werden. Wer „Der Malteser Falke“ nur mit Humphrey Bogart in Verbindung bringt, dem sei geraten mehr als nur ein paar Seiten in diesem Buch umzublättern. Denn hier ist der wahre Sam Spade zu Hause, auch wenn Bogey der einzige wahre Schauspieler war, der ihn verkörpern konnte. Womit wir auch schon beim baldigen Jubiläum wären. Nur noch ein paar Jahre bis dieser Klassiker die Hunderter-Marke überspringt. Und garantiert lagert in irgendeiner Schublade schon die nächste „revolutionäre“ (gegenderte, political correcte) Neufassung. No, Neuübersetzung – wie in diesem Fall – gern und immer wieder, bitte. Aber um Hammets Willen bitte keine Neuverfilmung!

Gespräche aus der Community

Beginn: 11.11.2024

204 Beiträge
Apfelgruens avatar
Letzter Beitrag von  Apfelgruen

Ach wie schade :-( Dann bis zum nächsten Mal!

Zusätzliche Informationen

Dashiell Hammett wurde am 26. Mai 1894 in Maryland (Vereinigte Staaten von Amerika) geboren.

Welche Genres erwarten dich?

Community-Statistik

in 271 Bibliotheken

auf 15 Merkzettel

von 5 Leser*innen aktuell gelesen

von 5 Leser*innen gefolgt

Was ist LovelyBooks?

Über Bücher redet man gerne, empfiehlt sie seinen Freund*innen und Bekannten oder kritisiert sie, wenn sie einem nicht gefallen haben. LovelyBooks ist der Ort im Internet, an dem all das möglich ist - die Heimat für Buchliebhaber*innen und Lesebegeisterte. Schön, dass du hier bist!

Mehr Infos

Hol dir mehr von LovelyBooks