Talent war eine Gabe der Mutter, eine große Gabe, aber heutzutage lag sie auch nahe an einem Fluch.
Seit der Lehrer seine macht über Albi erstreckt hat, ist es der Herr zu dem gebetet wird. Anhänger des alten Glaubens werden seitdem verfolgt. Auch die wohlhabende Familie Woodbridge, von deren Kindern einige mit einem Talent der Mutter gesegnet wurden, wird der Ketzerei bezichtigt. Nicht nur ein fanatischer Pater tritt auf den Plan, vielmehr ist es der habgierige Nachbar, Lord Uptree, schmiedet seine Ränke. Nur durch Glück können einige Familienmitglieder diesen entgehen und schwören Rache.
Im Zentrum der Geschichte steht der Religionskrieg zwischen den Anhängern des Lichts und denen der Dunkelheit. Hier ist es allerdings die Dunkelheit, die für das Gute steht, da sie das neue Wachstum, das durch den Willen der Mutter entsteht, symbolisiert. Die Anhänger des Lichts hingegen folgen den Lehren einer institutionalisierten Kirche.
Da die Familie Woodbridge mehrere Mitglieder fasst und auch ihre Gegenspieler, aber auch Helfer, wird die Geschichte durch unterschiedliche Handlungsstränge erzählt. Rollo, der älteste Bruder, befindet sich in Haft wegen Hochverrates. Sein Part bringt einige unerfreulichere Szenen mit sich, wird seine Haft ja auch von Folter begleitet. Am Familiensitz der Woodbridges hingegen wird die junge Maddy in eine unfreiwillige Ehe gedrängt um ihm zu helfen. Wobei sich die Hilfe als fatal für ihre Eltern und ihren Bruder herausstellt. Der jüngste Bruder Brat hingegen entgeht dem schlimmen Schicksal der Familie, um sich in eine ungeahnte Richtung zu entwickeln.
Die Sicht der Gegner zeigte deutlich, dass es nicht allen nur um den Glauben und die Religion geht, sondern auch kleinliche Rache für längst Vergangenes, aber auch einige Intrigen eine Rolle spielen. Die Abschnitte, die sich ihnen widmen sind kürzer, haben für die nötige Spannung gesorgt, gehörten aber nicht zu meinen Lieblingsstellen.
Erst einmal in Gang, zeigte die Geschichte die Entwicklungen der Geschwister Woodbridge über viele Jahre. Nicht nur Rache, sondern auch der allgegenwärtige Religionskrieg beherrscht dabei die Handlung, wobei die persönliche Entwicklung der Charaktere dabei nie in den Hintergrund rückt.
Die Erzählung war für einige Überraschungen gut, die sie ihr eine Richtung gaben, die mir gut gefallen hat. Auch das Ende war nach meinem Geschmack.