Dave Pearce war Mitglied der Royal Marines und ist ein Kumpel von Bear Grylls, der auch das Vorwort zu diesem Buch schrieb. Dass Dave Pearce genau weiß, worüber er hier schreibt, steht völlig außer Frage. Hinter ihm liegen nicht nur eine anspruchsvolle Besteigung des Mount Everest, sondern auch unzählige Tage und Nächte in der Wildnis. Das Buch besitzt eine sehr klare Gliederung. In einem ersten Teil geht es in fünf Kapiteln um die Grundsätze des Überlebens in der Wildnis: Basisausrüstung, Orientierung, Lagerbau, Nahrungssuche, erste Hilfe und Rettung. Diese Grundsätze spezialisiert der Autor danach in einem zweiten Teil auf unterschiedliche Regionen: Überleben in der Kälte, an der Küste, in der Wüste, im Dschungel und im Gebirge.
Die Texte sind hervorragend illustriert, aber aus meiner Sicht gelegentlich nicht ganz einfach zu verstehen, wenn man ohne jegliche Übung ist. Das liegt aber nicht unbedingt am Autor, sondern am Medium. Was nämlich nach einer praktischen Einweisung relativ leicht zu begreifen ist, kann aus einem Buch heraus schon mal viel schwerer zu verstehen sein. Das betrifft insbesondere die Abschnitte zu Kompass und Peilung und zu anderen Orientierungsarten, etwa nach den Sternen. Aber auch das Knüpfen von Knoten muss man einmal praktisch geübt haben, um es wirklich zu können. Die Hände müssen es schließlich tun, nicht die Augen. Und obwohl der Abschnitt zum Bau von Fallen wirklich eindrucksvoll bebildert ist, wird man es nicht leicht haben, solche Fallen nach diesen Anleitungen zu bauen. Man muss die Dinger einfach einmal vor sich gesehen haben. Jedenfalls ging es mir so.
Das kann man diesem hervorragenden Buch aber nicht vorwerfen. Entweder man versucht mit ihm die einzelnen Anweisungen geduldig übend praktisch durchzuführen oder man lässt sie sich zeigen und benutzt dann das Buch zum Nachschlagen. Als Buch kann man es kaum besser machen als Pearce es hier vorgeführt hat.
"Handele aktiv, sei effizient und anpassungsfähig!"