Rezension zu Die freie Welt von David Bezmozgis
Rezension zu "Die freie Welt" von David Bezmozgis
von Boris
Rezension
Borisvor 12 Jahren
David Bezmozgis ist ordentlicher Erzähler. Er nimmt seinen Leser an die Hand und führt ihn sicher durch seine Geschichte, die Ende der 70iger Jahre in Rom spielt, aber auch zurückführt in die Wirrungen der ersten Hälfte des letzten Jahrhunderts, in den baltischen Staaten, die dann zur UDSSR wurden, auch in die Ukraine. Die Geschichte der Familie Krasnansky, einer jüdischen Familie, auf der Suche nach einer neuen Heimat, bin ich gerne gefolgt. Ein "neuer" Philip Roth, wie auf dem Klappentext zitiert, ist Bezmozgis natürlich noch lange nicht. Dieser Vergleich liegt zu nahe: Juden, Sex spielt auch eine wichtige Rolle. Aber: der Wille zu "Unkorrektheit", die Roth auszeichnet, die Risikobereitschaft, die Schamlosigkeit, davon ist Bezmozgis noch sehr weit entfernt. Die Bücher von Philip Roth tun mir weh, reißen etwas auf, verstören mich. "Der freie Wille" ist ein "ordentliches" Buch. Ich freue mich trotzdem auf mehr....