Cover des Buches Sternenflut (ISBN: 9783641095345)
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Rezension zu Sternenflut von David Brin

Rezension zu "Sternenflut" von David Brin

von Mario_Veraguth vor 10 Jahren

Kurzmeinung: Neue Ideen werden in einer explosiven Handlung mit Gedankenspielen über zukünftige Evolutionsentwicklungen gepaart.

Rezension

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Mario_Veraguthvor 10 Jahren

So hat die in der Gegenwart schwer in Verruf geratene Gentechnik zumindest für Schimpansen und Delfine in Zukunft etwas positives, da diese dank gezielter Trimmung auf Intelligenz und Sprachfähigkeit eine Erhöhung zwar nicht in den komplett mit Menschen gleichgestellten, aber übertierischen Status erlangen und damit eine dezente Anspielung auf Alltagsrassismus und Vorurteile bieten.

Seitdem das Konzept der Verhätschelung unterlegener Spezies von den Progenitoren ins Leben gerufen wurde und weiterentwickelte Zivilisationen sich einen Spaß oder echte Hilfeleistung daraus machen, hoffnungsvollen, aber primitiven Lebensformen beim Erklimmen der evolutionären Leiter unter die Arme zu greifen, boomt die pyramidenspielartige Zivilisierung des Universums. Ein zur Raumfahrernation aufgestiegenes Imperium kolonialisiert unter der Fahne dieser hehren Absichten andere Völker, bis diese weit genug entwickelt sind um selbst ans Vasallenplaneten rekrutieren zu gehen. Anzunehmen, die Menschen wären von Haus aus Lehrer und Besatzer gewesen, wäre allzu keck, wahrscheinlicher liegt ihr Ursprung in eben präsentiertem Modell.

Nach Entdeckung einer gigantischen verlassenen Raumschiffflotte durch ein Erkundungsschiff der Menschen sammeln sich technologisch weit überlegene, kriegerische Alienvölker rund um den Punkt von Interesse und schlagen Raumschlacht um Raumschlacht. Auf dem mit Menschen, hochgerüsteten, intelligenten Delfinen und einem Schimpansendoktor bemannten Schiff brechen derweil die Dämme zu, seit erst zu wenigen Generationen als Schutzmantel wirkenden tierischen Instinkten sich ihre Bahn und Konflikte zwischen Mensch, Meeressäugetier und Primat schaukeln sich hoch.

All die Personen, Delfinsprachen, Alienvölker und Handlungsstränge können einen mitunter den Überblick verlieren lassen, was dem Lesespass nur geringfügig schadet, da diese Weltenschöpfung aus einem sympathischen Repertoire von Hauptprotagonisten und unverbrauchten Ideen schöpft und es bei einem Tatbestand wie überbordender, kaum in ein Buch zu pressender Kreativität und Schaffenskraft mit einer bedingten Unübersichtlichkeitsrüge getan sein sollte.

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