in 33 Kurzgeschichten berichtet der 1968 in Ostberlin geborene David Ensikat von Geschichte und Alltag der DDR. Der Klappentext verspricht "heiter skurile Einblicke in das Alltagsleben der DDR"
Die Geschichten sind in sehr einfacher Sprache geschrieben. Zitat: "die wichtigsten SED Leute nannte man Funktionäre, das kommt vom Wort 'Funktion' was soviel wie 'Aufgabe' heißt." Zum Thema Wahlen: "In der DDR wurde erwartet, dass jeder mit der Liste einverstanden ist. Man faltete den Wahlzettel und steckte ihn in die Urne. Alle konnten das sehen. Und alle konnten sehen, wenn jemand extra in die Wahlkabine ging, um dort die Kandidaten durchzustreichen...die Ergebnisse waren so lächerlich wie die Wahlen selbst: 98 oder 99% waren angeblich mit den Listen einverstanden".
Ich hatte mir das Buch gewünscht, weil ich Ensikats Artikel sonst sehr gern lese. Der Autor ist jetzt Journalist beim Berliner Tagesspiegel, insbesondere gefallen mir seine sehr einfühlsam und unterhaltsam geschriebenen Portraits. Leider hat mich das Buch enttäuscht. Es scheint für Menschen ohne jegliche Ahnung, oder vielleicht für Kinder oder Schüler geschrieben zu sein, ohne dass in der Beschreibung darauf hingewiesen wird. Alles ist auch sehr verkürzt und vereinfacht dargestellt. Wer schon mal irgendetwas von der DDR wusste, wird vom belehrenden Ton genervt sein. Der manchmal aufblitzende Humor, und auch einige neue Informationen entschädigen etwas. Daher 3 Punkte.
Dies Buch ist empfehlenswert für Schüler und Jugendliche, die sich für DDR Geschichte interessieren.