Cover des Buches Die Legende (ISBN: 9783404203079)
Rezension zu Die Legende von David Gemmell

Ein greiser Held in seinem letzten Krieg - Legendär!

von Ein LovelyBooks-Nutzer vor 9 Jahren

Kurzmeinung: Der Auftakt in eine großartige Saga!

Rezension

Ein LovelyBooks-Nutzervor 9 Jahren

„Legend“ (oder in der Übersetzung dann „die Legende“) bildet den Auftakt zu einer großartigen, leider viel zu wenig beachteten Reihe: Der Drenai-Saga von David Gemmell, der 2006 leider viel zu früh von uns gegangen ist. Vor seinem Tod brachte Gemmell jedoch noch zahlreiche Bücher ans Licht der Welt, darunter auch 13 Bände der Drenai-Saga.

Ich bin relativ früh mit Gemmell in Kontakt gekommen, und der Autor schaffte das, was viele ander vor ihm nicht schafften: Er interessierte mich für das Genre. Gemmel schreibt auffallend spartanisch, seine Geschichten sind von der Handlung getrieben, besitzen Charaktere mit Ecken und Kanten. Gewalt ist ein oftmals verwendetes Stilmittel des Autors – die Welt die er beschreibt ist nunmal nicht friedlich, Menschen immer bereit ihre Interessen auch mit dem Schwert durchzusetzen. Dem einen oder anderen mag – gerade im Hinblick auf einen G.R.R. Martin – bei dieser Herangehensweise die Politik und Intrige fehlen, die Verhandlung und die unzähligen Schichten von Charakteren. Das ist aber kein Manko. Gemmells Protagonisten sind allesamt ebenso wenig strahlende Helden wie es Jaime Lannister aus der bekannten Reihe des o.g. Autors wäre.

Nun aber genug der Einführung.

In „Legend“ steht das Reich der Drenai am Abrgrund: Die Nadir – ein Reitervolk, dass dan die Mongolen und Hunnen erinnert – verheeren das Land, und Dros Delnach, eine mächtige Festung, scheint die letzte Brandmauer, die in der Lage ist, das Chaos aufzuhalten.

Von Beginn an meint das Schicksal es schlecht mit den Verteidigern: die mächtige Festung ist zu groß, es mangelt an Soldaten, es mangelt an Ärzten, es mangelt an Vorräten. Die Moral ist schlecht – aber man weiß ganz genau, das man die letzte Hoffnung, die letzte Verteidigungsline darstellt. Während die Nadir mit der Belagerung von Dros Delnoch beginnen, klammern die Drenai sich an jeden Strohhalm. Die Verteidiger brauchen einen Helden, eine Legende, an die sie glauben können und für die es sich zu kämpfen lohnt.

Druss ist diese Legende. Er ist ein alter Held der Drenai, jemand dessen beste Tage längst gezählt sind. Der Mann lebt von der Arthritis und anderen Leiden geplagt zurückgezogen von den Menschen, doch als der Hilferuf seines alten Freundes, des Bronzegrafen, dem Herren über Dros Delnoch, ihn erreicht, zieht Druss ein letztes Mal in den Krieg. Er wird jubelnd empfangen – doch kann ein alter Mann in diesem Krieg wirklich etwas bewegen?

David Gemmell überzeugt schon in diesem Buch als ein meisterhafter Inszenator von Krieg und Schlachten. Die belagerung von Dros Delnoch ist gewaltig und derartig spannend beschrieben, dass es schwert wird, das Buch zwischendrin aus den Fingern zu legen. Druss ist dabei übrigens nur ein Aspekt der Geschichte – wenn auch der namensgebende und aus meiner Perspektive spanneste.

Eine klare Empfehlung – 5 von 5 alternden Helden!

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