Rezension
In „Kommt ein Pferd in die Bar“ wird der Leser zum Zuhörer eines Stand-Up Comedy Abends. Der gesamte Roman umfasst einen Abend, an dem der Comedian Dovele seinen letzten Auftritt hat. Der Erzähler ist ein Jugendfreund von Dovele, der ihn seit Jahrzehnten nicht gesehen hat. Man sollte aber kein lustiges Buch erwarten, auch wenn jede Menge Witze erzählt werden. Denn zwischen den Sketchen und Scherzen erzähl Dovele eine tragische Geschichte aus seiner Jugend. Und genau wie für das fiktive Publikum im Saal ist diese Geschichte auch für den realen Leser vor dem Buch manchmal schwer zu ertragen. Der ganze Auftritt ist manchmal fast schmerzhaft. Und so wie das Publikum immer kleiner wird, weil viele gehen, so ist vermutlich auch dieses Buch nicht für jedermann.
Ich bin bis zum Schluss geblieben und finde, es hat sich gelohnt. Die Geschichte zieht einen irgendwann in ihren Bann, man möchte wissen, wie dieser Mensch auf der Bühne so geworden ist. Manchmal hatte ich das Gefühl, dass mir der kulturelle Hintergrund fehlt, um dieses Buch wirklich zu verstehen. Der Humor ist manchmal nicht ganz verständlich oder es bleibt einem das Lachen im Halse stecken. Manchmal hätte ich mir einen Glossar gewünscht, um bestimmte Dinge einfach besser zu verstehen. Trotzdem gefiel mir der Stil, die Geschichte hat mich fasziniert und das Durchhalten hat sich gelohnt. Von mir 4 von 5 Sternen.