Rezension zu Schnee, der auf Zedern fällt von David Guterson
Rezension zu "Schnee, der auf Zedern fällt" von David Guterson
von Dupsi
Rezension
Dupsivor 13 Jahren
Schnee der auf Zedern Fällt ist ein Roman voller Erinnerungen. San Piedro, eine kleine Insel mit wenigen Einwohnern. Die 50er Jahre. Eines Morgens treibt ein Fischerboot unbemannt im Meer. Der Besitzer hängt in den Netzen. Tot. Indizien werden gefunden. Indizien die dafür sprechen, dass Kabuo Miyamoto der Täter war. Ein Jugendfreund des Fischers. Doch beide haben sich entzweit. Es hat Streit gegeben. Doch hat er ihn deshalb umgebracht oder ist der Prozess gegen ihn nur das Ergebnis von Vorurteilen, die sich seit Pearl Harbour hartnäckig gehalten haben? Ishmael Chambers, ein Zeitzungsjournalist, beobachtet den Prozess um darüber zu berichten. Doch er ist nicht unbeteiligt. Er und Hatsue, Kabous Frau, haben eine gemeinsame Vergangenheit. Eine Vergangenheit, die durch den Prozess wieder aufgewühlt wird. Ehrlich gesagt, habe ich etwas anderes erwartet. Die Handlung besteht zu 50 % aus dem Prozess gegen Kabuo. Die andere Hälfte besteht aus den für den Prozess relevanten Erinnerungen, denen sich die einzelnen Zeugen nacheinander hingeben. Und immer wieder Ishmaels und Hatsues Erinnerungen. Die Idee war gut, auch die Thematisierung der Vorurteile fand ich gut. Aber irgendwas hat mir gefehlt und der scheinbar ewig dauernde Prozess war teilweise ziemlich ermüdend. Deshalb 3 1/2 Sterne von mir.