Cover des Buches Die Brücke der Gezeiten 1 (ISBN: 9783764531287)
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Rezension zu Die Brücke der Gezeiten 1 von David Hair

High-Fantasy-Epos das auf mehr hoffen lässt

von Kugeni vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Man wird als Leser sehr intensiv in die fremde Welt eingeführt, leider etwas zu Ungunsten der Spannung.

Rezension

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Kugenivor 7 Jahren

Als ich „Die Brücke der Gezeiten“ von David Hair gekauft habe, wollte ich mal wieder einen richtig guten High-Fantasy-Schmöcker „für Erwachsene“ lesen. Mit möglichst vielen Seiten und möglichst vielen Teilen. Ohne Romanze die die eigentliche Handlung „überschattet“. Bei der Suche auf Amazon bin ich dabei immer wieder auf dieses Buch gestoßen. Auf Grund der vielen positiven Rezensionen und einem Klappentext der High-Fantasy mit einer Handlung versprach die nicht abgekupfert scheint habe ich mich schließlich zum Kauf entschieden.

„Die Brücke der Gezeiten“ ist wie George Martins „Lied von Eis und Feuer“ unterteilt in Kapitel die aus der Sicht unterschiedlicher Protagonisten durch einen übergeordneten Erzähler erzählt werden. Doch bei Hair wechseln von kapitel zu Kapitel nicht nur die Hauptprotagonisten sondern auch die Länder bzw. Kontinente in denen die unterschiedlichen Handlungsstränge spielen. Denn das auffälligste Merkmal bzw. der auffälligste Charakter in Hairs Welt ist die Welt selbst: Zwei Kontinente, getrennt durch einen Ozean, die nur alle zwölf Jahre durch eine Brücke miteinander verbunden werden.

Diese zwei Kontinente könnten unterschiedlicher nicht sein, zum einen Yuros, eine Welt die an ein Europa der Geschichte erinnert, mit einem starken Kirchensystem neben einem König der über alle Länder herrscht. Auf diesem Kontinent gibt es Menschen, die Magie wirken können, doch sind nicht mehr viele von ihnen übrig. Sie genießen ein besonderes Ansehen in der Gesellschaft und werden an speziellen Schulen ausgebildet.

Der andere Kontinent, Antiopia, ist was Klima, Kultur und Religion anbelangt stark an Indien und seine Vielgottreligion angelehnt. Hier gibt es keine Magier, die Menschen sind Ärmer

Die Welt als Schauplatz ist mit ihren politischen Systemen, ihren Religionen, ihrer Geschichte und auch dem Magiesystem sehr gut ausgearbeitet. Man tauscht schnell in die fremde Welt ein da sie so detailgenau ist, hat jedoch Probleme sich dort zurechtzufinden. Direkt auf den ersten Seiten wird man mit einer Vielzahl fremder Begriffe und Namen konfrontiert die mich schnell den Überblick haben verlieren lasen. Wegen diesem Fremden war der Einstieg für mich recht zäh, hat mich wegen der Atmosphäre aber „am Buch“ gehalten.

Auf Grund der Anzahl an Hauptcharakteren nimmt die Handlung spannungstechnisch sehr langsam an Fahrt auf, man weiß die meiste Zeit über nicht so recht wo die Reise hingehen soll. Die Helden; eine Assassine, ein junges Mädchen das gegen seinen Willen verheiratet werden soll, und ein angehender Magier der es gar nicht erwarten kann die Schule zu verlassen; werden ausführlich in ihren alltäglichen Leben vorgestellt die sich stark voneinander unterscheiden. Unterbrochen werden diese Sequenzen von denen die ich die „Antagonisten“ nennen würde. Ein politisches Ränkespiel auf Yuros.

Die Handlung beginnt ein Jahr vor dem Erscheinen der Brücke und endet ca. ein halbes Jahr vor deren erscheinen, scheinbar mitten im Geschehen. Dies ist vermutlich der Tatsache geschuldet das hier das englische Original in zwei Teile bzw. Bücher aufgeteilt worden ist.

Spannungstechnisch hat mich das geschehen erst circa im letzten Drittel des Buches wirklich gepackt. Die drei Hauptcharaktere sind aus ihrem alten Leben gerissen worden und müssen sich nun in einer komplett neuen Situation und neuen Orten zurechtfinden. In diesem letzten Drittel erst habe ich beschlossen, dass ich den zweiten Teil der Reihe lesen möchte, dass ich wissen möchte wie es mit den Figuren weitergeht. Davor war es nett da sehr schön und fremdländisch/ fantastisch ausgearbeitet aber leider auch langweilig.

Dabei hat die Handlung vielversprechend, spannend und stark mit einem Prolog angefangen. Dieser deutet Geschehnisse an die bereits Jahrhunderte zurückliegen, es wird angedeutet das unheilvolle Dinge geschehen werden auf die man bereits lange gewartet hat. Jedoch taucht weder die Figur aus dem Prolog im späteren Buch auf, noch etwas das darauf hindeutet wovon in diesem Prolog die Sprache war.

Mein Fazit ist, dass diese Reihe Potential für spannende Nachfolgebände verspricht. Geeignet ist das Buch für Fans von breit angelegten High-Fantasy-Epen a la George Martin. Zugunsten einer reich ausgestalteten Fantasywelt mit mehreren politischen und religiösen Systemen muss man hier einen eher langsamen Start in Kauf nehmen. Insgesamt hat die Handlung noch viel Potential und verspricht höhere Spannung in den Nachfolgebänden.

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