Rezension zu "Stone Rider" von David Hofmeyr
Ein paar kurze Worte zum Inhalt:
In einer erbarmungslosen und dystopischen Welt gibt es nur eine Möglichkeit auf ein freies, unbeschwertes Leben: ein Motorradrennen mitten durch die Wüste, gespickt mit Fallen. Jeder gegen jeden, alles ist erlaubt. Der 15 - jährige Adam hat nichts zu verlieren und stellt sich der Gefahr. Schon bald wird er erfahren wie grausam das Leben wirklich sein kann...
Meine Meinung ( enthält leichte Spoiler ):
Ich habe diese Buch innerhalb 24 Stunden verschlungen und hatte eine sehr gute Zeit beim Lesen. :3 Das ersteinmal vorneweg.
Der Schreibstil ist so, wie ich ihn sehr gerne in sehr actionlastigen Büchern sehe: kurze Sätze, sehr impulsiv und manchmal wirkt er hart und schonungslos. Teilweise kommen einige Emotionen dadurch leider nicht allzu gut herüber, aber dazu später mehr.
Das Worldbuilding/Setting ist echt cool, man bekommt wirklich ein Gefühl für diese grausame Welt, die uns hier gezeigt wird. Wir können natürlich nur das wissen, was Adam weiß. Wie er lebt, wie ihn diese Welt fühlen lässt und wie er gezwungen wird, sich anzupassen. Über den Horizont blicken kann er nicht, er weiß nicht, was hinter der Wüste liegt.
Anfangs gibt es ganze gute 100 Seiten, die sich vor dem wichtigen Teil der Geschichte - dem Rennen - abspielen. Es geht um die Vorbereitungen, die Aufregung, die Ängste. Uns werden einige Haupt - und Nebencharaktere näher gebracht. Hier hätte ich mir teilweise definitiv mehr Tiefe gewünscht. Die Charaktere sind vor allem in solch einer Geschichte ein sehr wichtiger Teil, leider wirken sie am Beginn des Buches jedoch eher flach und eindimensional. Das ändert sich im Laufe des Buches. Das "Haupt - Trio" von Adam, Sadie und Kane ist mir ab der Hälfte des Buches langsam ans Herz gewachsen. Doch da es auch gegen Anfang des Buches einige tragische Ereignisse gibt, die unseren Protagonisten sehr erschüttern, ich aber noch keinerlei Bezug zu ihm oder anderen hatte, gingen diese sehr kalt an mir vorbei. Beim zweiten Todesfall habe ich ohne Mist fünf Seiten weitergelesen und dann erst realisiert, dass der Typ wohl nicht mehr aufsteht. Huch.
Im Laufe des Geschichte bekommen die Charaktere aber - wie gesagt - mehr Farbe und ich habe wirklich für sie mitgefiebert.
Adam hat ein gutes Herz, was ihm das Leben in dieser harten Welt schwer macht. Ganz anders als Kane, der nur selten Gefühle zeigt. Die Dynamik/ Freundschaft der beiden ist eine, die mir teilweise das Herz gewärmt hat.
Sadie mag zwar ein Love - Interest sein, und ja, sie ist das typische "cool girl", was man so oft in Action - Filmen/Büchern antrifft. Sie ist "nicht wie andere Mädchen", da sie Bykes mag und kämpfen kann etc. Trotzdem mochte ich sie. Adam ist komplett in sie verknallt, was uns auch stetig vor die Nase gehalten wird. Aber da er so ein Softie ist, fand ich es tatsächlich ganz putzig. Die zwei haben meine Zustimmung.
Die Actionszenen sind klasse, sie sind aufregend und lassen einen das Buch kaum aus der Hand legen. Generell finde ich das Setting und die Idee mit einem Byke - Rennen auf Leben und Tod super interessant!
Die Gewalt, die wir als Außenstehende beobachten, aber die auch durchaus unseren Hauptcharakteren passiert, ist hart und wenn man denkt, dass sie alle so etwa um die 15 Jahre alt sein sein sollen, schon echt heftig. Wie immer, könnte noch grausamer sein, aber ich war zufrieden mit dem, was wir bekommen haben. Es macht nur Sinn, dass Gewalt in einem solchen Kontext geschieht. Auch bei den Jugendlichen untereinander. Das ist nun einmal, wie Menschen sind. Wenn ihnen keine Regeln im Weg stehen, vergreifen sie sich an den Schwächeren. Und vor Allem Adam ist ein leichtes Ziel.
Das ist aber tatsächlich etwas, das ich gut fand. Dass wir keinen typischen Held als Hauptcharakter haben, der jeden Kampf gewinnt und "das Mädchen rettet". Hier ist eher das Gegenteil der Fall. Kane ist der, der sich durch Leben kämpft und Adam ist der, der immer wieder eins reingewürgt bekommt. Und auch Kane ist alles andere als unverwundbar. Es wirkt realistischer, echter,
Den Plottwist am Ende, in dem wir Kanes wahre Identität erfahren, habe ich schon lange kommen sehen, aber ich fand ihn trotzdem gut. Hätte mir einiges mehr an Rache gewünscht ( ich hätte Levi so gottlos kaputtgeschlagen, um ehrlich zu sein, damit er dann weinend zu seinem Vater nach hause kriechen kann ), aber war auch gut, wie es dann letztendlich ausgegangen ist.
Das Ende war auch gut, ich habe nichts zu meckern. Es lässt natürlich einige Fragen für die Zukunft offen, die man in einem weiteren Buch/einer Reihe beantworten könnte. Soweit ich jedoch weiß, ist dieses Buch ein Einzelband, also es bleibt dem Leser wohl offen, sich das Ganze vorzustellen. xd Das ist nichts Schlechtes, tatsächlich finde ich es sehr erfrischend, mal keine Reihe vor mir zu haben. Einfach nur eine runde Geschichte, die mich viele Dinge hat fühlen lassen.
Fazit: Ein tolles Buch, dass ich definitiv weiterempfehlen kann! Sehr viel Action und schnelles Pacing, sodass man quasi durch die Seiten fliegt. Vor Allem, wenn ihr z.B. "Mad Max: Fury Road" mögt, dann ist dieses Buch für euch :3