David Jonathan

 4,5 Sterne bei 12 Bewertungen
Autor von Jahrhundertspiel, Akilah und die Legende von Bashir und weiteren Büchern.
Autorenbild von David Jonathan (©David Jonathan)

Lebenslauf

David Jonathan, geboren 1965, studierte Philosophie und Rechtswissenschaften. Noch während seines Studiums erhielt er 1988 den Literaturförderpreis des Landes Niedersachsen. Es folgten verschiedene Veröffentlichungen in Anthologien sowie der Wiener Werkstattpreis Anfang der 1990er Jahre. Als Journalist bereiste er die Welt und schrieb Reportagen aus zahlreichen Ländern. David Jonathan lebt und arbeitet in Hamburg.

Quelle: Verlag / vlb

Alle Bücher von David Jonathan

Cover des Buches Jahrhundertspiel (ISBN: 9783844251937)

Jahrhundertspiel

 (8)
Erschienen am 21.03.2013
Cover des Buches Akilah und die Legende von Bashir (ISBN: 9783959961684)

Akilah und die Legende von Bashir

 (2)
Erschienen am 15.11.2019
Cover des Buches Radio Bizarr (ISBN: 9783737541695)

Radio Bizarr

 (1)
Erschienen am 17.04.2015
Cover des Buches Radio Bizarr: Antwort ohne Frage (ISBN: 9783738019582)

Radio Bizarr: Antwort ohne Frage

 (1)
Erschienen am 17.03.2015
Cover des Buches Grandioses Theater (ISBN: 9783737525268)

Grandioses Theater

 (0)
Erschienen am 31.12.2014

Neue Rezensionen zu David Jonathan

Cover des Buches Akilah und die Legende von Bashir (ISBN: 9783959961684)
F

Rezension zu "Akilah und die Legende von Bashir" von David Jonathan

Auf der Flucht
Frenx51vor 4 Jahren

Bashir, ist der Junge, der den Krieg in Syrien ausgelöst haben soll, indem er ein Graffiti an eine Wand in Daraa gesprüht hat. Doch dieser Junge ist nur ein Held, ein Mythos. Dennoch begleiten wir Bashir, der auf der gefährlichen Flucht die junge und starke Akilah kennengelernt hat. Gemeinsam begeben sie sich auf den beschwerlichen Weg nach Europa, Akilah immer mit dem großen Wunsch, sich von den Einschränkungen als Frau befreien zu können, um ein selbstbestimmtes Leben zu führen, in Sicherheit, Freiheit und mit der Möglichkeit Bildung zu erhalten.


Ein Thema, das immer noch sehr aktuell ist, wenn wir uns die aktuellen Flüchtlingsströme anschauen. In Romanform, durch Unterstützung von Bashir, einem Mythos und Helden, wird die Flucht einer jungen Frau, Akilah, beschrieben. Der Leser erfährt somit auf informative, realitätsnahe und zum Teil sehr schockierende Weise, von Erlebnissen auf der Flucht. Aber vor allem thematisiert das Buch auch die Frauen, welche unterdrückt werden, weniger Rechte und oft große Schwierigkeiten haben, sich und ihre Rechte durchzusetzen. Das wird in vielen Stellen im Buch und durch unterschiedliche Frauen sichtbar. Ebenso wird das Leben in Parallelwelten thematisiert, unterschiedliche Kulturen, die zum Teil nebeneinander statt miteinander leben.

Das Buch ist aus der Perspektive von Bashir geschrieben, den es ja eigentlich nicht gibt. Seine Erlebnisse, Gedanken und Gefühle entwickeln im Buch aber das Besondere, da sie einen gewissen Abstand zu den Geschehnissen schaffen und gleichzeitig eine andere Perspektive auf die Flucht und auf Akilah, als flüchtende Frau bieten. Bashir glaubt dabei meist an das Gute, unterstützt als Held seine Mitmenschen, ist aber auch etwas ängstlich und zurückhaltend. Er hinterfragt sehr viel und urteilt nicht vorab über die Menschen. Gleichzeitig wirkt er sehr verloren, ist auf der Suche nach seiner Heimat und seiner Mutter. 

Akilah hingegen wirkt als junge Frau aus Syrien schon sehr reif. Sie flüchtet auch, um ihre Rechte als Frau weiter entwickeln und ausleben zu können. Sie traut sich den Menschen an, wirkt anfangs etwas naiv und unbesorgt, ist aber immer auch skeptisch und gibt nicht so viel von sich Preis. Das wirkt sich im Verlauf auch schützend für sie aus. Auf ihrer Flucht zeigen sich die Gefahren, vor allem für junge Frauen, aber auch andere gefährliche Organisationen und Taten, die sich im Hintergrund abspielen. Doch Akilah lässt sich nicht so leicht aus der Ruhe bringen und folgt ihrem Weg.

Das Buch wird in drei Teile eingeteilt: Der erste Teil “Geburt” beschreibt die Entstehung des Helden Bashir. Der zweite Teil “Flucht” ist die eigentliche Flucht, auf der Bashir Akilah begleitet und gemeinsam mit ihr versucht nach Österreich bzw. Deutschland zu gelangen. Dieser Teil ist der Längste im Buch, da er durch viele unterschiedliche Länder führt. An manchen Stellen hat es sich etwas in die Länge gezogen, jedoch wurde das durch immer wieder neue unterschiedliche Bekanntschaften und Geschehnisse auch sehr anschaulich und interessant gestaltet. Der letzte Teil “Nach Hause” handelt dann vom Ankommen. Der Schreibstil ist ansonsten sehr angenehm zu lesen und aufgrund der Beschreibung aus Sicht des Helden Bashir auch besonders. Ich hatte während der Geschichte auch immer wieder das Gefühl dabei zu sein, z.B. mit im Boot zu sitzen oder durch fremde Städte zu irren. Die Geschehnisse, die Ungewissheit und die Ängste konnte ich mit wahrnehmen.


Ein Buch aus Sicht eines Mythos, der Mut und Hoffnung schenkt, aber auch die Traditionen und Kulturen aus unterschiedlichen Sichtweisen beschreibt. Ebenso verdeutlicht es, welche Gefahren, vor allem jungen Frauen auf der Flucht begegnen können. 

Cover des Buches Akilah und die Legende von Bashir (ISBN: 9783959961684)
Lottchens avatar

Rezension zu "Akilah und die Legende von Bashir" von David Jonathan

Die beeindruckende Flucht einer selbstsicheren Frau
Lottchenvor 4 Jahren

‚Akilah und die Legende von Bashir‘ ist eine Geschichte, die mir sehr gefallen hat. Es ist eine Geschichte über den Syrien-Krieg, aber trotzdem vollständig anders ist, als die meisten Kriegsromane. Es ist eine Geschichte über Liebe, Emanzipation, Hoffnung. Eine Geschichte, in der man als Leser verschiedene interessante Menschen und Denkweisen kennenlernt. Eine Geschichte, die zeigt, wie schnell eine Erzählung zu einer einflussreichen Tatsache werden kann, die desaströse Folgen mit sich bringt.

Ganz am Anfang lernen wir Bashir kennen. Er befindet sich in Daraa und erzählt über seine Eltern. Man merkt schon ziemlich schnell, das etwas nicht stimmen kann. Er soll bei seiner Geburt 13 oder 14 Jahre alt gewesen sein, je nach dem, welche Quellen man liest. Bashir ist der Junge, der einen Spruch auf eine Wand gesprüht hat und damit den Krieg in Syrien ausgelöst hat. Langsam wird klar, dass Bashir eigentlich keine konkrete Person ist, aber eine Legende, die so stark im kollektiven Gedächtnis anwesend ist, dass er mehr oder weniger real wird.

Im Buch wird die ganze Geschichte aus seiner Sicht erzählt. Er will seine Mutter finden und flüchtet aus Daraa. Unterwegs beschreibt er alles, was er sieht, wie die Stadt und die Menschen sich ändern. Die Schuldgefühle, die er hegt, begleiten ihm ständig. Hat er wirklich mit diesem Spruch auf der Wand so viele Leben auf seinem Gewissen? Später trifft er auf Akilah, eine junge Frau, auf der Flucht vor der Kriegsgewalt, aber auch auf der Suche nach einem besseren Leben.

Akilah ist eine sehr selbstsichere Frau, die ein unabhängiges Leben führen will. Obwohl sie mit bestimmten Traditionen aufgewachsen ist, merkt man, dass sie mehr will vom Leben. Während des Lebens kann man sich wirklich gut in sie hineinversetzen und man hofft wirklich, dass sie es schafft. Weil Bashir alles erzählt, schafft man es trotzdem noch, genügend Abstand zu bewahren, um alles was geschieht in den richtigen Kontext zu sehen und über die Geschehnisse zu reflektieren. Einige Szenen haben mich sehr beeindruckt, vor allem die Überfahrt über das Mittelmeer. Das wurde so stark beschrieben, dass ich die Verzweiflung und Verlorenheit in jeder Faser meines Körpers gespürt habe.

Auf ihrer Flucht trifft Akilah viele sympathische Menschen, die ihm weiterhelfen wollten. Das hat mir sehr gefallen. Es war nicht alles schlecht. Trotzdem befindet sie sich oft in Schwierigkeiten und weiß sie nicht, wem sie eigentlich trauen kann. Akilahs Geschichte ist nicht nur eine Geschichte von Flucht, es ist auch eine Geschichte über Traditionen und unterschiedliche Kulturen. Es ist einen Kampf, endlich das Leben führen zu können, was man vor Augen hat. Die Handlung zeigt, wie wichtig Glück ist, weil ohne Glück und die Hilfe von Bashir, hätte Akilah es nie geschafft, so weit zu kommen.

Das Buch fand ich großartig. Es war gut geschrieben. Ich war von Anfang an durch die Geschichte mitgerissen. Das Konzept, eine Legende mehr oder weniger lebendig werden und die Handlung erzählen zu lassen, hat mir sehr gut gefallen. Man weiß auch nie 100% sicher, ob es Bashir jetzt eigentlich doch gegeben hat oder nicht. Was ist tatsächlich passiert? Was ist nur die Phantasie der Menschen entsprungen? Am Ende macht es eh nichts mehr aus. Alle glauben daran und die Folgen kann man eh nicht mehr rückgängig machen.

‚Akilah und die Legende von Bashir‘ zeigt die Ängste und Gefahren einer Flucht, aber auch, dass es viele Menschen gibt, die wirklich nett sind und weiterhelfen wollen. Es ist ein Buch, das nachdenklich stimmt, aber trotzdem nach dem Lesen nicht allzu schwer auf dem Magen liegt. Mir hat es sehr gefallen. Empfehlenswert.

Cover des Buches Radio Bizarr (ISBN: 9783737541695)
Suhanis avatar

Rezension zu "Radio Bizarr" von David Jonathan

Wie schreibt der Autor auf seiner HP so schön? - "Ich schreibe Menschen" -
Suhanivor 8 Jahren

Und genau diesen Eindruck hatte ich auch beim Lesen. Bei dieser Geschichte hatte ich den Eindruck, dass die Menschen / Protagonisten die Geschichte entwickeln und nicht die Menschen von der Geschichte entwickelt werden.

Die Geschichte spielt auf dem Hamburger Kiez. Dort auf St. Pauli hat Frederik Cervi Räume gefunden, in dem er sein neues Projekt, das Internet Radio "Radio Bizarr" starten kann.
Von der geplanten großen Eröffnungsfeier ist aber nicht viel zu sehen, da bis auf eine Journalistin keine Presse der Einladung folgt. Um nicht ganz leer dazustehen, bringt Frederik einfach schnell ein paar Prostituierte in seine Redaktionsräume, die draußen auch noch andere Läute anlocken sollen.
Sprich, Frederik lässt sich so schnell nicht runterziehen und hat immer irgendwie eine Idee, um nicht auf der Stelle zu treten - und das alles total unkonventionell und aus der Situation heraus. Dazu ist er noch ein Frauenheld und nimmt das Leben eher leicht als todernst.

Ganz anders ist da die Reporterin Carola Bergrün, allein erziehende Mutter einer Tochter und konventionelle Journalistin, die noch dazu um ihren Job bangen muss. Sie ist die einzige Reporterin, die auf der Eröffnungsparty erscheint.
Dies tut sie auch nur, um zu sehen wie ein Internet-Radiosender schon untergeht, bevor er überhaupt startet.
Denn für sie ist das alles nur Spielerei, die keinen Sinn ergibt und unseriös ist. Für sie kann nur richtiger Journalismus sein, was ordentlich mit harter Arbeit recherchiert worden ist und dann höchst informativ in der GEDRUCKTEN Tagespresse erscheint.

Als dann Frederik auf seine ganz unkonventionelle Art herausbekommt, das der erste Bürgermeister von Hamburg abtreten will - und das sofort über den Äther seines Radios verbreiten will - gerät er mit Carola zusammen, die der Meinung ist, dass erst einmal die Hintergründe dazu aufgedeckt werden müssen.
Kurz um, sie tun sich zusammen für diese eine Story.

Und gerade dieser Zusammenschluss der beiden ist es, der die Geschichte aufbaut.
Beide können sich nicht "riechen", geraten immer wieder an einander mit ihren verschiedenen Meinungen und doch finden sie einen Weg die Geschichte um den Bürgermeister aufzudecken. 
Außerdem merken beide auch, wie sie sich immer mehr zueinander hingezogen fühlen. Doch beide wollen es sich und schon gar nicht dem Gegenüber eingestehen. Trotzdem schaffen sie es immer wieder, einen gemeinsamen Weg für ihre Story zu finden und geraten richtig tief in die Geschichte rein. Entdecken immer mehr Intrigen, die auch vor dem Rotlichtmilieu nicht zurück schrecken und sogar Frederik selbst betreffen, so das Frederik in brenzliche Situationen gerät, aus die Carola ihn wieder befreien muss. Natürlich nicht ohne sich wieder gegenseitig Vorwürfe zu machen.
Überhaupt kabbeln sich die beiden andauernd und gerade das hat mich sehr amüsiert. 
Immer wieder die Wortwechsel und auch die Gedanken der beiden, das Gegeneinander an gehen, manchmal auch den anderen auszutricksen und am Ende doch alles wieder gemeinsam zu lösen fand ich sehr erfrischend zu lesen.

Der ganze Schreibstil ist sehr leicht und flüssig zu lesen, so dass mein Kopfkino ohne zu stocken lief. Sehr viel wörtliche Rede, wodurch das Lesen sehr lebendig wird. Die Sätze sind nie zu lang und verschachtelt, sondern klar und ohne unnötige Ausschweifzungen.
Was die Geschichte um den Bürgermeister und die Nebenfiguren angeht, kamen doch einige Wendungen vor, mit denen ich so nicht gerechnet hätte. Denn auch ich war während des Lesens immer wieder am überlegen und kombinieren, warum wohl der Bürgermeister so schnell abtreten wollte und wie die zusammenhänge da wohl waren.

Alles in allem war es eine kurze und runde Geschichte, die allerdings noch Potenzial zu mehr gehabt hätte. Gerne hätte ich noch mehr über die beiden Nebenfiguren Humphrey + Bernhard erfahren, an die sich Frederik immer via visueller Internetverbindung wendet, wenn er wieder einen Tiefpunkt hat.
Und auch wenn während der Geschichte Frederik doch einiges von sich preisgegeben hat, was seine Vergangenheit angeht, hätte ich da auch noch gerne mehr erfahren, genauso wie über die Vergangenheit von Carola.
Ja, ich bin halt neugierig ;)
Ach und dann das Ende ......
Also da war ich echt enttäuscht :(
Da hätte ich echt nicht mit gerechnet. Die ganze Zeit hab ich gedacht das .......

Ach ne, das müsst ihr selber lesen, ich will ja nichts verraten.
Aber wenn ich Punkte vergeben würde, würde ich dafür einen halben abziehen.
Nicht das es nicht gepasst hätte - Menschen sind eben auch unberechenbar und tun oft was andere nicht vermuten - aber ICH hätte es lieber anders gehabt.

Mein Fazit:
Eine kleine Geschichte mit viel Inhalt zum Schmunzeln, aber auch Intrigen aus Politik und Rotlichtmilieu, die wieder neue Fragen aufwerfen.
Eine Geschichte mit Potenzial zu einer Fortsetzung!

Nachtrag:
Habe auf Rezi-Suche.de gelesen, das es der erste Teil einer Reihe ist.
Super, das wiegt den halben Punkt Abzug wieder auf und ich bin auf den nächsten Teil gespannt!!

Gespräche aus der Community

Ich möchte euch meinen Roman "Akilah und die Legende von Bashir" vorstellen und darüber diskutieren.

Bashir ist der Junge, der den Krieg in Syrien ausgelöst haben soll - mit einem Graffiti.

Mein Verlag Periplaneta verlost 20 E-Books (E-Pub oder Mobi). Ich freue mich auf eure Bewerbung.

Unter allen Teilnehmern, die Rezensionen veröffentlichen, verlost Periplaneta zwei gedruckte Exemplare des Buches.

35 BeiträgeVerlosung beendet
Davijonaths avatar
Letzter Beitrag von  Davijonathvor 4 Jahren

Danke für Ihr Feedback. Ich bin sehr gespannt, ob im Laufe des weiteren Romans die Figur des Bashir für Sie deutlicher wird. Ich freue mich darauf, wieder von Ihnen zu hören. Viel Spaß beim Weiterlesen.

Zusätzliche Informationen

Community-Statistik

in 13 Bibliotheken

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