Cover des Buches Letztendlich geht es nur um dich (ISBN: 9783841422408)
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Rezension zu Letztendlich geht es nur um dich von David Levithan

Charme des ersten Bandes total verfehlt!

von -emwa- vor 7 Jahren

Kurzmeinung: Eine sich ziehende Wiederholung des ersten Bandes, die ohne den Körperwechsel uninteressant ist.

Rezension

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-emwa-vor 7 Jahren
Rhiannon liebt ihren Freund Justin, auch wenn der sie in der Schule eiskalt abblitzen lässt. So ist er halt. Und wenn Rhiannon auf der Rückfahrt von der Schule den radiosender wechseln will, kommt von Justin "mein Auto, meine Musik".. Lädt Rhiannon ihn zu einer Party ein, beschwert er sich, dass sie ihn immer festnageln will. Eines Tages ist plötzlich alles anders: Justin lässt Rhiannon die Musik aussuchen, er singt aus voller Kehle mit und hört ihr aufmerksam zu. Rhiannon ist überglücklich. Doch dann bekommt sie eine Mail von einem fremden, der behauptet, einen Tag in Justins Körper gewesen zu sein.

Von der äußeren Gestaltung her, finde ich, ist das Cover sehr gelungen.Die verschiedenen Köpfe sprechen einen sofort an und auch die Verbindung zu der Hauptperson A is sehr schön, weil er keinen eigenen Körper hat. Auch finde ich es schön, dass das Buch eher in helleren farben gehalten ist. Das hat mich auf eine etwas offendere, nicht so verbitterte Atmosphäre schließen lassen, die sich allerdings nicht bewahrheitet hat. Auch die unter dem Umschlag verbrogenen teilweise bunten Köpfe haben mich direkt angesprochen und stechen aus der Masse heraus. Sie zeigen, dass A nie in jedem Körper ist, aber es jeden treffen kann.

Nun zum Inhalt des Buches:
Und genau hier liegt auch der Knackpunkt. Meine Enttäuschung mag zum Teil auch daran liegen, dass ich einen zweiten Band und keine Wiederholung des ersten Bandes aus Rhiannons Perspektive erwartet habe. Wie der Autor auch in der Danksagung anspricht, fällt es ihm sichtlich schwer, sich nicht einfach vom Schreiben in neue Richtungen treiben zu lassen. Seine Versuche die Lücken zwischen den Begegnungen mit Dingen aus R´s Leben und Monologen, die Interesse und Mitgefühl aufbauen sollten, zu füllen sind leider komplett fehlgeschlagen! Vor allem, die Unterwürfigkeit die R Justin entgegen bringt, der sie wie der letzte Ar*ch behandelt, hat mich im ersten Teil, also fast die Hälfte des Buches, zunehmend genervt. Auch der Charme und die Ungewöhnlichkeit, die mich im ersten Band so in ihren Bann gezogen hat, nämlich, dass A immer seinen Körper wechselt, fällt hier natürlich komplett weg. Damit wird ein interessantes Buch zum Nachdenken zu einer nervtötenden "Liebesgeschichte" mit einem schrecklichen Freund, dessen Freundin ewige Selbstgespräche führt und sich in endlosen Monologen immer wieder wiederholt und zu keiner Entscheidung kommt. Den zweiten Stern hat sich das Buch auf jednen Fall für das Ende verdient. Dieses ist sehr schön gelöst. R hat durch ihre Entwicklung zu einem entscheidungsfreudigeren, stärkeren Menschen klarere Gedanken, hadert nicht die ganze Zeit und hat wieder Freude daran zu leben und sich mit ihren Freunden zu treffen. Sehr schön!

Rhiannon als Hauptcharakter zu wählen ist, meiner Meinung nach, der größte Minuspunkt dieses Buches. Sie wirkt durchsichtig in ihrer Unterwürfigkeit gegenüber Justin, und auch wenn sie im Laufe des Buches eine starke Entwicklung durchmacht, geht doch der Charme des ersten Bandes mit seinem den Körper wechselnden Potagonisten komplett verloren. Außerdem wird deutlich, dass R eigentlich ziemlich unzufrieden mit ihrem Leben ist. Das ändert sich zwar im letzten Viertel des Buches, aber einen Großteil davon mit einem leicht depressiven Hauptcharakter durchzustehen fand ich eher mühsam.

Den Schreibstil des Autors fand ich in Ordnung. Das Präsens finde ich nicht immer so schön, aber das ist, denke ich, mein persönlicher Geschmack. Die kurzen Sätze sind einerseits schön, andererseits manchmal brutal realistisch. Dies ist aber wiederum, so vermute ich, vom Autor gewollt. An diesem Punkt soll es aber auf keinen Fall scheitern, da mich der Autor mit seinem ersten Band und dem gleichen Schreibstil in jedem Fall in seinen Bann ziehen konnte.

Fazit: Eine sich ziehende Wiederholung des ersten Bandes mit einem schönen, gelungenen Ende. Nur etwas für Hardcore-Fans. Ansonsten keine Leseempfehlung!

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