Der fünfzehnjährige Madiyou lebt zu Beginn des 24. Jahrhunderts in Togo. Seine Welt ist friedlich, nachdem sich die afrikanischen Länder zu einer Union zusammengeschlossen haben, es gibt weder Rassismus noch Diskriminierung, man achtet auf ein gutes Miteinander, und auf Umwelt und Klima, nachdem während der Waste Ages die Erde beinahe kollabiert wäre.
Die Waste Ages interessieren Madiyou sehr, und als er die Möglichkeit bekommt, sie während eines Klassenprojektes intensiv und nahezu realistisch kennenzulernen, ist er aufgeregt. Seine Erfahrungen dort sind dann aber nicht nur ernüchternd, sondern erschreckend.
David Mayonga gelingt es wunderbar, den Leser:innen Madiyous Welt nahezubringen, nicht nur, aber auch anhand einiger eindrucksvoller Beispiele, umso heftiger ist dann der Kontrast, als Madiyou in die Waste Ages, zu denen auch unsere heutige Zeit gehört, gelangt. Und ja, man hat leider schnell das Gefühl, dass hier nichts überzeichnet ist, sondern dass solche Szenen leider geschehen. Am schlimmsten ist für Madiyou dabei, dass er dem Ganzen hilflos ausgeliefert ist, keine oder kaum Hilfe erhält.
Zwischendurch erfährt man auch, wie sich aus den Waste Ages die Gesellschaft entwickelt hat, in der Madiyou lebt, und für mich war das durchaus eine mögliche Entwicklung, ich hoffe sehr, dass wir noch die Kurve bekommen, nicht nur die Erde zu retten, sondern auch uns als Gesellschaft gleichberechtigter Menschen.
Mir hat auch die Erzählweise gut gefallen, sehr bildhaft, sehr eindringlich, ich hatte das Gefühl mittendrin zu sein.
Die vierte afrofuturistische Geschichte, die ich gelesen habe, ich auch die letzte der Reihe, und für mich die berührendste und eindrucksvollste, sie ist von Anfang bis zum Ende stimmig, und man wünscht sich, in Madiyous Welt leben zu können.
David Mayonga
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von David Mayonga
Ein N**** darf nicht neben mir sitzen (SPIEGEL-Bestseller)
Madiyou (Afrofuturistische Geschichten)
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Rezension zu "Ein N**** darf nicht neben mir sitzen (SPIEGEL-Bestseller)" von David Mayonga
ramona_liestAm Anfang des Buches schreibt der Autor, dass es sich bei seinem Buch weder um eine Biographie noch einen Ratgeber handelt, sondern einfach um ein Angebot zu reden. Und jetzt, nachdem ich das Buch beendet habe, verstehe ich genau was er damit meint. Er schreibt zwar aus seinem Leben und wie der Rassismus ihn beeinflusst hat, aber er erklärt ebenso die Definitionen der unterschiedlichen Arten von Rassismus und lässt in Gastbeiträgen andere zu Wort kommen. Die Seite des Ratgebers wird insofern berührt, weil er für die ein oder andere Situation eine Lösung nennt oder einen besseren Weg, wie man damit hätte umgehen sollen, aber das eigentliche Ziel ist Bewusstsein zu schaffen. Das Bewusstsein, dass es Rassismus in Deutschland gibt und man dagegen kämpfen muss. Oft sind die Zeichen nur allzu deutlich und man benötigt keine weiteren Hinweise, dann ist klar was zu tun ist. Aber manchmal ist es einfach die Unwissenheit, es ist eine fremde Situation und man weiß nicht wie man damit umgehen soll. Und genau da hilft es zu reden! Das Gespräch zu suchen, Dinge offen anzusprechen und ggfs. auch die eingene Unzulänglichkeit darzustellen, hilft ein gemeinsames Verständis zu schaffen und ist für beide Seiten gut. In diesem Sinne: Danke David, ich habe gerne mit dir gesprochen!
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