Diesmal weniger als die Summe seiner Teile
von Olli_Red
Rezension
Der insgesamt 4. Mitchell, den ich bisher gelesen habe, leider für mich auch sein bis dato schwächstes Buch. Coming-of-Age- Geschichte, magisch- spirituelle Geschichtensammlung und gesellschaftskritischer Umweltroman in einem. Das wirkt am Ende leider zu gewollt, hat nicht die erzählerische Kraft eines " Wolkenatlas" oder die fesselnde Spannung , die " die Tausend Herbste des Jacob de Zoet" zu einem Genuss gemacht haben.
Einige der Stilmittel Mitchells, wie beispielsweise die ständigen Zeitsprünge und das Verweben verschiedener Romanfiguren früherer Romane mit den Schicksalen aktueller Figuren, verlieren im vorliegenden Buch mittlerweile etwas an Kraft. " Die Knochenuhren" mag vor Phantasie zeitweise zwar übersprudeln, insgesamt dauert es aber sehr lange, bis die eigentliche Geschichte an Fahrt aufnimmt, das Ende wirkt dagegen recht überhastet, die Auflösung unausgegoren. Teilweise sehr unterhaltsam, für mich persönlich aber zu glatt und aneinandergereiht um mich wirklich zu begeistern.