Die Rote Wand, rezensiert von Henriette Kreimeyer
von Splashbooks
Kurzmeinung: Im ersten Weltkrieg beschließt ein 14 jähriges Mädchen, sich auf die Suche nach ihrem Vater zu machen, welchen sie in den Kämpfen um ...
Rezension
Das Gespräch mit einem befreundeten Historiker inspirierte David Pfeifer dazu, einen Roman über das Mädchen zu schreiben, welches sich im ersten Weltkrieg freiwillig meldete, um in den Krieg um Tirol zu ziehen. Der Autor wurde 1970 in München geboren und arbeitet als Journalist für verschiedene Zeitschriften unter anderem für den Stern, Neon, Geo und GQ. Mittlerweile ist er verantwortlicher Redakteur für die Wochenausgabe der Süddeutschen Zeitschrift.
Wie häufig bei Büchern, welche von Journalisten geschrieben wurden, sind die Faktengenauigkeit, die ausgeprägte Recherche und der gute Schreibstil auf jeder Seite des Buches spürbar. In einem Interview erzählt er, dass er nur deshalb einen Roman geschrieben hätte, weil die Informationen für ein Sachbuch nicht ausgereicht hätten.
Die Sprache Pfeiffrs stellt einen enormen Wert da. In unaufgeregten Sätzen mit einfacher, klarer Sprache schreibt er keinen Heldenepos über den 1. Weltkrieg, sondern lässt eine Handvoll Figuren ihr Schicksal erleben. Dabei achtet er darauf, keine Partei zu ergreifen, sondern eine sachliche und neutrale Darstellung zu wahren. Dadurch wird das Leid der Menschen realer und nachvollziehbarer für den Leser. Um den Irrsinn weiter zu verdeutlichen, streut der Autor an manchen Stellen Auszüge aus dem Leben in Wien ein, wo Diplomaten in Lackschuhe über das Schicksal von Menschen in über 2000m Höhe entscheiden.
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