Cover des Buches 28 Tage lang (ISBN: 9783499266638)
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Rezension zu 28 Tage lang von David Safier

Ein Buch, das bewegt

von winterkristall vor 9 Jahren

Rezension

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winterkristallvor 9 Jahren
"28 Tage lang"

Warschau 1943: Mira ist 16 Jahre alt und Jüdin. Zusammen mit ihrer Familie lebt sie im Warschauer Ghetto. Doch seit dem Selbstmord ihres Vaters hat sich ihre Mutter schon selbst aufgegeben. Und Miras Bruder hat sich schon vorher der Judenpolizei angeschlossen, sodass Mira die Aufgabe übernimmt ihre Familie durch den Gettoalltag zu bringen. Besonders ihre Schwester Hannah will sie beschützen. Um nicht zu verhungern schmuggelt Mira Lebensmittel von der polnischen Seite der Stadt ins Ghetto, wobei sie sich ständig in Lebensgefahr bringt. Denn wer schmuggelt wird meist sofort erschossen. Doch nach und nach werden immer mehr Juden deportiert. Sie erfährt schließlich, dass alle Juden umgebracht werden sollen. Mira muss sich entscheiden.
Kümmerst sie sich zusammen mit Daniel um die Menschen in den Bunkern? Oder schließt sie sich dem Wiederstand an. Mira erlebt viele Momente von großer Menschlichkeit, von Verrat, Leid und Glück. Immer wieder begleitet sie die Frage: Was für ein Mensch will sie sein? Einer der überlebt? Einer der tötet? Oder vielleicht ein ganz anderer Mensch?

David Safier führt einen in das Warschauer Ghetto ohne trocken zu werden. Er bindet viele historisch belegte Personen und Erlebnisse ein und mit der fiktiven Hauptperson schafft er sich die Möglichkeit nah an der Wirklichkeit zu bleiben und doch Gefühl mit ins Spiel zu bringen. Man fiebert, trauert lacht mit, während Mira sich durch den harten Ghettoalltag kämpft. Mit diesem Buch schafft es Safier, der sich hiermit auf ein ganz anderes Terrain als sonst wagt das Thema Holocaust verständlich und gut erzählt an die Jugendlichen zu bringen.

Viele Leute schreckt es ab, wenn die Hauptperson den gleichen Namen trägt wie man selber, doch ich habe es gerade deswegen angefangen. Denn normalerweise lese ich keine Bücher, welche solche historischen Hintergründe hat.
Dieses Buch habe ich regelrecht verschlungen und die ganze Zeit gehofft, dass alle durchkommen und es heißt 'Ende gut, alles gut!'. Dabei fing ich an die Menschen aus dem Ghetto zu bewundern, welche die Hoffnung meist nie aufgaben und sich den Deutschen entgegenstellten. Zum Schluss stellte sogar ich mir die Frage, die sich durchs ganze Buch zog: Was für ein Mensch möchte ich sein? Und was für einer wäre ich zu der Zeit im Ghetto gewesen?
Meiner Meinung nach ist dieses Buch auf jeden Fall lesenswert!
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