Rezension zu "The Tokyo Diaries" von David Schumann
"The Tokyo Diaries" würde ich gerne in zwei Teilen bewerten. Leider ist das hier nicht möglich. Anfangs dachte ich mir "Wow, das ist ja mal richtig cool." Mir gefiel der Stil, die Story, der Typ. Leider hat sich diese Meinung nach 2/3 des Romans geändert. Anfangs erweckte der Autor noch den Eindruck er sei nach Japan gereist, um sich selbst zu finden und sich weiterzuentwickeln. Später denkt man, er sei einfach nur scharf darauf Japanerinnen mit Silikonbrüsten abzuschleppen. Es geht über sehr sehr viele Seiten verteilt nur darum, dass er wieder besoffen oder verkatert ist und sich über die Frauen, die er nicht dort hinbekommt wo er sie haben möchte, auskotzt. Was zuerst noch unterhaltsam ist, nervt nach dem 43. Karaokebar-Besuch extrem. Er modelt nebenbei und lästert sehr ausgiebig über die Szene. Des Weiteren wird das Buch auch dazu genutzt, den harten alternativ-denkenden Punk-Rocker raushängen zu lassen, der total gegen die ach so oberflächliche Gesellschaft ist. Um Geld in der so verhassten Mode-Branche zu verdienen war er sich dann aber auch nicht zu schade. Ein Widerspruch an sich. Reine Provokation reicht halt doch noch nicht aus um einen tollen Roman zu schreiben. So hat man eine sehr interessante und ansprechende Story noch ganz schön gegen die Wand gefahren.
Schade. Das ist mir dann leider auch keine 3 Sterne mehr wert gewesen.