„Stiche“ eine autobiografische Graphic Novel von David Small
David Small (Kinder- und Jugendbuchillustrator) berichtet in dieser Graphic Novel sehr schonungslos von seiner eigenen kalten und traurigen Kindheit. Er war wohl ein kränkliches Baby und Kleinkind. Sein Vater, von Beruf Arzt, experimentiert an ihm herum, macht ständig Röntgenaufnahmen von ihm. Seine Mutter ist seltsam entrückt, kalt und herzlos. Zu seinem älteren Bruder scheint er auch eher ein kühleres Verhältnis zu haben. Dann muss er sich mit 15 einer Operation unterziehen, in der er seine Stimmbänder verliert. Krebs - aber das erfährt er erst sehr viel später und auch eher zufällig. Er ist viel mit sich allein, seinen Gedanken und entflieht der Welt in seinen Träumen und vor allem Zeichnungen.
Wumm! Dieses Buch haut einen wirklich um. Diese Gefühlskälte der Eltern (vor allem der Mutter) lässt mich wirklich sprachlos und zitternd zurück - ich bin schockiert, beeindruckt und berührt gleichermaßen. Beeindruckt, weil der Autor trotz allem ein sehr starker Mensch sein muss, damit er das alles ausgehalten hat.
Das kleine Nachwort am Ende des Buches empfand ich als sehr wichtig und hilfreich, um ein klein wenig versöhnt zu sein bzw. wenigstens etwas von der Mutter zu verstehen. Was selbstverständlich die Härte und Kälte des Lebens von David Small nicht weniger schrecklich sein lässt.
Eine enorm starke biographische Graphic Novel, die ich jedem gerne empfehle, der vor harten Schicksalen nicht zurückschreckt!







