David Zwick

 3 Sterne bei 2 Bewertungen
Autorenbild von David Zwick (©David Zwick )

Lebenslauf

David Zwick wurde 1986 im rheinland-pfälzischen Annweiler geboren. Während des Studiums entdeckte er die Freude am Schreiben. Schon in seiner Kindheit inspirierten ihn die zahlreichen Sagen und Mythen, die sich um seine Heimat, den Pfälzerwald, ranken. Mit dem Entschluss, seine unzähligen Ideen in Form von Kurzgeschichten auf Papier zu bringen, eröffnete sich ihm ein Weg seiner Phantasie Ausdruck zu verleihen.

Im April 2019 debütierte er mit seinem historischen Jugenddrama »Ein Schwur aus Feuerstein«, das in seiner geliebten Heimat spielt. Mit tragischen Figuren in unkonventionellen Szenarien vereint er Zeitgeschichte mit einer Prise Mystery und kreiert so genreübergreifende Erzählungen.

Alle Bücher von David Zwick

Cover des Buches Ein Schwur aus Feuerstein (ISBN: B07QSWLKFH)

Ein Schwur aus Feuerstein

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Erschienen am 15.04.2019

Neue Rezensionen zu David Zwick

Cover des Buches Ein Schwur aus Feuerstein (ISBN: B07QSWLKFH)
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Rezension zu "Ein Schwur aus Feuerstein" von David Zwick

Kerstin_KeJasBlog
Erinnerungen

Alles rund um das Thema 1. und 2. Weltkrieg interessiert mich ja immens. Zeitzeugenberichte, fiktives mit realem Hintergrund (oder umgekehrt), altbekanntes und neue Informationen aus Nischen, die ich meist nur über Zufall entdecken.

So habe ich mich riesig gefreut als Autor David Zwick anfragte, ob ich sein Buch lesen möchte und habe direkt ja gesagt.
Kindheitserinnerungen und alle damit verbundenen Emotionen und Erlebnisse, auch wenn sie schmerzhaft sind oder sein können, haben eine ungemeinen Reiz auf mich. Dabei brauche ich gar keine expliziten Darstellungen der Gewalt oder unnötige Details, es ist eher die Suche nach denen, die eben diese Kriege und alle damit verbundenen Folgen überlebten und noch mehr die Gewissheit, dass viele nicht nur tatenlos zusahen, sondern denen beistanden, die der Willkür ausgesetzt waren.

Im Buch erzählt Ludwig, ein alter Mann mittlerweile, seine Geschichte selbst. Durch die Ich-Form kommt das nochmals authentischer rüber, als würde es eine vollkommen fremde Person erzählen. Ludwig schweift weit zurück, lässt seine Familie und seine Kindheit Revue passieren. Es geht schnell, vom 1. bis zum 2. Weltkrieg und genauso schnell erfährt man viel über seine Freunde und welche Menschen aus seinem Umfeld sterben, im Krieg bleiben oder diesen mit nach Hause bringen. Auch wenn es von den Zeiten her immer wieder Sprünge gab, konnte ich der Geschichte sehr gut folgen.

Die Freundschaft der Kinder, in diesen Zeiten, hat etwas besonderes und wird durch den Schwur nochmals hervorgehoben. Bereits zu dem Zeitpunkt war ich sehr neugierig darauf, wie sich die kommenden Zeiten auf diese Freundschaft auswirken würde.
Es hatte etwas magisches an sich und ich mochte diese Bande.

Was mich allerdings sehr störte, war der teils emotionslose Erzählstil. Hier wäre bei der Unmengen an Erzählungen etwas weniger mehr gewesen, wenn statt dessen Tiefe hineingeflossen wäre. Das Tempo ist enorm und ich habe mich selbst dabei erwischt immer schneller zu lesen und dabei ganze Passagen eher zu überfliegen, als bewusst wahrzunehmen. Es gibt immer wieder Sätze, die mir unter die Haut gingen, da sie von der Gestaltung und der Aussagekraft ganz besonders sind. Leider gehen viele davon unter in der Flut des Erzählens. Absätze würden der Geschichte Raum geben, um mal einzuatmen und das gelesene wirken zu lassen. Das Buch hat mich durchaus etwas gehetzt und doch mochte ich Ludwig und was er zu sagen hatte.

Die eingebundene Geschichte um die verschwundenen Kinder hätte das Buch gar nicht gebraucht, denn schon die damaligen Zeiten, das Verhalten der Menschen, das Leid, die Not und diese besondere Freundschaft hätten vollkommen ausgereicht.

Als sehr positiv sehe ich die Gestaltung von Cover und Innenseiten. Die 4 Kinder prägen das ganze Buch und die Kapitelüberschriften haben einen leicht kindlichen, aber eleganten Stil. Es ist mehr als nur eine Abenteuergeschichte, es geht um den Krieg und damit auch um den Tot. Aber es wird nichts verherrlicht, sondern kurz und prägnant dargestellt.Fließend erfährt man alles was Ludwig erlebt hat und wegen dem alten Mann hatte ich zum Schluss hin sogar einen Kloß im Hals.

Rezension verfasst von © Kerstin


Cover des Buches Ein Schwur aus Feuerstein (ISBN: B07QSWLKFH)
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Rezension zu "Ein Schwur aus Feuerstein" von David Zwick

wordworld
Eine Ode an die Freundschaft, an das Jungsein und die Kraft des Mutes!

Die Rezianfrage von David Zwick konnte ich schon nach einem ersten Blick auf das Cover positiv beantworten. Die geheimnisvollen Ausstrahlung zog mich sofort in den Bann und mit der roten Hand, dem angedeuteten Wald vor einem kleinen Dörfchen, durch den vier Kinder streifen, passen die Motive perfekt zum Inhalt.
Auch der Titel weckte gleich mein Interesse und passt gut. Insgesamt eine wunderschöne, ansprechende Gestaltung, die besser nicht hätte sein können. Großes Lob an den Selfpublisher-Autor!

Erster Satz: "Das Blut läuft mir am Boden entgegen und scheint meine Schuhe verschlingen zu wollen."


Mit diesen erschreckenden Eindrücken aus dem Krieg beginnt der Ich-Erzähler das Porträt seines Lebens, das gleichermaßen ein Porträt eines kleines Dörfchens zwischen zwei Weltkriegen und das Porträt einer ungewöhnlichen Freundschaft ist. Dramaturgisch gerafft und in 10 Kapitel geteilt erzählt uns Ludwig von seiner Freundschaft zu Luise, Erich und Klaus, die sich im Wald vor einem Feuerstein ewige Freundschaft schwören. Dieser Schwur wird schon bald auf die Probe gestellt, als der erst Weltkrieg ihre Väter holt, das Leid und die Arbeit danach ihre Kindheit jäh beendet und das unerklärliche Verschwinden von verschiedenen Kindern ein Klima von Hass und Misstrauen in der kleinen Gemeinde hervorruft. Sehr mitreißend wird geschildert, wie sich die Freunde immer wieder verlieren, wieder finden, wilde Abenteuer erleben, hart mit anpacken müssen, spannende Entdeckungen machen und das Leben im Dorf mitprägen.

David Zwicks Schreibstil ist dabei erfrischend, humorvoll und bildreich - schlicht aber dennoch träumerisch. Abenteuer im Wald, wilde Streiche, unbändige Freiheit und düstere Bedrohungen - neben der Kraft des Kindseins und der Macht der Freundschaft färbt auch eine Prise Mystery die Geschichte magisch ein. Man spürt definitiv, dass der Autor von Legenden und Sagen rund um die Wälder seiner Heimat inspiriert wurde. Gleichzeitig kommt auch die Zeitgeschichte nicht zu kurz und man erhält eine interessante Perspektive auf die Schrecken der zwei Weltkriege und ihre Auswirkungen auf selbst die entlegensten Dörfer des Landes. Gut verständlich und greifbar sind die Situationen geschildert, die Dialoge sind knapp und stimmig. Es wird eine magische, Großteils eher traurige Atmosphäre kreiert, durch die aber immer wieder Lichtblicke und schöne Erinnerungen durchscheinen, sodass die Grundstimmung leicht melancholisch aber dennoch positiv erscheint. 

"Dieser Stein soll uns auf ewig verbinden. Eure Steine sollen euch stets an unsere Freundschaft erinnern. Wenn sich einer von uns in Not befindet, sei es unsere Pflicht, diesem zu helfen. Bei dem Feuerstein."

Sehr schade ist aber, dass man dem Autor anmerkt, dass dies sein Debütroman ist. Sein Satzbau ist sehr parataktisch und leider von leichten stilistischen Mängeln durchzogen. Am meisten gestört hat mich aber, dass die Geschichte durch die nacherzählende Perspektive sehr distanziert am Leser vorbeizieht, ohne dass wir wirklich hineingezogen werden. So ist man bei den Geschehnissen nicht dabei sondern bekommt nur von ihnen erzählt. Das fand ich natürlich sehr schade. Vor allem da auch die Protagonisten für mich recht blass blieben. Dadurch dass eine so große Zeitspanne überbrückt werden musste, konnten viele Entwicklungen für mich nicht ausreichend nachvollzogen werden und die vier Freunde blieben allesamt etwas blass im Kollektiv der Bande. Dazu kommt auch, dass der Autor im häufigsten Fall von "uns" redet und über weite Strecken des Buches fast schon eine "Wir"-Perspektive dominiert. Auch wenn das das Freundschaftsgefühl recht gut widerspiegelt, geht für mich das Individuum zu sehr unter.

Gegen Ende legt das zuvor behutsam erzählte Historiendrama nochmal an Tempo zu und die letzten Jahrzehnte verfliegen fast eindruckslos bevor die Geschichte auf sehr feinfühlige Art und Weise abgeschlossen wird. Insgesamt kann man wohl sagen dass der Hauptaugenmerkt der Geschichte auf der Freundschaft zwischen den vier Kindern liegt und wir die Welt mit all ihren Mängeln aber auch Wundern durch ihre Kinderaugen nahegelegt bekommen. 
 
 

Fazit:

Ein kurzes aber prägnantes Buch über die Wichtigkeit von Zusammenhalt und Einfallsreichtum in schweren Zeiten. "Ein Schwur aus Feuerstein" liest sich wie eine Ode an die Freundschaft, an das Jungsein und die Kraft des Mutes, leidet aber leider unter leichten Defiziten in der Erzählweise.

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Zusätzliche Informationen

David Zwick wurde am 22. Dezember 1986 geboren.

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