»Wird dieses Buch Sie zu einem besseren Fotografen, einer besseren Fotografin machen? Auf keinen Fall.« Mit diesen Worten zeigt der Autor David duChemin im ersten Kapitel, was er mit seinem Buch vermitteln möchte. Dieses Buch ist kein Handbuch, wie bessere Fotos gemacht werden, sondern es ist ein Buch, das sich mit der Kreativität des Einzelnen auseinandersetzt.
Dass das Foto nicht von der Technik, sondern von der Sicht des Fotografen abhängt, ist eine Binsenweisheit. Und auch duChemin greift diesen Punkt ein ums andere Mal auf. Ob ein gutes Foto entsteht, hängt nicht davon ab, welche Technik der Fotograf verwendet, sondern ob der Fotograf in der Lage ist die Welt so zu sehen, wie die Kamera es macht.
In diesem Buch findet sich keine Anleitung, wie gute Fotos entstehen. Es gibt keine Erklärungen, wie ein Foto komponiert werden muss, um interessant zu sein. Auch von den gezeigten Fotos gibt es keinerlei Hinweise, wie entstanden sind. Der Autor geht die Fotografie vielmehr philosophisch an. Er erklärt, was im Kopf des Fotografen passieren muss und in seiner Einstellung, um zu einem Fotografen zu werden, dem seine eigenen Fotos gefallen.
Der Leser muss sich meines Erachtens schon ein wenig auf die Denkweise des Autors einlassen, damit er vom Geschriebenen etwas mitnimmt bzw. mitnehmen kann. Ebenso muss der Leser in der Fotografie bewandert sein. Ich kann mir gut vorstellen, dass Anfänger mit dem Gesagten etwas überfordert sind bzw. nicht wissen, was der Autor überhaupt von einem möchte. Der erfahrenere Fotograf hingegen kann die Wahrheit in den Worten von duChemin erkennen und die Wahrnehmung auf sein Hobby oder seine Profession erkennen.