ich habe mir durch die Buchbeschreibung etwas anderes erhofft, wodurch ich ein bisschen enttäuscht war, aber die Geschichte ist interessant verfasst und es passiert etwas sehr unverhofftes, was ja eigentlich was gutes ist. Ein offenes Ende, ich weiß nicht ob es einen zweiten Teil gibt, oder ob einer kommt. Habe damals keinen gefunden.
Dawn Rae Miller
Lebenslauf
Quelle: Verlag / vlb
Alle Bücher von Dawn Rae Miller
Eistochter
Eistochter
Neue Rezensionen zu Dawn Rae Miller
Inhalt: siehe Inhaltsangabe oben oder in den anderen Rezensionen
Meine Meinung:
"Eistochter" hinterlässt bei mir einen recht bitteren Nachgeschmack. Das liegt zum einem am Aufbau. Das Buch spielt in einer Dystopie in der alle Angst vor den sogenannten "Empfindsamen" haben, über die man jedoch recht wenig erfährt, abgesehen davon, dass sie irgendwie gefährlich sind und der Staat versucht die Bürger vor ihnen zu schützen. Das ganze blieb recht undurchsichtig, bis das Buch plötzlich abrupt das Genre wechselte. Die Handlung spielte fortan nur noch auf einem großen Landhaus mit magischem Schutzschild und anstelle von Empfindsamen oder Heiratsvorschriften ging es plötzlich um Licht- und Dunkelhexen. Von da an wurde es kompliziert. Ständig wurden neue Details enthüllt, die dafür sorgten, dass ich irgendwann nicht mehr richtig mitkam. Das war aber auch nicht weiter schlimm, denn es wurde (dank häufiger Wiederholung in den Monologen der Ich-Erzählerin) eindeutig, dass sich die beiden Protagonisten trotz ihrer ach so großen Liebe nicht lieben dürfen, was aber beide nicht können. Das unmögliche Dilemma wird sich am Ende der Reihe höchstwahrscheinlich auflösen, aber bis dahin hatte die Protagonisten schon im ersten Band reichlich Zeit ihr Leid zu klagen.
Es gab nur noch vereinzelt Bezüge zur Dystopie, allerdings waren damit für mich noch nicht alle Fragen geklärt und was ich erfuhr, wirkte sehr konstruiert und weit hergeholt. Leider versäumte es die Autorin auch viele offene Hintergrundfragen zu beantworten. Warum sind Dunkelhexen von Natur aus schlechte Menschen und warum trifft das nur begrenzt auf manche Dunkelhexen zu? Das Buch endet schließlich mit einem offenen Ende, das den Weg für Fortsetzungen ebnet.
Auch die Charaktere fanden bei mir nicht besonders viel Zustimmung. Lark war für mich keine besonders sympathische Protagonistin. Ihr Charakter wandelt sich im Laufe des Buches von brav/regeltreu zu hormonbedingt verzweifelt/hysterisch zu bockig/zickig gespickt mit Wut- und Heulanfällen im Wechselspiel zu verliebt/schmachtend mit Herzschmerz.
Der anfangs fröhliche/scherzende Beck spielt hauptsächlich die Rolle des strahlenden Helden mit muskulösem Oberkörper, der unglaublich verliebt in Lark ist (keine Ahnung wieso). Auf sein Herz hörend, ritterlich, gutaussehend; kurz gesagt ein langweiliger Stereotyp, der in unzähligen Jugendromanen vorkommt.
Von den restlichen Charaktere war mir keiner besonders sympathisch, da sie oft recht undurchschaubar oder sehr einfach gestrickt waren. Einzig die Dunkelhexen versprachen spannend zu sein, doch leider spielten sie nur kleine Nebenrollen und waren dann sehr blass.
Fazit:
Ein heterogener Genremix mit unausgereiften Charakteren und verwirrender Handlung.
Mehr Rezensionen findet ihr auf meinem Blog: Anima Libri - Buchseele
Dawn Rae Millers “Eistochter” ist ein ziemlich schräges Buch. Und eins, das mir überraschend gut gefallen hat, denn ein wenig hatte ich die Hoffnung nach dem ersten Drittel bereits aufgegeben.
Denn anfangen tut “Eistochter” wie so ziemlich jede mehr oder minder gute YA-Dystopie. Es gibt eine Welt, die nach einer großen Katastrophe, die die Menschheit ordentlich dezimiert hat, mit eiserner Hand von einer Regierung geführt wird, die ein großes Faible für Regeln á la “kein Sex vor der Ehe” hat, und die im Krieg mit irgendwem liegt. Ziemlich Klischee, relativ langweilig und nur Protagonistin Lark, die doch ziemlich sympathisch ist und einen guten Humor hat, hat mich überhaupt dazu gebracht weiter zu lesen – zum Glück.
Denn nach etwa dem ersten Drittel untergeht “Eistochter” plötzlich einem Genre-Wandel, der mir so auch noch nicht begegnet ist. Denn aus der Dystopie wird plötzlich ein Fantasy-Roman und auch wenn ich irgendwann, als ich zum ersten Mal über das englische Original gestolpert bin, etwas darüber gelesen habe, dass “Eistochter” Fantasy ist, ist es ja doch eindeutig der Dystopie-Aspekt, den der deutsche Verlag betont. Ich meine, hallo, hätte man eventuell auch ein Cover finden können, dass nicht ganz so sehr nach einem Abklatsch von “Die Auswahl” aussieht?
Jedenfalls, wie Lark und der Leser plötzlich feststellen sind die “Empfindsamen”, mit denen Larks Staat im Krieg liegt, nichts anderes als Hexen – und natürlich ist Lark eine von ihnen. Und schwuppdiwupp landet sie auf ihrer Suche nach ihrer großen Liebe Beck in einer Zauberschule! Ich muss zugeben, das mittlere Drittel von “Eistochter” war faszinierend – aber auch etwas verwirrend. Plötzlich steht die ganze Geschichte Kopf und man braucht eine Weile um all die neuen Erkenntnisse und Charaktere einzuordnen.
Aber wie es bei den ersten Bänden von Trilogien nunmal so ist – oft werfen sie mehr Fragen auf, als sie eigentlich klären, stellen die Ausgangssituation und -konflikte nur vor, um den Leser so in das Gesamtgeschehen einzuführen und auf die wirkliche “Action” in den Folgebänden vorzubereiten. So eben auch hier, auch wenn die Geschichte im letzten Drittel durchaus bereits anfängt an Fahrt zu gewinnen.
Alles in allem ist Dawn Rae Millers “Eistochter” ein faszinierender Mix aus Dystopie und Paranormal Romance, der mir, bis auf einige kleinere Schwächen und Verwirrungen, wirklich gut gefallen hat, gerade auch, weil die Romanze hier, auch wenn sie definitiv zentrales Thema der gesamten Handlung ist, nicht so schrecklich gekünstelt und völlig übertrieben herkommt, wie in vielen YA-Romanen sondern richtig natürlich wirkt. Ich jedenfalls bin sehr gespannt auf die Folgebände und kann “Eistochter” nur empfehlen.
Gespräche aus der Community
Welche Genres erwarten dich?
Community-Statistik
in 259 Bibliotheken
auf 85 Merkzettel
von 2 Leser*innen aktuell gelesen
von 3 Leser*innen gefolgt