Dea Aigner

Es geht um die „wahre und einzige Liebe“, aber wieviel kann man verzeihen? Wann ist der Punkt überschritten, an dem man nicht mehr umdrehen kann?

Es ist mit vielen Emotionen (Freude und Enttäuschung, Wut und Trauer) spannend geschrieben.

Irritierend empfand ich, dass die Kapitel keine Zeitangaben haben, denn gelegentlich sind längere Zeitabschnitte (Jahre) vergangen. Das Ende war überraschend, aber nicht schlecht. Es kommen problematische Themen wie Partnerschaft und offene Beziehung, Sex und Vergewaltigung werden in Romanform.

Dafür, dass dieses Buch das erste der Autorin ist, ist es gut gelungen.

Das Buch gibt Denkanstöße, ob man so ein Leben wirklich führen will. Kauf und Leseempfehlung.

Sonja ist mit Markus zusammen. Leider hält er es mit der Treue nicht so, das sagt er auch ganz offen zu Sonja und sie akzeptiert (zähneknirschend), dass er "nur seine Triebe befriedigen muss". Trotz der vielen Seitensprünge und der Tatsache, dass sie sich irgendwann zu einem anderen Mann hingezogen fühlt, heiratet sie Markus und bekommt auch eine Tochter von ihm...

Den Schreibstil des Buches fand ich toll und angenehm, das Cover total schön. Die Kapitel sind schön kurz und tragen keine Überschriften. Manchmal gab es da ziemlich große Zeitsprünge, so dass man erstmal etwas verwirrt war. Die Geschichte wurde aus der Ich-Perspektive von Sonja geschrieben,  nur im Epilog wechselte plötzlich die Perspektive,  was mich auch erst etwas verwirrte. Was ich auch mal anders fand, waren die Unterhaltungen am Anfang per Textnachrichten zwischen Sonja und einem Arbeitskollegen. 

Über Markus habe ich mich total aufgeregt,  wie kann man nur so schw....gesteuert sein!!! Und über Sonja habe ich mich eigentlich auch aufgeregt,  weil sie einfach keinen Schlussstrich unter diese Beziehung gesetzt hat!!!

Ich vergebe dem Buch (nur) 4 Sterne, da das Buch gegen Ende eher einem Ratgeber glich und mir ein bisschen zu esoterisch wurde.  Außerdem sind leider viele Rechtschreib- und Zeichenfehler drin. Ein bisschen Romantik bzw. Gefühlsbeschreibungen habe ich außerdem vermisst, schließlich geht es ja um das Thema Liebe. Ansonsten eine schöne Geschichte. 

"Ich liebe nur dich und andere" ist der Debütroman von Dea Aigner. Er beschreibt die erste große Liebe von Sonja und gleichzeitig den Weg zu ihrer eigenen Identität in Bezug auf Partnerschaft und Sexualität. Durch die Untreue ihres Freundes Markus setzt sie sich mit den eigenen Erwartungen an eine Liebesbeziehung auseinander und emanzipiert sich von den oft egoistischen Vorstellungen möglicher Partner. Die Leser begleiten die Protagonistin sowohl in ihrer Verliebtheit, Freude und Lust als auch ihrer Verunsicherung, Enttäuschung und Traurigkeit. Dea Aigner erzählt sehr authentisch und hat einen erfrischenden Schreibstil. Ihre Hauptfiguren sind sehr glaubwürdig gezeichnet und man spürt, dass die Autorin weiß, wovon sie spricht. Ihre Geschichte zeigt, wie wichtig gemeinsame Vorstellungen von Treue und Freiheit in einer Beziehung sind. Wo verlaufen die Grenzen von beidem? Bis zum Ende des Romans hat Sonja nicht nur zu einem partnerschaftlichen Selbstbewusstsein sondern auch zu einer zweiten großen Liebe gefunden.

Ich denke, dass der Roman besonders junge Leser*innen ansprechen wird, die erste Erfahrungen in der Liebe und in Partnerschaften sammeln und noch unsicher sind, was sie in beidem erreichen wollen und können. Von mir gibt es eine klare Leseempfehlung.