Meine Meinung:
Ich weiß gar nicht mehr, wie ich auf das Buch gestoßen bin und was mich genau daran angesprochen hat. Vielleicht, dass einige Elemente auf wahren Begebenheiten beruhen, vielleicht, dass verschiedene Teile zu einem Ganzen verknüpft werden soll(t)en.
Das Buch ist in drei Teile unterteilt. Der erste Teil spielt zu Beginn des 20. Jahrhunderts, wo der Leser Rembrandt Bugatti begleitet, den Bruder des Bugatti Gründers Ettore Bugatti. Dieser Teil hat mir am besten gefallen, da ich Rembrandt irgendwie mochte. Allerdings wird man sofort in die Geschichte geschmissen und ich konnte nicht immer alle Personen zuordnen.
Im zweiten Teil befindet man sich in Locarno, bei einem Straßenfest. Scheinbar grundlos wird ein junger Mann von drei Männern zu Tode geprügelt. Mit diesem Teil konnte ich gar nichts anfangen. Die Erzählweise sagte mir nicht zu, da zwischendrin die Biografie der Täter nacheinander runtergerattert wurde und ich manchmal die handelnden Personen nicht unterscheiden konnte. Mir fiel es sehr schwer, mich auf die Handlung zu konzentrieren, sofern sie vorhanden war.
Der dritte Teil schließlich beschäftigt sich mit einem Mann, der mit der Familie des Toten bekannt ist. Zum Gedenken an den Toten möchte er einen alten Bugatti bergen, der seit Jahrzehnten auf dem Grund des Lago Maggiore liegt. Auch dieser Teil konnte mich nicht wirklich überzeugen. Zwar wird hier an die Ereignisse des zweiten Teils angeknüpft, aber so richtig habe ich nicht verstanden, welche Rolle da die Geschichte aus der Vergangenheit (Teil eins) spielt. Natürlich, es handelt sich bei dem Auto um einen Bugatti und die Geschichte der Familie Bugatti wird aufgearbeitet, aber im Grunde braucht es den ersten Teil nicht. Was wichtig ist, wird auch im dritten Teil erzählt.
Fazit:
Mir erschließt sich leider der Roman als Ganzes nicht. Mit der Erzählweise hatte ich so meine Probleme und die Handlung konnte mich nicht wirklich packen. Schade.
Dea Loher
Lebenslauf von Dea Loher
Alle Bücher von Dea Loher
Bugatti taucht auf
Manhattan Medea / Blaubart - Hoffnung der Frauen
Unschuld / Das Leben auf der Praca Roosevelt
Das letzte Feuer. Land ohne Worte
Klaras Verhältnisse / Anna und Martha
Tätowierung
Diebe
Bär im Universum
Neue Rezensionen zu Dea Loher
Rezension zu "Manhattan Medea / Blaubart - Hoffnung der Frauen" von Dea Loher
Die beiden Stücke sind moderne Adaptionen literarischer Klassiker. Die Neuauffassung ist sehr gut geglückt und regt zum Nachdenken über die Rollen von Mann und Frau an und ob diese so überhaupt existieren. Man könnte Abhandlungen über die aufgeworfenen Problematiken und Themen schreiben.
Ich finde es wahnsinnig interessant und deshalb denke ich, dass diese Stücke insbesondere für diejenigen geeignet sind, die sich mit gesellschaftlichen Problemen und Themen beschäftigen wollen und einfach einmal weiterdenken möchten.
Rezension zu "Bugatti taucht auf" von Dea Loher
Als mir am Ende des Romans in den Nachbemerkungen gewahr wurde, dass die soeben gelesenen Ereignisse größtenteils so stattgefunden haben, kam ich doch noch einmal ins Nachdenken.
Das Buch gliedert sich in drei Teile: Zunächst erhält der Leser Einblick in die Tagebücher des Bruders von Ettore Bugatti, DEM Autokonstrukteur, der während des Ersten Weltkriegs mehrere Schicksalsschläge zu verkraften hat.
Scheinbar völlig gelöst davon erscheint der zweite Teil des Romans: 2008 wird der Karneval von Locarno von einem brutalen Vorfall überschattet; ein junger Mann wird von Jugendlichen so stark verprügelt, dass er später an seinen schweren Kopfverletzungen verstirbt. Minutiös, detailreich und einem sachlichem Polizeibericht gleichend, zeichnet die Autorin dies nach. Grauenhaft brutal der Inhalt, superb die sprachliche Gestaltung.
Der dritte Teil fügt schließlich alles zusammen, indem ein Freund des Getöteten beschließt, ihm zum Gedenken einen versunkenen Bugatti vom Grund des Gardasees zu bergen. Dies ist meiner Meinung nach der schwächste Teil des Romans, etwas zuuuu sehr ausufernd und langatmig für mich.