„Todesdämmerung“ begann damit, dass Christine und ihr Sohn Joey auf dem Parkplatz eines Einkaufszentrums der Schimpftirade einer alten Dame, die sich später als Sektenführerin der „Kirche des Zwielichts“ auf der Jagd nach dem Antichristen herausstellte, zum Opfer fielen. War dieser Einstieg noch recht vielversprechend, baute der Roman danach leider stark ab. Für mich nahm der Privatdetektiv Charlie zu viel Raum in der Geschichte ein und wirkte dabei gleichzeitig oft nicht allzu kompetent: Trotz des großen Aufwands, den seine Leute zum Schutze von Christine und Joey betrieben, entkamen die beiden mehrmals nur durch einen Zufall dem sicheren Tod. Die Verfolgungsjagd nach dem Schema „Charlie überlegt sich einen angeblich sicheren Ort, an dem sie die Religionsfanatiker anschließend innerhalb kürzester Zeit aufspüren“ war irgendwann leider nicht mehr wirklich spannend – spätestens, als es in die Berge ging. Meiner Meinung nach hätte man das Buch locker auf dreihundert Seiten kürzen können, denn insbesondere das Ende zog sich unglaublich. (SPOILER) Mir war relativ schnell klar, dass irgendetwas mit Joey nicht stimmen konnte, da er sich seltsam verhielt und häufig als zu reif oder emotionslos beschrieben wurde, weswegen ich ein Finale erwartete, in dem er seine Kräfte vollständig entfachen würde, in dem sich in den Antichristen verwandeln würde. (SPOILER ENDE) Der tatsächliche Schluss war daher enorm ernüchternd: Wofür habe ich eigentlich diese fünfhundert Seiten gelesen, wenn abschließend nicht einmal geklärt wird, ob Joey nun der Antichrist ist oder nicht? Für die zu lang geratene Verfolgung sicher nicht. Dennoch gebe ich drei Sterne aufgrund der Idee sowie einiger Szenen am Anfang, die mir ganz gut gefallen haben – darunter unter anderem die Flucht in das Haus, das weggesprengt wurde.
Noch eine kleine Anmerkung: Auf Seite 41 steht „Einringling“ statt „Eindringling“, auf Seite 91 steht „den“ statt „denn“, auf Seite 251 steht „daß“ statt „das“, auf Seite 330 „Rüken“ statt „Rücken“, auf Seite 354 „Wafffe“ statt „Waffe“ und auf Seite 502 ein Punkt statt einem Fragezeichen.