Erster Satz
"Wir essen Salat."
Klappentext
Schule, Geigenunterricht, Orchester, Hockey, Hausaufgaben, das ist Annas Alltag. Wie anders das Leben sein kann, erfährt sie erst durch ihre neue Klassenkameradin Tibby. In dem idyllischen Häuschen am Fluss fühlt Anna sich pudelwohl, gerade weil es hier nicht so piekfein ist wie zu Hause, sich die Geschirrstapel türmen dürfen und eine Schar schnurrender Katzen das Haus bevölkert. Gemeinsam erleben die beiden ungleichen Freundinnen dort einen fantastischen Sommer. Doch dann bröckelt die Fassade und Anna muss feststellen, dass Tibby es alles andere als leicht hat. Unter der Last ihrer Sorgen immer bedrückter und launischer, verlangt Tibby ihrer Freundschaft alles ab. Anna bemüht sich darum, Tibby zu helfen, stößt aber immer mehr an ihre Grenzen. Und dann ist da auch noch Easy, in den Anna sich verliebt und mit dem sie immer öfter Zeit verbringt. Wie ernst Tibbys Lage ist, merkt Anna erst, als es fast zu spät ist.
Meinungsäusserung
Okay, Tibby nervt echt mit ihrem Getue, ständig 'bildet' sie sich eine Diskriminierung ein, weil sie Schwarze ist, doch die ist gar nicht vorhanden.
Ich hab dieses Buch vor längerer Zeit, als es gerade erst rauskam, schon einmal gelesen und war hell begeistert davon. Ich wollte es noch mal lesen, mit lauter guten Gedanken vom ersten Mal.
Das zweite Mal werde ich nun beschreiben, denn, auch da hat mich das Buch begeistert, aber sicher nicht so umgehauen wie beim ersten Lesen. Ich denke, es hat damit zu tun, dass ich neuerdings viele Bücher rund um dieses Thema, dieses Zerbrochene, dieses Leid, lese und mich auch sehr dafür interessiere - mit manchen Büchern kann dies leider {nicht mehr} mithalten. Trotzdem war es ein blankes Lesevergnügen, wenn auch sehr traurig.
Die zerbrochene Familie von Tibby kann ich mir in ihrem kleinen Häuschen, welches auf den ersten Blick warm und heimelig wirkt, kann man sich beim Lesen nur zu gut vorstellen - so bildet man sogleich eine innere Verbundenheit mit der schnippigen, launischen Tibby, auch wen ihr Verhalten meist fast nicht auszutragen ist. Trotzdem kann ich mir vorstellen, was für eine tolle Freundin sie ist und wie unglaublich viel Spass sie mit Anna hatte.
Bis jetzt habe ich nur von Tibby geschrieben, aber ich damit meine ich nicht, dass ich mich nur mit ihr identifizieren konnte - im Gegenteil, Anna wirkte mit ihrem geordneten, fast schon 'systematischen' Leben, vor Allem als Gegenteil von Tibby, wahnsinnig beruhigend und bodenständig, wenn auch manchmal etwas naiv. Aber das hat zu ihrer Rolle gehört, und so muss ich sagen, dass mich nicht nur die Geschichte, sondern auch die Charakteren sehr beeindruckt haben.
Das Cover finde ich wirklich sehr gelungen! Auf der Suche nach dem Bild bin ich noch auf das Cover der Originalausgabe gestossen, welches ich ebenso toll finde!
Ach ja, das hab ich fast vergessen zu erwähnen; dieser Anfang und Schluss, das Ganze, was sich wie wiederholt finde ich wirklich, wirklich gelungen!
Fazit
Alles in Allem ein schönes, bewegendes Buch, welches beim zweiten Durchlesen, wo ich auch schon älter war, nicht mehr so ganz wie ein Meisterwerk auf mich wirkte, sondern einfach pur, schlicht und schön. Pur im Gedanken an die schreckliche Geschichte, schlicht sprechend für 'schlicht wunderbar' und schön für das Schlimme, was passiert, und doch mitreisst und bewegt.
Ganze Rezension auf WONDERFUL nothing else. BOOKS.